Saints vs. Rams: Wer zieht in den Super Bowl ein?

Saints vs. Rams: Wer zieht in den Super Bowl ein?

Die New Orleans Saints und Los Angeles Rams treffen zum zweiten Mal in dieser Saison aufeinander. Im November gewannen die Saints mit 45:35 und brillierten offensiv. L.A. zeigte sich in der vergangenen Woche aber besser drauf. Machen wiedergefundene Stärken den Ausschlag im NFC Conference Championship Game?

Vorige Duelle oder aktuelle Form – was wiegt schwerer im Matchup der Saints gegen die Rams im NFC Conference Championship Game? Eines ist klar, beide Teams haben eine gemeinsame Vergangenheit und kennen die jeweiligen Stärken und Schwächen. L.A. ging mit viel Zweifel in die Playoffs, da die Leistungskurve seit dem glänzenden Start nach unten zeigte. Die Saints hingegen waren das Team der Stunde und heißester Kandidat auf den Super Bowl. Nach einem engen Spiel und viel Glück gegen die Eagles, weist New Orleans aber einige Kratzer auf.

New Orleans Saints – Los Angeles Rams im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:45 Uhr bei ProSieben.

Der Schuss vor den Bug

New Orleans wird nach dem Spiel gegen Philadelphia kollektiv durchgeatmet haben. Hätte Alshon Jeffery von den Eagles den Ball für einen Touchdown gefangen, wären die Saints zuhause ausgeschieden.

Viel hätte nicht gefehlt, was Headcoach Sean Payton und Quarterback Drew Brees signalisieren muss, dass die Saints kein freies Geleit ins Endspiel erhalten. Die wunderbare Offense wirkte behäbig und ständig unter Druck, defensiv ergaben sich zu oft Lücken und Aussetzer.

Nichts war zu sehen von der Leichtigkeit aus dem November, als die Saints L.A. überrollten und mit Michael Thomas auf Wide Receiver und Alvin Kamara auf Running Back nach Belieben punkteten. Die Kernstärke der Saints in diesem Jahr ist eine effiziente, vielseitige Offense und die zweitbeste Rush-Defense der NFL. Gegen die Eagles lag der Favorit früh zurück. Vielleicht war es einfach auch nur das Bye-Week, welches Team Brees zu Beginn etwas behäbig machte.

Gegen die Rams muss vor allem die Defense zu Beginn den Ton angeben.

ODDSET sieht die New Orleans Saints als Favoriten auf den Heimsieg bei einer Quote von 1,50. Das Handicap liegt bei -3,5 (Quote: 1,80).

Das zweiköpfige Monster

Die L.A. Rams verloren im Verlauf der NFL-Saison Woche um Woche an Glanz. Wie New Orleans beendeten sie die Saison bei einer Bilanz von 13-3. Zahlreiche Verletzungen und ein strauchelnder Quarterback Jared Goff, der die Kritiker auch in diesem Jahr nicht vollends ruhig stellen konnte, machten aus den Rams einen Außenseiter auf den tiefen Playoff-Run.

Im Zuge der Verletzung von Star-Running Back Todd Gurley wurde C.J. Anderson geholt. Und der ging in den letzten Wochen der regulären Saison durch die Decke. L.A. setzt viel auf das Running Game bei 139.4 Yards pro Spiel (Platz drei). Headcoach Sean McVay konstruierte einen Angriff, der Goff in seinem zweiten Jahr langsam wachsen lässt. Im Quarterback-Ranking ist Goff unter den Top-10. Der Augentest suggeriert allerdings, dass der 24-Jährige noch nicht auf dem Niveau ist, Spiele zu dominieren. Somit rückte das Run-Game in den Fokus, was die Partie gegen die Cowboys vergangene Woche (30:22) entschied. L.A. war defensiv eine Macht und Anderson und Gurley rannten für 273 Yards und drei Touchdowns. Dazu übten die Verteidiger Aaron Donald und Ndamukong Suh konstant Druck auf die Dallas O-Line aus.

ODDSET sieht die Los Angeles Rams  als Außenseiter auf den Sieg bei einer Quote von 2,05. Das Handicap liegt bei +3,5 (Quote: 1,70).

Die X’s-and-O’s

Die Saints besaßen die zweitbeste Defense gegen den Run in der NFL – L.A. rennt viel und übt viel Druck auf den Quarterback aus, was für Drew Brees problematisch ist, da seine Effektivität unter Druck sinkt.

Die Taktiken beider Teams sind recht deutlich. Schafft es L.A., das Run-Game früh zu etablieren, ist Jared Goff in der Lage, die Saints Defense via Play-Action zu sezieren. Auf der anderen Seite müssen die Rams die Schwachstellen in der Saints O-Line finden und Drew Brees keine Luft lassen.

New Orleans hingegen muss sich auf die offensive Stärke besinnen und sowohl das Passing-Game, das im November hervorragend klappte, als auch das Run-Game in kleinen Häppchen servieren. Ist der erste Druck der Rams Defense erst mal überstanden, ergeben sich viele Räume. In der Defense müssen die Saints die Mitte zumachen und die Running Backs früh stoppen. So gerät auch QB Goff unter Druck – in dem er mehr machen muss, als ihm lieb ist.

Mein Tipp für New Orleans Saints vs. L.A. Rams

Im englischen Sprachgebrauch gibt es den „Recency Bias“. Wir werden stärker von dem beeinflusst, was jüngst geschah. Jüngst wirkten die Saints nicht mehr wie die Saints und die Rams wie ein Super-Bowl-Kandidat. Schnell vergessen wird, dass L.A. in den letzten fünf Spielen der Saison zweimal verlor (Chicago, Philly) und dass die drei Siege gegen Detroit, Arizona und die 49ers zustande kamen.
Natürlich sind mittlerweile wieder alle verletzten Spieler an Bord. Doch trotzdem war die Rams-Offense oft ideenlos. Die Saints brillieren durch ihre Konstanz und Variabilität. Dazu kommt die Regel Nummer eins: Setze immer auf den besseren Quarterback.

Ich tippe auf die Saints -3,5 bei einer Quote von 1,80.

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