Die Freiburger haben am vergangenen Spieltag mal wieder ein Spiel verloren. Eine Seltenheit, denn zuvor haben es erst drei Mannschaften geschafft, den Sport-Club zu besiegen. Das ist schon erwähnenswert, doch der Sieg der Wolfsburger gegen die Breisgauer war schon mehr als das. Sensationell trifft es ganz gut. Mit 0:6 wurden die Freiburger aus der Autostadt nach Hause geschickt. Es war die zweithöchste Bundesliga-Niederlage ihrer Vereinsgeschichte. Nur die Bayern haben es mal geschafft, mit 7:0 zu gewinnen. Trotzdem belegen die Freiburger weiterhin einen Qualifikationsplatz zur Champions League. Mit etwas Glück könnte man an diesem Spieltag sogar zurück auf Rang zwei klettern. Dazu muss man aber die starken Frankfurter schlagen, die seit der Freiburg-Klatsche der erste Verfolger der Bayern an der Spitze sind. Das ist den Freiburgern nur zweimal in den vergangenen zehn Duellen gelungen. Es wird keine leichte Aufgabe für die Freiburger. Anstoß ist um 20:30 Uhr im Europapark-Stadion.
Freiburg - Frankfurt im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei Sky.
Frankfurt historisch stark
Die Frankfurter haben schon vergangene Saison historisches geleistet und zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte die Europa League gewonnen. Jetzt machen sie genau da weiter, wo sie aufgehört haben. Ein Erfolg jagt den nächsten. In der Champions League hat man es gleich bei der ersten Teilnahme ins Achtelfinale geschafft und jetzt könnte man die Hinrunde sogar als erster Verfolger der Bayern auf dem zweiten Tabellenplatz abschließen. Sollten sie jetzt noch gegen Freiburg gewinnen, wäre es die beste Hinrunde seit 29 Jahren. 1993/94 waren es umgerechnet 34 Zähler, jetzt stehen die Hessen bei 30, ehe am kommenden Wochenende die Rückrunde beginnt. Ein Grund für den Höhenflug ist zweifelsohne die Auswärtsstärke. In fremden Stadien holte die SGE 14 Punkte aus sieben Spielen. Nur die Bayern (18 aus 9 Spielen) stehen noch vor ihnen.
Auswärts hat man vier Spiele gewinnen können und nur eines wurde verloren. Daheim setzte es sogar schon drei Niederlagen. Wäre man da noch ein wenig effektiver, wer weiß, wo die Eintracht dann stehen würde. Die Offensive kann defensive Nachlässigkeiten zwar gut kompensieren, aber eben auch nicht immer. 24 Gegentore hat die SGE bisher kassiert. Neben Dortmund die meisten aus den Top-Sieben. Dafür wurden aber auch schon 35 Treffer erzielt. Das wird nur von den Bayern (50 Tore) überboten. Letzte Saison hat man in Freiburg mit 2:0 gewinnen können. Insgesamt hat man schon fünfmal in 18 Anläufen in der Bundesliga die drei Punkte aus dem Breisgau mitgenommen. Acht Spiele wurden verloren. Nach dem 0:6 der Gastgeber zuletzt gegen Wolfsburg darf man sich allerdings nicht zu siegessicher sein. Davor warnte Trainer Oliver Glasner eindringlich:
Der SC Freiburg hat eine sehr gute Mannschaft, die sehr zusammengewachsen ist und für viel Kontinuität steht. Christian Streich als der erfahrenste Bundesliga-Trainer wird sich vom 0:6 gegen Wolfsburg nicht von seinem Weg abbringen lassen.
Fakten zum Spiel:
- Frankfurt hat auswärts erst einmal verloren. Daheim waren es bereits 3 Pleiten.
- Die SGE stellt mit 35 Toren die zweitbeste Offensive der Liga nach den Bayern (50).
- Frankfurt spielt die beste Hinrunde seit 29 Jahren.
- Freiburg kassierte gegen Wolfsburg die höchste Niederlage unter Christian Streich und die zweithöchste seiner Bundesliga-Geschichte.
- Freiburg würde mit einem Sieg 33 Punkte erreichen. So viel hatten sie nach der Hinrunde nur 1994/95.
Heimmacht Freiburg
Das 0:6 in Wolfsburg muss man in Freiburg erstmal sacken lassen. Eine Klatsche, die es in dieser Höhe unter Christian Streich noch nie gab. Aber man muss relativieren. Ob man jetzt 0:1 oder 0:6 verliert, es geht am Ende bloß um drei Punkte. Die hat man jetzt in Wolfsburg liegengelassen und will man sich nun gegen Frankfurt zurückholen. Schon in München (0:5) wurde man in dieser Saison übel abserviert. Es folgten drei Siege in Folge ohne Gegentor. Warum also nicht auch diesmal? Schließlich sind die Freiburger so stark wie schon lange nicht mehr. Sollten sie gegen Frankfurt gewinnen, hätten sie nach der Hinrunde 33 Punkte gesammelt. Hochgerechnet auf die Rückrunde hätten 66 Zähler letzte Saison zu Platz drei gereicht. Ähnlich stark agierten die Freiburger nur 1994/95. Damals wurde man ebenfalls Dritter.
Für die Breisgauer läuft es sowohl auswärts als auch daheim ganz ordentlich. Im eigenen Stadion haben sie fünf der bisherigen sieben Spiele gewonnen, darunter auch die letzten vier. Eine derart lange Serie können ansonsten nur noch die Bayern im ligaweiten Vergleich vorweisen. Der Sport-Club hat das seit 2016 nicht mehr geschafft. Ein weiterer Sieg wäre besonders Christian Streich zu wünschen. Das Freiburger Urgestein wird am Mittwoch zum 340. Mal in der Bundesliga an der Seitenlinie stehen und damit mit dem legendären Volker Finke gleichziehen. Vereinsrekord! Da wäre der Sprung zurück auf Rang zwei doch ein passendes Geschenk für den 57-Jährigen. Die Chance dazu besteht definitiv. Und an Motivation sollte es den Freiburgern ebenfalls nicht mangeln. Man will wieder vorbei an der Eintracht. Und das sollen die Frankfurter von der ersten Minute an zu spüren bekommen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Freiburg
Flekken
Sildillia, Ginter, Lienhart
Kübler, Eggestein, Höfler, Günter
Doan, Höler
Gregoritsch
Frankfurt
Trapp
Jakic, Smolcic, Ndicka
Knauff, Kamada, Sow, Lenz
Lindström, Götze
Kolo Muani