Der SV Werder hat sich in der Bundesliga stark zurückgemeldet. Nach elf Spieltagen belegen die Bremer den ordentlichen elften Tabellenplatz, nur drei Zähler hinter dem Sechsten aus Mainz. Mittlerweile warten die Hanseaten jedoch seit drei Pflichtspielen auf das nächste Erfolgserlebnis. Es könnte der Beginn einer Ergebniskrise sein, die sich am Freitagabend noch verschärfen könnte. Dann treffen die Bremer zum Auftakt des 12. Spieltags auf Hertha BSC Berlin. Die Alte Dame gewinnt zwar selten, verliert aber fast kein Spiel mehr. Die Hauptstädter sind fest entschlossen, ihre durchwachsene Bilanz an der Weser etwas aufzubessern und den Freitagabendfluch gegen Bremen zu brechen. Anstoß ist um 20:30 Uhr im Weserstadion.
Werder - Hertha im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei DAZN.
Bremen mit dem Freitagsbonus
Mit vier Siegen und drei Unentschieden aus den ersten elf Ligaspielen können die Bremer im Grunde ganz zufrieden sein. Wenn man bedenkt, dass Zweitliga-Meister Schalke erst sieben Punkte gesammelt hat, dann erst recht. Zuletzt aber lief es auch in Bremen nicht mehr ganz so rund. In der Bundesliga unterlag Werder zuletzt mit 0:2 gegen Mainz und anschließend mit 0:2 in Freiburg. Im Pokal scheiterte man in der zweiten Runde beim Zweitligisten in Paderborn. Noch ist alles ruhig beim Aufsteiger, doch langsam sollten die Ergebnisse wieder kommen. Die Hertha ist dafür vielleicht genau der richtige Gegner. Die Bremer haben in 38 Heimspielen in der Bundesliga erst fünfmal gegen die Berliner verloren und in 14 der letzten 15 Vergleiche im Oberhaus holte Werder mindestens einen Punkt. Trafen sie am Freitagabend im Weserstadion aufeinander, gingen alle sechs Spiele mit 21:5 Toren an die Hanseaten. Einzig das letzte Aufeinandertreffen in Bremen haben die Hausherren völlig vergeigt. Am 1. Spieltag der Saison 2020/21 gewannen die Berliner mit 4:1.
Auch in dieser Saison hat Bremen im eigenen Stadion noch Luft nach oben. Auswärts zählt Werder mit elf Punkten aus sechs Spielen zu den stärksten Teams der Liga. Daheim sprangen erst vier Punkte in fünf Begegnungen heraus. Weniger holte kein anderer Verein im eigenen Stadion. Drei der vier Saisonpleiten kassierte Bremen im Weserstadion. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, diesen Abwärtstrend zu stoppen. Auch wenn’s nicht leicht wird, wie Trainer Ole Werner betonte:
Hertha ist eine Mannschaft, die sehr gut verteidigt. Wir wissen, welche Stärken auf uns zukommen. Wir wissen auch, dass sie vorne eine hohe Geschwindigkeit aufweisen.
Fakten zum Spiel:
- Werder hat gegen Hertha nur 5 von 38 Heimspielen in der Bundesliga verloren.
- Bremen hat erstmals in dieser Saison 3 Pflichtspiele in Folge verloren.
- Bremen holte zusammen mit Schalke die wenigsten Heimpunkte aller Bundesligisten (4).
- Bremen hat alle 6 Freitagabendspiele gegen die Hertha gewonnen.
- Berlin hat von den letzten 7 Spielen nur 1 verloren.
Hertha schwer zu schlagen
Bei der Hertha muss man sich langsam damit abfinden, dass man den Status als Nummer eins in der Hauptstadt endgültig an Union Berlin abgegeben hat. Von einer Momentaufnahme kann man längst nicht mehr sprechen. Die Köpenicker sind auf dem besten Weg, sich zum dritten Mal in Folge für den Europapokal zu qualifizieren. Die Charlottenburger dagegen haben nur zwei der ersten elf Ligaspiele gewonnen und hängen unten drin. Drei Punkte beträgt vor dem Gastspiel in Bremen der Vorsprung auf den Relegationsplatz. Da ist es schon überraschend, dass die Hertha tatsächlich nur eines der letzten sieben Spiele verloren hat. Das war beim knappen 2:3 in Leipzig. In diesem Zeitraum gab es zudem zwei Siege und vier Unentschieden. Ein klarer Aufwärtstrend, wenn man bedenkt, dass Berlin an den ersten vier Spieltagen nur einen mageren Punkt holen konnte.
Auswärts muss allerdings deutlich mehr kommen. Nach fünf Spielen steht erst ein Sieg und ein Unentschieden auf der Habenseite. Mehr als vier Zähler waren in fremden Stadien noch nicht drin. In diesem fünf Begegnungen kassierte die Hertha acht Gegentore. Das ist deswegen erwähnenswert, weil die Berliner ein Problem haben, sobald das Leder im eigenen Netz zappelt. Das 2:1 zuletzt gegen Schalke war der erste Saisonsieg, der trotz Gegentreffer zustande kam. Klingelt es im eigenen Kasten, ist also statistisch gesehen fast nur noch ein Unentschieden möglich. Den zweiten Saisonsieg feierten die Berliner in Augsburg. Endstand 2:0. Nur gut, dass die Bremer derzeit Ladehemmung haben. Nichtsdestotrotz ist Trainer Sandro Schwarz voll des Lobes für die Grün-Weißen:
Die Bremer haben klare Abläufe mit und gegen den Ball, treten sehr strukturiert auf und strahlen immer wieder Torgefahr aus. Als Aufsteiger haben sie es bislang sehr gut gemacht.
Voraussichtliche Aufstellungen
Bremen
Pavlenka
Stark, Veljkovic, Pieper
Groß
Weiser, Jung
Schmid, Gruev
Füllkrug, Ducksch
Hertha
Christensen
Kenny, Rogel, Kempf, Plattenhardt
Tousart, Serdar
Lukebakio, Richter
Kanga, Jovetic