Die Miami HEAT waren für die Indiana Pacers jeher ein ungünstiges Matchup. Während Indiana die ganze Saison hinweg mit minutiöser System-Offensive und guter Defense bestach, nutzte Miami die Saisonunterbrechung und erfand sich neu. Die neuen HEAT spielen kleiner, schneller und treffsicherer. Der Ausfall eines wichtigen Akteurs auf Seiten der Pacers wiegt schwer und die Schwächen der betagten Offense zeigen sich langsam.
Mit blauem Auge
In Spiel 1 musste Indianas All Star Victor Oladipo nach neun Minuten das Spiel verlassen, nachdem er am Auge verletzt wurde. Ohne den Superstar konnten die Pacers drei Viertel lang mithalten, ehe Miamis Jimmy Butler das Heft in die Hand nahm und den 113:101-Erfolg sicherte.
Den Unterschied machte der Distanzwurf:
- Miami: 13 von 35 (37.1%)
- Indiana: 10 von 24 (41.7%)
In Spiel 2, nun mit Oladipo (22 Punkte), warfen die Pacers 34 mal aus der Distanz. Ein Mal weniger als Miami; und verloren dennoch mit 100:109 .
Indiana ist der Fisch in ungewohnten Gewässern. Die Pacers brillierten in diesem Jahr, weil sie gut abgeschmeckte Offense präsentierten. Oladipo und Malcolm Brogdon als Playmaker und Leute, die von außen werfen, T.J. Warren als Scorer im 1-gegen-1 und Domantas Sabonis als Brecher unter den Brettern, der Rebounds und Freiwürfe sammelt. Und der fehlt nun, wie auch seine Produktion.
Indiana muss sich anpassen, verliert damit aber sehr an Substanz in den Bereichen, die sie stark gemacht haben.
HEAT Wave
Komplett neu erfunden haben sich die Miami HEAT nicht. Allerdings nutzte der Klub die Auszeit, um die Rotation zu verändern und die unterschiedlichen Aufstellungen zu verbessern. Mit dem Wechsel von Bam Adebayo auf die Centerposition spielen die HEAT etwas kleiner, aber auch effizienter. Adebayo ist ein moderner Big-Man, der den Ball bringen kann und gern auch am Perimeter agiert.
Dadurch ist in der Mitte mehr Platz, da sein Gegner Myles Turner mit nach außen gehen muss. Miami hat in den beiden Spielen exakt 35 mal von außen geworfen – ihr Saisonschnitt. Die Quote in Spiel 2: 51.4%. Vor allem Shooter Duncan Robinson fing Feuer und konnte von den Pacers nicht kontrolliert werden. Dazu verteilen die HEAT den Ball exzellent und standen bisher öfter an der Freiwurflinie, als Indiana.
Was oben drauf kommt – in entscheidenden Phasen sind die Verteidiger der HEAT in der Lage, Warren, Brogdon und Oladipo das Leben schwer zu machen. Andersrum stieß Jimmy Butler bisher noch nicht auf Gegenwehr.
Die X-and-O’s
Der Dreier und seine Effizienz ist ein Faktor für diese Serie. Generell befinden sich die Pacers aber in einer verzwickten Situation. Noch kleiner können sie nicht spielen – um auch schneller zu sein und zu einfacheren Punkten zu kommen.
Die HEAT haben stets eine Aufstellung, die sie dagegen stellen können. Zu viel hängt bei Indiana von der Ersten Fünf ab. Von der Bank kamen in Spiel 2 nur 18 Punkte. Miami bietet da mehr Punch. Oladipo, Brogdon und Warren müssen für Spiel 3 absolut Feuer fangen. Dazu muss die Defense gegen den Dreier – während der Saison ganz gut – Miami auf den Füßen stehen.
Mein Tipp
Die Pacers scheinen müde und das Matchup ist auch nicht von Vorteil. Indiana wird kratzen, beißen und was Neues probieren. Spiel 3 wird ebenfalls eng sein.
Darum nehme ich die Pacers im Handicap .