Ausgeglichener als die Gruppe E ist keine andere Gruppe bei dieser Europameisterschaft. Nach zwei Spielen haben Rumänien, Belgien, die Slowakei und die Ukraine drei Punkte gesammelt. Die Rumänen sind nur aufgrund des besseren Torverhältnisses ganz vorne. Und genau das ist jetzt am letzten Spieltag ein entscheidender Vorteil. Neben den Rumänen gilt das auch für die zweitplatzierten Belgier. Man kann es drehen und wenden wie man will, die Top-Zwei sind mit einem Unentschieden durch. Druck haben daher die Slowakei und die Ukraine. Im ungünstigsten Fall scheidet eines der beiden Teams mit vier Punkten aus. Die Ukraine muss daher gegen Belgien von Beginn an auf Sieg spielen. Anstoß zum ersten direkten Vergleich zwischen den beiden Nationen ist um 18:00 Uhr in der MHP Arena in Stuttgart.
Ukraine – Belgien im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:00 Uhr bei RTL und bei Magenta Sport.
Ukraine wie 2021?
Die Ukraine ist jetzt zum vierten Mal in Folge bei einer Europameisterschaft dabei. Zweimal scheiterten sie dabei in der Gruppenphase. Nur 2020 bzw. 2021 schafften sie den Sprung in die K.o.-Runde. Damals reichte ein Sieg und drei Punkte zum Weiterkommen. Diesmal wird das aller Voraussicht nach ganz eng werden, da das Torverhältnis nicht unbedingt für die Osteuropäer spricht. Daher ist klar, gegen Belgien muss man von Beginn an voll zur Sache gehen, um sich den Traum vom Achtelfinale zu erfüllen. 2021 ging es anschließend sogar bis ins Viertelfinale. Die Hoffnung hat man nach dem umkämpften 2:1 gegen die Slowakei noch lange nicht aufgegeben. Es war eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur 0:3-Auftaktklatsche gegen Rumänien. Sollte man gegen Belgien nicht in alte Muster zurückfallen, könnte durchaus was drin sein.
Kommen die Ukrainer erst einmal ins Rollen, sind sie auch nur ganz schwer zu verteidigen. In den letzten 16 Länderspielen blieben sie nur dreimal torlos. Das war bei den Nullnummern gegen Italien und Deutschland sowie beim Auftaktspiel gegen Rumänien. Verloren haben die Ukrainer gerade mal zwei der vergangenen elf Begegnungen. Das klingt schon mal ganz ordentlich und sollte auch den Belgiern den nötigen Respekt einflößen. Entscheidend wird sein, an die eigene Stärke zu glauben und sich auch von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Individuell ist die Ukraine stark aufgestellt. Spieler wie Artem Dovbyk, Mykhaylo Mudryk oder Viktor Tsygankov können ein Spiel auch mal im Alleingang entscheiden. Die Ukraine blickt dem entscheidenden Showdown mit Belgien zurecht optimistisch entgegen. Recht viel zu verlieren haben sie ohnehin nicht.
Fakten zum Spiel
- Die Ukraine hat sich in vier Anläufen zweimal für die K.o.-Runde bei Welt- und Europameisterschaften qualifiziert. Einmal davon in Deutschland 2006.
- Die Ukraine hat nur 2 der letzten 11 Länderspiele verloren (7S, 2U).
- Die Ukraine blieb nur in 3 der letzten 16 Länderspiele ohne eigenen Treffer.
- Dafür stand in den letzten 11 EM-Spielen hinten nicht einmal die Null.
- Belgien hat nur 1 der letzten 17 Länderspiele verloren (11S, 5U).
Belgien wird stärker
Die Belgier nehmen wie die Ukrainer bei dieser Europameisterschaft langsam aber sicher Fahrt auf. Das 0:1 zum Auftakt gegen die Slowakei war einfach nur zum Vergessen. Es war die erste Niederlage unter Trainer Domenico Tedesco und die erste Pleite nach 15 Spielen. Besser wurde es dann am 2. Spieltag gegen Rumänien. Bereits nach zwei Minuten stand es 1:0. Am Ende konnte man das Torverhältnis durch das 2:0 sogar noch positiv gestalten. Das ist jetzt im Vergleich mit der Ukraine natürlich ein entscheidender Vorteil. Klar ist aber auch, dass Belgien unbedingt auf den Gruppensieg gehen will und sich daher zum Abschluss nicht mit einem Punkt zufriedengeben wird.
Dass es die Belgier draufhaben, zeigt die Statistik unter dem deutschen Trainer Domenico Tedesco. Seit seinem Amtsantritt blieben die Roten Teufel 14 Mal in Folge ungeschlagen. Insgesamt steht die Bilanz unter seiner Führung nun bei elf Siegen, vier Remis und nur einer Niederlage. Die Belgier zeigten in Spiel zwei die passende Reaktion und versuchen diese Leistung nun einmal mehr zu bestätigen. Wenn man ehrlich ist, fehlten am Ende nur Zentimeter, um deutlich besser dazustehen, als das jetzt im Moment der Fall ist. Allein im ersten Spiel gegen die Slowakei wurden zwei Treffer von Romelu Lukaku aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Beim 2:0 gegen die Rumänen traf der Roma-Angreifer wieder ins Netz, doch auch dieses Tor zählte nicht. Umso motivierter wird er am Mittwoch in Stuttgart sein. Die Quote für ein Lukaku-Tor ist ebenfalls ganz interessant. Am Ende wird es Tedesco jedoch herzlich egal sein, wer für die Treffer zuständig ist. Hauptsache seine Mannschaft steht am Ende im Achtelfinale.
Voraussichtliche Aufstellungen
Ukraine
Trubin
Tymchyk, Zabarnyi, Svatok, Matviyenko, Mykolenko
Tsygankov, Sudakov, Shaparenko, Mudryk
Yaremchuk
Belgien
Casteels
Faes, Vertonghen, Theate
Castagne, Onana, Tielemans, Doku
De Bruyne
Lukaku, Trossard