Das hat es in der 3. Liga auch selten gegeben. Keine einzige Mannschaft aus den Top-Fünf konnte am 26. Spieltag gewinnen. Magdeburg, Lautern, Braunschweig und Mannheim holten einen Zähler. Saarbrücken auf Rang drei ging völlig leer aus. Der große Gewinner des Spieltags könnte demnach der Verfolger aus Osnabrück werden. Im Montagsspiel bei Viktoria Köln kann der VfL vom sechsten bis auf den dritten Tabellenplatz klettern und Saarbrücken um einen Zähler hinter sich lassen. Die Vorzeichen stehen gut. Osnabrück ist seit sechs Spielen ungeschlagen. Die Kölner warten seit drei Spielen auf den nächsten Sieg und auch das Hinspiel ging mit 3:0 klar an die Niedersachsen. Anstoß zum zweiten Duell in dieser Saison ist um 19:00 Uhr im Sportpark Höhenberg.
Viktoria Köln - VfL Osnabrück im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 19:00 Uhr bei Magenta Sport.
Viktoria zumindest über dem Strich
Zweimal in Folge hat Viktoria Köln eine Drittliga-Saison auf dem zwölften Tabellenplatz beendet. In dieser Spielzeit wollte man eigentlich einen Schritt nach vorne machen und sich in der oberen Tabellenhälfte festsetzen. Die Realität sieht etwas anders aus. Erst am 14. Spieltag hat man die Abstiegszone durch einen überraschenden Sieg gegen Tabellenführer Magdeburg (1:0) verlassen. Seitdem hält man sich irgendwie über dem Strich. Oben angreifen konnte man allerdings nicht. Das liegt einfach an der fehlenden Konstanz. Da gewinnt man wie beispielsweise gegen Magdeburg oder beim Aufstiegskandidaten in Mannheim (1:0), dann verliert man wieder gegen direkte Rivalen wie Viktoria Berlin (1:4) oder wie zuletzt gegen Zwickau (0:1). Mittlerweile wartet man schon wieder seit drei Spielen auf das nächste Erfolgserlebnis. In diesem Zeitraum gelang lediglich ein eigener Treffer und es sprang nur ein Punkt heraus. Daheim ist man mit fünf Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen nur Mittelmaß. Von einer Favoritenrolle ist daher gegen Osnabrück nicht zu sprechen.
Zumindest haben sich die Kölner schon ein Polster von vier Punkten auf den 17. Tabellenplatz erkämpft. Kann man jetzt nachlegen, wäre man vorerst raus aus dem Abstiegskampf. Dazu muss die Defensive so stabil stehen, wie das in den letzten Spielen der Fall war. Gegen Freiburg (1:1), 1860 (0:1) und Zwickau (0:1) musste man nur ein Gegentor pro Spiel hinnehmen. In diesen Begegnungen versagte allerdings die Offensive, die mit 29 erzielten Treffern auch nicht zu den gefährlichsten der Liga zählt. Von den Teams, die nicht auf einem Abstiegsplatz stehen, ist nur Freiburg (25 Tore) vorne harmloser. Die Defensive ist mit 41 Gegentoren nach Duisburg (52), Verl (48) und Havelse (46) die viertschwächste der Liga. Daher wurden auch nur drei der bisherigen zwölf Heimspiele ohne Gegentor absolviert. Mit Keeper Moritz Nicolas, Innenverteidiger Moritz Fritz und Rechtsverteidiger Patrick Koronkiewicz sowie Mittelfeldspieler Jeremias Lorch fallen weiterhin vier Defensivspieler aus. Zudem sind die beiden Angreifer Federico Palacios und Lenn Jastremski nicht mit dabei. Die Ausgangslage gegen einen Aufstiegskandidaten könnte also durchaus besser sein.
Fakten zum Spiel:
- Viktoria Köln hat die letzten 3 Spiele nicht gewonnen (1 U, 2 N) und hat nur 1 der letzten 4 Heimspiele für sich entschieden (3 N).
- Köln stellt den drittschwächsten Angriff und die viertschwächste Defensive der Liga.
- Osnabrück ist seit 6 Spielen ungeschlagen, könnte aber auch nur 1 der letzten 4 Spiele gewinnen.
- Osnabrück kassierte 4 der 6 Niederlagen gegen Klubs, die vor dem direkten Duell in der unteren Tabellenhälfte positioniert waren. Nimmt man Duisburg am 1. Spieltag hinzu, sind es sogar 5.
- Osnabrück hat erst 2 von 12 Auswärtsspielen verloren (5 Siege, 5 Unentschieden).
Osnabrück auswärts nur schwer zu schlagen
Die Gäste aus Osnabrück reisen nach sechs ungeschlagenen Spielen in Folge mit viel Zuversicht in die Domstadt. Drei Spiele wurden gewonnen, dreimal teilte man sich die Punkte und erzielte im Schnitt sogar mehr als zwei Tore pro Partie. Jetzt winkt bei einem weiteren Erfolgserlebnis der dritte Tabellenplatz. Diese Chance will sich der Absteiger natürlich nicht entgehen lassen. Es war ja schon im Hinspiel (3:0) eine klare Angelegenheit. Warum sollte so ein Sieg jetzt nicht noch einmal in Köln gelingen? Zumal man sich auf die Auswärtsstärke verlassen kann. Von zwölf Spielen hat der VfL in fremden Stadien nur zwei verloren. Fünfmal holte man die vollen drei Punkte. Fünf weitere Begegnungen endeten unentschieden. Außerdem stellt Osnabrück mit 26 Gegentoren die viertbeste Defensive nach Kaiserslautern (15), Magdeburg und Braunschweig (je 25).
Eine starke Serie, eine solide Defensive, auswärts kaum bezwingbar und noch dazu keine Personalsorgen. In Osnabrück kann man derzeit wirklich zufrieden sein. Einzig, dass man nur eines der letzten vier Spiele gewinnen konnte, ist ein Argument, der vielleicht auch am Montag für eine Punkteteilung sprechen könnte. Oder vielleicht die Tatsache, dass Osnabrück hauptsächlich gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte verliert. Am 1. Spieltag war da ein 0:1 gegen Duisburg. Der MSV steht jetzt nur knapp über der Abstiegszone. Dann ein 0:1 am 3. Spieltag gegen Wehen Wiesbaden (12.) und ein 0:2 am 10. Spieltag in Kaiserslautern. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Pfälzer noch auf dem 16. Tabellenplatz. Es folgte ein 0:1 gegen Zwickau (17.) und am 17. Spieltag ein 0:1 gegen Freiburg (14.). Einzig die Magdeburger (1:2) waren zum Zeitpunkt des direkten Duells in der oberen Tabellenhälfte angesiedelt.
Und weil es gerade so gut passt, gab’s da noch das 1:1 am letzten Spieltag gegen Abstiegsanwärter Türkgügü (18.). Nur der Vollständigkeit halber nennen wir noch das 1:1 am 4. Spieltag gegen Würzburg (17.) und das 0:0 am 18. Spieltag gegen Havelse (20.). Hätte Osnabrück gegen die vermeintlich Kleinen nicht so oft gepatzt, wäre man sogar ein direkter Konkurrenz von Tabellenführer Magdeburg. Nun aber lautet das Ziel erst einmal Platz 3 und die Favoritenrolle hat der VfL schon mal sicher. Dass das nichts heißen muss, sollte nun jedoch klar sein.
Voraussichtliche Aufstellungen
Viktoria Köln
Bördner
Heister, Rossmann, Greger, May
Klefisch, Sontheimer
Risse, Handle
Hong, Philipp
Osnabrück
Kühn
Traoré, Beermann, Trapp, Kleinhansl
Klaas, Taffertshofer, Köhler
Simakala, Heider, Opoku