Im Achtelfinale sind die Azzurri nach drei Siegen in den Gruppenspielen klarer Favorit gegen die Alpenrepublik. Doch Rot-Weiß-Rot will nach dem erstmaligen Einzug in eine EM-K.-o.-Runde mehr und hofft auf überhebliche Italiener
Das letzte Duell zwischen Italien und Österreich ist schon knapp 13 Jahre her. Im August 2008 trennte man sich in einem Testspiel 2:2. Davor setzte es in fünf Duellen fünf Pleiten – drei davon in den Gruppenphasen der Weltmeisterschaften 1998, 1990 und 1978.
Den letzten Sieg über die Azzuri gab es für Rot-Weiß-Rot vor gut 60 Jahren. Am 10. Dezember 1960 gewann die Alpenrepublik ein Freundschaftsspiel in Neapel mit 2:1. Insgesamt ist Österreichs Bilanz gegen Italien aber gar nicht so schlecht, wie die letzten Ergebnisse es vermuten lassen. Von 36 direkten Duellen entschieden sie zwölf für sich, 16 gingen verloren. Dazu kommen acht Unentschieden.
Italien – Österreich im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 21:00 Uhr im ZDF oder bei MagentaTV.
Italien strotzt vor Selbstbewusstsein
In der Gruppe mit der Türkei, der Schweiz und Wales ließen die Azzurri nichts anbrennen. Sie entschieden alle ihre drei Spiele für sich und kassierten dabei nicht einen Gegentreffer. Insgesamt hat man sogar die letzten elf Spiele allesamt gewonnen – und das jeweils zu null. Dabei konnte sich Nationaltrainer Roberto Mancini im letzten Gruppenspiel gegen Wales den Luxus leisten, viele Stammspieler zu schonen. Trotzdem siegte man mit 1:0.
Nun will man seinen Status als einer der heißesten Anwärter auf den Titel auch im Achtelfinale gegen Österreich unter Beweis stellen. Alles andere als ein Sieg wäre eine große Überraschung. In der Abwehr könnte Kapitän Giorgio Chiellini wieder zurückkehren, nachdem er im zweiten Gruppenspiel gegen die Schweiz verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Trainer Mancini ist schon heiß auf das Spiel und das weitere Turnier:
„Ich freue mich schon auf das Achtelfinale im Wembley Stadium. Das Stadion ist fantastisch. Natürlich beginnt jetzt ein neues Turnier. Wir müssen sehr gut spielen, um es ins Finale zu schaffen. Wir hoffen, das Turnier gewinnen zu können. Wenn die Jungs so weitermachen wie bisher, dann bin ich glücklich. Mehr verlange ich ehrlich gesagt nicht von ihnen.“
Österreich will weiter für Furore sorgen
In einer Gruppe mit den Niederlanden, Nordmazedonien und der Ukraine wurde die Alpenrepublik hinter Oranje Zweiter und zog erstmals in die K.o.-Runde einer Europameisterschaft ein. Dort soll jedoch noch nicht Schluss sein. Gegen Italien will man den ersten Sieg seit 60 Jahren und so ins Viertelfinale einziehen.
Bei Rot-Weiß-Rot ist die Frage, ob der künftige Madrilene David Alaba wieder auf seiner ursprünglichen Position als linker Verteidiger zum Einsatz kommt, wo er im letzten Gruppenspiel gegen die Ukraine (1:0) antrat. In den beiden anderen Partien hatte er als Innenverteidiger einer Dreierkette agiert. Im Sturm könnte Trainer Franco Foda erneut auf Marko Arnautovic setzen, der gegen die Ukraine viel ackerte, jedoch zwei gute Chancen vergab. Sollte er nicht zum Zuge kommen, würde wohl Stuttgarts Sasa Kalajdzic stürmen. Kapitän Alaba jedenfalls hofft auf ein Wunder gegen Italien:
„Man hat gesehen, was sie für eine Gruppenphase gespielt haben. Natürlich ist es schön, jetzt in Wembley gegen Italien zu spielen. Wir sind hier, um zu träumen. Im Fußball ist alles möglich.“
Voraussichtliche Aufstellungen
Italien
Donnarumma – di Lorenzo, Bonucci, Chiellini, Spinazzola – Jorginho – Barella, Verratti – Berardi, Immobile, Insigne
Österreich
Bachmann – Lainer, Dragovic, Leinhart, Alaba – X. Schlager, Grillitsch – Laimer, Sabitzer, Baumgartner – Arnautovic