Dortmund dominiert die Bundesliga und auch in der Champions League hat der BVB sechs Punkte aus zwei Spielen geholt. Am Mittwochabend steht die bislang schwerste Aufgabe in der Königsklasse bevor. Atletico Madrid ist im Signal-Iduna-Park zu Gast.
Es ist Zeit für das Topspiel der Champions-League-Gruppe A. Die Tormaschine aus Dortmund empfängt das Abwehrbollwerk von Atletico Madrid. Beide Teams gehen mit sechs Punkten in das direkte Duell. Dem Sieger ist der Einzug ins Achtelfinale kaum mehr zu nehmen. Dortmund ist in sämtlichen Pflichtspielen noch ungeschlagen. Das Duell mit den Spaniern wird eine Standortbestimmung. Kann der BVB auch gegen die internationalen Topklubs gewinnen? Am Mittwochabend werden wir es erfahren. Anstoß ist um 21:00 Uhr im Signal-Iduna-Park.
BVB - Atletico im TV
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 21 Uhr bei Sky.
Gute Erinnerungen an Atletico
Atletico, da war doch mal was in der Dortmunder Vereinsgeschichte. Richtig, in der Saison 1996/97 stand man sich schon einmal in der Gruppenphase gegenüber. Die Madrilenen gewannen beim BVB 2:1. Dortmund nahm in Madrid durch ein 1:0 drei Punkte mit. Weitergekommen sind am Ende beide. Doch während Atletico im Viertelfinale an Ajax scheiterte, führte der Weg der Borussia bis ins Olympiastadion von München. Dort feierte man mit dem 3:1 gegen Juventus den Titelgewinn und damit den größten Erfolg der Vereinshistorie. In Dortmund hätte man sicher nix dagegen, wenn sich Geschichte wiederholen würde. Das Finale ist zwar noch weit weg, aber bei ihrem derzeitigen Lauf ist der Borussia irgendwie alles zuzutrauen. Vor allem ein Sieg gegen Atletico. Das bringt eine Quote von 2,25.
Etwas länger zurück liegt das erste Aufeinandertreffen mit den Madrilenen in Europa. In Dortmund wird man sich noch erinnern. Es war die Saison 1965/66. Damals spielte man noch den Pokal der Pokalsieger aus. In Spanien erkämpfte sich der BVB ein 1:1. Im Heimspiel setzte man sich mit 1:0 durch. Und, welche Überraschung, am Ende holte Dortmund den Titel. Man verbindet also viele schöne Momente mit dem kommenden Gegner. Der Zeitpunkt für das erneute Wiedersehen könnte besser kaum sein. Zumindest fast. Ausgerechnet Paco Alcacer könnte das Duell mit seinen Landsmännern verpassen. Der Wunderstürmer aus Barcelona hat mit muskulären Problemen zu kämpfen. „Mehr kann ich noch nicht sagen“, erklärt Trainer Lucien Favre, der außerdem auf Marcel Schmelzer, Manuel Akanji und Jeremy Toljan verzichten muss. Aber sonst sind alle dabei. Atletico kann kommen, wenngleich Favre einen ganz gefährlichen Gegner erwartet:
„Seit sieben, acht Jahren ist es eine der besten Mannschaften in Europa. Sie sind konstant. Es ist eine sehr, sehr große Mannschaft.“
Atletico verpatzt Generalprobe
Atletico hat aber auch so seine Probleme. Am Wochenende hat es Villarreal vorgemacht, wie man Punkte gegen die Hauptstädter mitnehmen kann. Durch das 1:1 sind die Madrilenen bis auf den fünften Platz durchgereicht worden. Überhaupt konnten die Colchoneros erst vier von neun Ligaspielen gewinnen. Nach vier Spieltagen waren erst fünf Punkte auf dem Konto. Schlechter ist man unter Diego Simeone noch nie gestartet. Besser läuft es in der Champions League. Wie Dortmund hat Atletico aus den ersten beiden Spielen sechs Punkte gesammelt. Das Aus in der Gruppenphase wie im Vorjahr sollte also kein Thema sein.
Das Ausscheiden hat sich aber auch irgendwie gelohnt. Immerhin haben die Madrilenen dadurch wieder Mal die Europa League gewonnen. International treten die Spanier also nochmal anders auf, als in der Liga. Das weiß man auch in Dortmund. Vor allem defensiv sei Atletico „sehr stark“, das erklärte Marco Reus, der die Partie als „Reifeprüfung“ und „Gradmesser“ bezeichnete. Kann man so stehenlassen. Atletico ist dann vielleicht doch nochmal eine andere Hausnummer als Stuttgart, Nürnberg oder Augsburg. Ein Gegner auf Augenhöhe eben. Genau das, was sich die Dortmunder derzeit wünschen.
Angst wird man daher sicher nicht haben. Dazu ist die Offensive der Dortmunder einfach zu gut. Allein in der Bundesliga waren es 27 Treffer in acht Spielen. Das sind 3,38 Tore im Schnitt. Einfach nur Weltklasse. Da könnte man durchaus mit mehr als 2,5 Toren am Mittwoch rechnen. Die Quote dafür: 1,85. Es trifft ja nicht nur Alcacer. Auch Marco Reus war schon mit fünf Treffern in der Liga und zuletzt gegen Monaco in der Königsklasse zur Stelle. International steht auch die Defensive der Dortmunder richtig gut. Bisher hat Schwarz-Gelb noch keinen Gegentreffer zugelassen!
Madrid fast unbezwingbar
Davon kann man sich am Mittwoch trotzdem nichts kaufen. Fest steht, gegen Atletico muss der BVB alles raushauen. Nur durch Euphorie kann man die Spanier nicht schlagen. An den Madrilenen haben sich nämlich die meisten der letzten Gegner die Zähne ausgebissen. Die Rojiblancos haben nur eines ihrer letzten 16 Europapokalspiele verloren und die letzten fünf allesamt gewonnen. Da kann der BVB nicht mithalten. Dortmund hat gerade mal drei der letzten 13 Spiele in der Königsklasse gewonnen. Da sind die beiden Erfolge aus dieser Saison schon einberechnet. Auch im Signal-Iduna-Park ist die Statistik noch ausbaufähig. Da konnte die Borussia gerade mal zwei der letzten sieben Europapokal-Heimspiele gewinnen. Satte viermal ging man als Verlierer vom Platz. Hier ist durchaus noch Luft nach oben.
Statistiken
Letzte 5 Spiele
Borussia Dortmund
Atletico Madrid
Die direkten Duelle
Begegnung | Ergebnis | Wettbewerb |
---|---|---|
Dortmund – Atletico | 1:2 | Champions League |
Atletico – Dortmund | 0:1 | Champions League |
Dortmund – Atletico | 1:0 | Pokalsieger |
Atletico – Dortmund | 1:1 | Pokalsieger |
Bilanz
Die Statistik von Atletico in Deutschland:
Voraussichtliche Aufstellungen
Dortmund
Bürki
Piszczek, Zagadou, Diallo, Hakimi
Witsel, Reus, Delaney
Pulisic, Alcacer, Sancho
Atletico
Oblak
Hernandez, Gimenez, Godin, Juanfran
Rodri, Saul Niguez, Koke
Correa, Griezmann, Lemar