Nach zwei Niederlagen in Folge gastiert RB Leipzig am Freitag zum Auftakt des 14. Bundesligaspieltags bei Union Berlin. Die Sachsen drohen die Champions-League-Ränge aus den Augen zu verlieren. Dreimal in Folge haben die Rasenballer im deutschen Oberhaus noch nie verloren.
Der Umbruch bei RB Leipzig inklusive Trainerwechsel hat doch mehr Spuren hinterlassen, als man vor der Saison angenommen hat. Nur Rang acht nach 13 Spielen und schon 13 Punkte Rückstand zum Rekordmeister aus München. Die Meisterschaft ist damit natürlich kein Thema mehr. Jetzt geht es nur noch darum, sich wieder für die Champions League zu qualifizieren. Am Freitagabend ist RB an der Alten Försterei bei Union Berlin zu Gast. Ein schweres Spiel, in dem die Leipziger unbedingt mal wieder voll punkten müssen. Die Köpenicker wollen sich dagegen in den Europapokalplätzen festsetzen. Anstoß ist um 20:30 Uhr.
Union - Leipzig im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei DAZN.
Union freut sich auf RB
Bei Union Berlin richtet sich der Blick auch in dieser Saison wieder in Richtung Europa. Auf Rang sechs sind die Köpenicker nach 13 Spieltagen voll im Soll. Eigentlich überraschend, da man nur eines der letzten fünf Ligaspiele gewinnen konnte (2 Niederlagen). Trotzdem fühlt man sich bestens gerüstet für das Kräftemessen mit den Rasenballern, an die man richtig gute Erinnerungen hat. Letzte Saison traf man am letzten Spieltag aufeinander. Max Kruse sorgte in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit dem Tor zum 2:1 nicht nur für den ersten Sieg über die Sachsen, sondern auch für die Teilnahme an der Europa Conference League. Daran versucht man nun anzuknüpfen und die Leipziger wieder vor Probleme zu stellen. Man will sich zumindest in der Tabelle vor den Sachsen halten. Dazu braucht es mindestens einen Punkt.
Man hat an RB aber nicht nur gute Erinnerungen. Das 0:4 am 1. Spieltag der Saison 2019/20 ist bis heute die höchste Heimpleite in Unions kurzer Bundesliga-Geschichte. Ganz weit weg war man damals laut Trainer Urs Fischer von dem, was seine Mannschaft im Stande ist zu leisten. Mittlerweile hat sich das wieder eingependelt. Vor allem daheim. An der Alten Försterei hat Union nur eines der letzten 23 Ligaspiele verloren. Das war in dieser Saison mit 2:5 gegen den FC Bayern. Die auswärtsschwachen Leipziger sollten da doch keine allzu große Hürde darstellen. Zumal die Gäste auch noch auf einige Leistungsträger verzichten müssen. Für Fischer allerdings kein wirklicher Vorteil:
Leipzig ist auch trotz der Ausfälle stark: Sie haben sehr viele Unterschiedsspieler in ihren Reihen. Sie sind sehr aggressiv gegen den Ball, haben ein starkes Gegenpressing. Wir werden über 90 Minuten richtig gefordert sein, das wird eine sehr schwierige Aufgabe.
Fakten zum Spiel:
- Union hat nur eines der letzten 23 Heimspiele verloren.
- Union konnte nur zwei seiner letzten sechs Pflichtspiele gewinnen.
- Leipzig hat die letzten beiden Ligaspiele verloren. Drei Niederlagen in Folge gab es für die Sachsen in der Bundesliga noch nie.
- Leipzig wartet auswärts seit neun Ligaspielen auf das nächste Erfolgserlebnis.
Leipzig und die Auswärtsbilanz
So ein Trainerwechsel kann schon mal gewisse Veränderungen mit sich bringen. Wenn dann auch noch einige Leistungsträger den Verein verlassen, wird es richtig schwierig. Das musste man in dieser Saison auch bei RB Leipzig feststellen. Zweifelsohne ist Jesse Marsch ein Meister seines Fachs, doch so ganz ist der US-Amerikaner in Leipzig noch nicht angekommen. Mit gerade einmal 18 Punkten belegen die Rasenballer nur den achten Tabellenplatz. Die Sachsen drohen im grauen Mittelmaß zu versinken. Deswegen wird schon darüber nachgedacht, ob man Marsch nicht noch einen Mann zur Seite stellen sollte. Die Rede ist von einem Mentaltrainer, um die Spieler wieder in die Spur zu bekommen.
Vor allem auswärts ist das nämlich klar zu wenig, was die Leipziger da in diesem Jahr auf den Rasen bringen. Seit dem 4:1 in Bremen im April hat RB keines der neun Spiele in fremden Stadien gewinnen können. Zuletzt ging man sogar zweimal in Folge als Verlierer vom Platz. Statistisch gesehen wäre diesmal wieder was Zählbares angesagt, denn dreimal nacheinander hat Leipzig in der Bundesliga noch nie verloren. Hinzu kommt die starke Bilanz an einem Freitagabend. 14 Spiele, elf Siege und drei Unentschieden. Leipzig steht auf Flutlichtatmosphäre in der Bundesliga. Das würde eigentlich für einen erfolgreichen Abend an der Alten Försterei sprechen. Mal abwarten, ob die Serie in Berlin halten wird. Das werde nur gelingen, wenn man sich an den Matchplan halten sollte. Marsch wird diesmal nicht als Trainer an der Seitenlinie stehen. Aufgrund bekannter Gründe wird er diesmal von seinem zweiten Assistenten Marco Kurth vertreten. Seinen Spielern gab er trotzdem noch was mit auf den Weg:
Gegen Berlin müssen alle auf dem Platz ihre Aufgabe erfüllen. Kompakt stehen und sehr bestimmt gegen die Berliner Offensive arbeiten. Eine Stärke der Berliner sind ihre offensiven Umschaltmomente. Wir müssen versuchen, sie mit diszipliniertem Gegenpressing und einem engen Netz auf dem Platz daran zu hindern und ihnen so wenig Raum wie möglich zu geben.
Voraussichtliche Aufstellungen
Union
Luthe
Friedrich, Knoche, Baumgartl
Khedira
Ryerson, Haraguchi, Prömel, Gießelmann
Kruse, Awoniyi
Leipzig
Martinez
Mukiele, Klostermann, Gvardiol, Angelino
Laimer, Kampl – Szoboszlai, Forsberg
Silva, Nkunku