Der Titelkampf in der Bundesliga geht in die nächste Runde. Am 31. Spieltag grüßen wieder die Bayern von der Spitze, nachdem die Münchner zuletzt gegen die Hertha gewinnen konnten. Der Titelverteidiger legt am Samstagabend in Bremen vor. Sonntags versucht Dortmund daheim gegen Wolfsburg eine Reaktion auf das magere 1:1 in Bochum zu zeigen.
Schon lange war der Titelkampf in der Bundesliga nicht mehr so spannend wie in dieser Saison. Theoretisch können vier Spieltage vor Saisonende noch fünf Klubs Meister werden. Das gab es zuletzt vor 13 Jahren. Dass die Bayern an der Spitze nur einen Zähler vor Dortmund rangieren, kommt ebenfalls selten vor. Genauer gesagt war es ganz oben seit Einführung der Drei-Punkte-Regel nach 30 Spieltagen erst einmal so eng. Das war in der Saison 2018/19. Damals konnten sowohl der FCB als auch der BVB am 31. Spieltag nicht gewinnen. Die Bayern kamen in Nürnberg nicht über ein 1:1 hinaus, Dortmund unterlag daheim im Revierderby dem FC Schalke mit 2:4. Die Bayern machten damit einen weiteren Punkt gut und brachten diesen Zwei-Punkte-Vorsprung erfolgreich über die Zeit. Wie wird es diesmal?
Die Bayern mit Hammer-Serie gegen Bremen
Letzte Woche haben die Dortmunder vorgelegt, jetzt sind wieder die Bayern dran. Für den FCB geht es ins Weserstadion zum Traditionsduell gegen Bremen. Die beiden Mannschaften treffen zum insgesamt 112. Mal aufeinander. Keine andere Paarung hat es in der Bundesliga öfter gegeben. Und gegen keinen anderen Klub hat der FCB eine längere Serie von ungeschlagenen Spielen vorzuweisen. Mittlerweile sind es 26 Bundesligaspiele an der Zahl. Als der SV Werder zuletzt gegen die Bayern triumphieren konnte, standen noch Spieler wie Diego, Mesut Özil und Claudio Pizarro für die Bremer auf dem Feld. Meister wurde in dieser Saison der VfL Wolfsburg, nachdem sich Werder am letzten Spieltag mit 1:5 von den Niedersachsen auseinandernehmen ließ. Das nur mal am Rande, weil die Bayern in dieser Saison 2008/09 mal nicht als Tabellenführer in den 31. Spieltag gingen. War das nämlich der Fall, wurden sie in 28 von 29 Anläufen am Ende auch Deutscher Meister. Die Bayern sind außerdem das auswärtsstärkste Team der Liga. In 15 Spielen holten sie acht Siege und 27 Punkte in fremden Stadien. Nicht unbedingt ein Nachteil gegen das heimschwächste Team der Liga. Die Bremer kommen in 15 Begegnungen im Weserstadion mit fünf Siegen auf 16 Punkte.
Es gibt jedoch auch Fakten, die gegen einen Sieg des Rekordmeisters sprechen. Vielleicht die Tatsache, dass an den letzten sechs Spieltagen der Tabellenführer nur einmal gewinnen konnte. Vielleicht auch, weil es deswegen in diesem Zeitraum vier Führungswechsel gab. Und vielleicht auch, weil der FCB in fremden Stadien derzeit deutliche Probleme hat. Vier der letzten sechs Gastspiele wurden verloren. Drei in der Bundesliga, eins in der Champions League bei Manchester City. Die Bremer dürfen also durchaus hoffen, die lange Durststrecke gegen die Bayern endlich zu beenden. Vorausgesetzt, diesmal halten sie die Konzentration bis zum Schlusspfiff hoch. Am vergangenen Spieltag gab Werder gegen den FC Schalke eine 1:0-Führung in den letzten zehn Minuten noch aus der Hand und verlor mit 1:2. Wenn man den Vorletzten nicht schlagen kann, dann vielleicht ja den Tabellenführer. In dieser Saison scheint alles möglich zu sein.
Fakten zum Spiel
- Die Bayern sind seit 26 Ligaspielen gegen Bremen ungeschlagen.
- In Bremen haben die Bayern die letzten 13 Spiele gewonnen.
- Die Bayern sind das auswärtsstärkste, die Bremer das heimschwächste Team der Liga.
- Bremen hat nur 1 der letzten 8 Ligaspiele gewonnen.
- In jedem dieser acht Spiele kassierten die Bremer mindestens 2 Tore.
Dortmund setzt wieder auf den Heimvorteil gegen Wolfsburg
Die Dortmunder hatten es selbst in der Hand. Endlich lagen sie mal wieder vor den Bayern, doch dann wurde das direkte Duell mit 2:4 verloren. Macht nichts, drei Spieltage später hat man den Rückstand wieder wettgemacht und sich durch ein 4:0 gegen Frankfurt sogar wieder am FCB vorbeigeschoben. Dann bekamen es die Dortmunder mal wieder mit den Nerven. Erneut kein Sieg, nur 1:1 in Bochum. Tabellenführung dahin und die Meisterschaft nicht mehr in der eigenen Hand. Da war es wieder, das Problem mit den Auswärtsspielen. Mittlerweile warten die Dortmunder seit sechs Pflichtspielen auf einen Erfolg in der Ferne. Zum Glück hat der BVB bis zum Saisonende noch drei Heimspiele vor der Brust. Gegen Wolfsburg will man unbedingt zurück in die Spur.
Die Heimstärke ist beim BVB nicht zu verachten. Mittlerweile hat Dortmund die letzten neun Spiele im Signal-Iduna-Park gewonnen und auch gegen Wolfsburg hat man seit Dezember 2012 kein Heimspiel mehr verloren. Seitdem gab es sieben Heimsiege und nur zwei Unentschieden. Überhaupt hat Dortmund nur drei der 25 Bundesliga-Heimspiele gegen Wolfsburg verloren. Allerdings befinden sich die Niedersachsen derzeit in guter Form. Wolfsburg hat drei der letzten vier Auswärtsspiele in der Bundesliga gewonnen und nur eines der letzten neun Ligaspiele verloren. Nach den Bayern (27) und Freiburg (25) sind sie mit 24 Punkten aus 15 Spielen sogar das drittbeste Auswärtsteam der Liga. Im Vergleich zum Vorjahr haben sie satte zwölf Punkte mehr auf dem Konto. Schon das Hinspiel konnten sie mit 2:0 gewinnen. Sollte Wolfsburg auch diesmal die drei Zähler mitnehmen, wäre das wohl eine Vorentscheidung im Meisterkampf. Es wäre nach 2007/08 erst das zweite Mal, dass die Wölfe beide Saisonspiele gegen den BVB gewinnen würden. Statistisch gesehen ein Vorteil für den BVB. Fraglich ist nur, ob die Hausherren das auch auf dem Platz umsetzen können, oder ob wieder die Nerven mit ihnen durchgehen.
Fakten zum Spiel
- Dortmund hat die letzten 9 Ligaspiele im eigenen Stadion gewonnen.
- Damit ist der BVB mit 12 Siegen aus 14 Spielen die Nummer 1 der Heimtabelle.
- Der BVB ist mit 30 Punkten das stärkste Team der Rückrunde vor den Bayern (26).
- Wolfsburg hat das Hinspiel 2:0 gewonnen. Es war der 1. Sieg gegen Schwarz-Gelb seit dem Pokalfinale 2015. Anschließend gab es 1U und 13N!
- Geht Dortmund die Puste aus? Nach 8 Siegen zum Rückrundenstart reichte es zuletzt nur noch zu 3 Siegen in 7 Spielen (3U, 1N).