Nach der Länderspielpause ist wieder Bundesliga angesagt. Los geht’s am Freitagabend in Dortmund. Die Borussia trifft auf den SV Werder Bremen. An die Jungs von der Weser hat man beim BVB keine guten Erinnerungen. Letzte Saison unterlag man nach einer 2:0-Führung mit 2:3. Diesmal soll es anders laufen. Auch wegen Ex-Werderaner Niclas Füllkrug.
Wir schreiben den 20. August 2022. Es läuft die 88. Minute im Signal-Iduna-Park. Dortmund führt gegen Bremen mit 2:0. Die drei Punkte sind nur noch Formsache. Aber weit gefehlt. Irgendwie hat es der BVB doch noch verbockt. Die Bremer erzielten drei späte Tore und nahmen sensationell den Sieg mit. Dass die Borussia am Ende nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz nicht Meister wurde, sei noch einmal erwähnt. Allerdings ging seit diesem Spiel ein Ruck durch die Mannschaft. Dortmund hat seit dem besagten 3. Spieltag der Vorsaison kein Heimspiel mehr verloren. Diese Serie soll gegen Werder am Freitagabend unter keinen Umständen zu Ende gehen. Vielleicht macht ausgerechnet der Ex-Bremer Niclas Füllkrug den Unterschied aus. Lücke wird in diesem Spiel natürlich ganz besonders motiviert sein. Seine Werder-Schienbeinschoner trägt er ja noch immer. Vielleicht ein gutes Omen. Anstoß zum Auftakt des 8. Spieltags der Bundesliga ist am Freitagabend um 20:30 Uhr.
Dortmund - Bremen im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei DAZN.
Dortmund unbesiegbar am Freitag?
Über die Leistung der Dortmunder auf dem Platz kann man viel diskutieren. Nicht überzeugend, zu viele Nachlässigkeiten und zu wenige herausgespielte Chancen. Trotzdem stimmen die Ergebnisse bei Schwarz-Gelb. Neben Leverkusen und den Bayern ist die Borussia das letzte ungeschlagene Team der Liga. Mit einem Sieg gegen Werder würde man sogar bis Samstag die Tabellenführung übernehmen. Klingt doch ziemlich gut. Noch besser klingen die Statistiken, die der BVB derzeit nach oben schraubt. Dortmund ist sogar seit 15 Ligaspielen ungeschlagen und damit länger als jeder andere Klub. Noch eine Steigerung gefällig? Dann passt die Freitagsstatistik ganz gut. Zum Spieltagsauftakt hat die Borussia keines der letzten 34 Heimspiele verloren. Die letzte Pleite liegt schon fast 20 Jahre zurück. Am 30. Januar 2004 unterlag man mit 0:1 gegen den FC Schalke. Im eigenen Stadion ist der BVB jetzt auch schon wieder seit 19 Spielen ungeschlagen, wobei 16 dieser Begegnungen gewonnen wurden. Dortmund ist on fire.
Die Bilanz gegen die Bremer ist nicht weniger beeindruckend. Zumindest im eigenen Wohnzimmer. Da hat Dortmund in 54 Ligaspielen 33 Siege geholt und nur elfmal ging man als Verlierer vom Feld. Kann man den Lauf der vergangenen Wochen fortsetzen, spricht alles für einen weiteren Sieg der Schwarz-Gelben. Neben Füllkrug wird auch Julian Brandt im Mittelpunkt stehen. Der Nationalspieler blüht derzeit richtig auf. In den letzten sechs Ligaspielen war er an sechs Toren direkt beteiligt. Jetzt steht er vor seinem 300. Bundesligaspiel. Zum Jubiläum ein weiterer Assist und ein Sieg, wäre sicherlich nicht das Schlechteste. Trainer Edin Terzic hätte auch nichts dagegen:
Man merkt den Jungs an, dass die Leichtigkeit immer mehr zurückkommt und das jeder einzelne um seinen Platz kämpfen muss. Sie schieben sich im Training gegenseitig ans Limit. Wir dürfen uns nicht ausruhen und sehen die gute Phase als Startpunkt. Wir wissen um die Qualität des Gegners, auch wenn sie ergebnistechnisch keine leichte Phase hatten. Das große Ziel für morgen ist aber der Sprung an die Spitze – zumindest über Nacht.
Fakten zum Spiel
- Dortmund ist seit 34 Heimspielen am Freitagabend ungeschlagen.
- Dortmund ist seit 15 Ligaspielen ungeschlagen, länger als jeder andere Klub.
- Dortmund kassierte die letzte Heimpleite vergangene Saison am 3. Spieltag gegen Bremen.
- Werder ist auswärts noch ohne Punktgewinn (3N).
- Werder hat in der Bundesliga nur 11 von 54 Gastspielen in Dortmund gewonnen (33N).
Werder rutscht ab
Die Bremer können mit ihrer bisherigen Saison dagegen noch überhaupt nicht zufrieden sein. Aus den ersten sieben Spielen holte man nur zwei Siege. Und das gegen die Kellerkinder aus Köln (2:1) und Mainz (4:0) im eigenen Stadion. Fünf Pleiten zu diesem Zeitpunkt der Saison mussten die Norddeutschen in ihrer Bundesligageschichte noch nie zuvor schlucken. Auswärts ging noch gar nichts. Drei Spiele, null Punkte und 4:9 Tore. Macht im Schnitt drei Gegentreffer pro Auswärtsfahrt. Dabei waren die Gegner jetzt auch nicht aus der obersten Schublade. Unter anderem unterlag man bei den beiden Aufsteigern in Darmstadt und Heidenheim jeweils mit 2:4. Das 0:1 in Freiburg kann passieren, sollte aber trotzdem erwähnt werden.
Am vergangenen Spieltag kassierte Werder daheim mit dem 2:3 gegen Hoffenheim die zweite Niederlage in Folge. Das größte Problem ist derzeit einfach die Defensive. 17 Gegentore werden nur von Bochum und Mainz (je 19) überboten. In sechs der sieben Spiele kassierten sie auch das erste Tor. Das ist, wenn man das mal klar anspricht, nicht gerade bundesligatauglich. Was aber noch bedenklicher ist, ist die Form im Jahr 2023. In 26 Spielen holte Bremen gerade mal 21 Punkte und damit weniger als alle anderen Klubs mit Ausnahme der Aufsteiger. Vielleicht ist aber gerade Dortmund der Brustlöser für die kriselnden Werderaner. Hat ja letzte Saison auch schon ganz gut geklappt. Zu verlieren hat man diesmal ohnehin nichts. Bremen reist als klarer Außenseiter an. Jetzt liegt es an den Spielern, das zu widerlegen. Ole Werner freut sich schon drauf:
Für mich ist es ein Highlight-Spiel. 80.000, Flutlicht. Für mich ist es das Spiel, worauf man sich das ganze Jahr freut. Wir wollen uns jetzt in der kurzen Zeit perfekt vorbereiten und ein gutes Spiel abliefern. Jeder Gegner gibt Räume her, die genutzt werden können. Diese wird es auch gegen Dortmund geben. Eine Mannschaft, die über Erfahrung und Klasse verfügt. Es ist schwer, Defensivprobleme auszumachen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Dortmund
Kobel
Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Bensebaini
Can, Nmecha
Brandt, Reus, Malen
Füllkrug
Bremen
Zetterer
Veljkovic, Groß, Friedl
Lynen
Weiser, Schmid, Stage, Deman
Njinmah, Ducksch