Das Samstagabendspiel des 5. Spieltags der Bundesliga steigt diesmal in Bremen. Der SV Werder ist mit drei Niederlagen aus vier Spielen schwach in die Saison gestartet. Noch schlechter die Kölner, die mit einem mageren Zähler sogar einen Abstiegsplatz belegen. Wem gelingt der Befreiungsschlag?
Die Bundesliga geht an diesem Wochenende in die fünfte Spielrunde. Der neue Bundestrainer ist gefunden. Jetzt kann man sich wieder voll und ganz auf das Tagesgeschäft konzentrieren. Das heißt für Werder Bremen am Samstag 1. FC Köln. Die Geißböcke vom Rhein reisen noch ohne Sieg als Vorletzter an die Weser. Für die Bremer ist die Saison noch nicht viel besser verlaufen. Bis auf den Erfolg gegen Tabellenschlusslicht Mainz konnte der SV Werder noch nichts Zählbares mitnehmen. Für den Verlierer dieser Partie wird es langsam ungemütlich. Anstoß ist um 18:30 Uhr im Weserstadion.
Bremen - Köln im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:30 Uhr bei Sky.
Bremen mit dem Ausgleich?
Der SV Werder spielt jetzt seine zweite Saison in Folge in der Bundesliga. So schwach wie diesmal ist man aber auch im Vorjahr nicht gestartet. Da hatte man nach vier Spieltagen immerhin schon fünf Punkte auf dem Konto und erst eine Niederlage kassiert. Selbst in der Abstiegssaison 2020/21 kam man besser aus den Startlöchern. Da waren es sogar sieben Zähler. Somit kann man zum jetzigen Stand auch nicht zufrieden sein. Vor allem nicht, nach der Hype-Verpflichtung von Naby Keita vom FC Liverpool. Der neue Superstar hat verletzungsbedingt allerdings noch kein Spiel absolviert. Interessant, weil der Neuzugang gegen den FC erstmals im Kader stehen wird. Als Ausrede sollte sein bisheriger Ausfall trotzdem nicht gelten.
Der Saisonstart wurde einfach vergeigt und langsam sollten die Bremer wieder in die Spur kommen. Gegen die Bayern (0:4) und in Freiburg (0:1) kann man schon mal verlieren. Dass man es besser kann, hat man ja am 3. Spieltag mit dem starken 4:0 über den FSV Manz gezeigt. Dann aber folgte sogleich der nächste Rückschlag mit dem 2:4 beim Aufsteiger in Heidenheim. Jetzt geht es um den zweiten Heimsieg in Folge. Das ist den Bremern in diesem Kalenderjahr noch überhaupt nicht gelungen. Der Effzeh könnte jedoch genau der richtige Gegner dafür sein.
Das liegt nicht nur an der Ergebniskrise der Rheinländer. Nirgendwo sonst haben die Geißböcke so oft verloren, wie in Bremen. Insgesamt schon 29 Mal in der Bundesliga. Dem stehen gerade mal sieben Siege in 49 Gastspielen gegenüber. Da überrascht es dann doch, dass die Bremer im direkten Bundesliga-Vergleich sogar mit 35 Siegen, 27 Unentschieden und 36 Niederlagen knapp hinten liegen. Jetzt könnten sie die Statistik ausgleichen und das Gesetz der Serie bestätigen. Einen Auswärtssieg hat es zwischen diesen beiden Klubs nämlich seit 13 Spielen nicht mehr gegeben. Werder ist im eigenen Stadion seit sieben Pflichtspielen gegen den Effzeh ungeschlagen, allerdings endeten vier dieser Begegnungen mit einer Punkteteilung. Im Grunde also recht ausgeglichen. Damit rechnet Werder-Coach Ole Werner auch am Samstag:
Köln ist sehr aggressiv im Anlaufen, sehr gradlinig im Ballbesitz und konterstark. Beide Mannschaften werden an der Art und Weise, wie sie Fußball spielen festhalten. Ich erwarte ein offenes Duell auf Augenhöhe.
Fakten zum Spiel
- Bremen ist daheim seit 7 Pflichtspielen gegen Köln ungeschlagen (3S, 4U).
- Bremen hat nur 7 der 49 Heimspiele in der Bundesliga gegen Köln verloren (29S).
- Bremen konnte in diesem Kalenderjahr noch keine 2 Heimspiele in Folge gewinnen.
- Köln ist saisonübergreifend seit 6 Ligaspielen sieglos. Das gab es unter Steffen Baumgart noch nie.
- Köln holte nur 1 Punkt aus 4 Spielen => Erstmals Abstiegsplatz unter Baumgart
Köln schwach wie nie unter Baumgart
Die Saison ist immer noch jung und Steffen Baumgart hat seit seinem Amtsantritt in Köln hervorragende Arbeit geleistet. Daher ist es vielleicht nicht einmal eine große Überraschung, dass er jetzt die schwerste Zeit beim Effzeh durchmacht. Wer weit oben ist kann tief fallen. Seit sechs Spielen warten die Domstädter in der Bundesliga auf den nächsten Sieg. Mit nur einem Punkt aus vier Spielen belegen sie erstmals unter Baumgart einen Abstiegsplatz. Daher spricht der Fußballlehrer auch offen über Abstiegskampf. Freilich nur für den Moment, aber da braucht man als Mann der klaren Worte auch nichts schönreden. Mit einem Sieg in Bremen würde es schnell wieder anders aussehen. Dann würde man sogar an Werder vorbeiziehen und die Abstiegszone verlassen. Obwohl man seit 2014 nicht mehr in Bremen gewinnen konnte, darf man auch bei den Gästen zuversichtlich sein. Köln hat nämlich nur zwei der letzten 13 Ligaspiele gegen Bremen verloren und ist mittlerweile sogar seit fünf Spielen ungeschlagen. Zweimal in Folge nahm man aus dem Weserstadion einen Punkt mit und letzte Saison konnte man die Grün-Weißen daheim sogar mit 7:1! besiegen.
Ein derartiges Schützenfest sollte man diesmal vielleicht nicht erwarten, denn offensiv ist bei den Kölnern noch viel Luft nach oben. Drei Tore nach vier Spielen bedeutet derzeit den schlechtesten Angriff der Liga. Immerhin stellt man mit sieben Gegentoren die beste Defensive der unteren Tabellenhälfte. Ansonsten wäre man wohl sogar Letzter. Daran müssen Baumgart und der Effzeh unbedingt noch arbeiten. Auch wenn die Kölner immer wieder gefährlich in der gegnerischen Hälfte auftauchen, machen sie zu wenig aus ihren Möglichkeiten. Und dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn man nach vier Spielen nur einen Punkt auf dem Konto hat. Den gabs übrigens beim 1:1 in Frankfurt. Vielleicht ein weiterer Mutmacher für das Gastspiel in Bremen. Baumgart ist nach wie vor von den Fähigkeiten seiner Mannschaft überzeugt:
Wir haben zu wenig Punkte aus den Spielen mitgenommen, die wir bisher gemacht haben. Bremen ist unser nächster Anlauf. Den Bremern geht es genauso. Wir werden schauen, was passiert. Wir wollen punkten und werden bei uns bleiben.
Voraussichtliche Aufstellungen
Bremen
Pavlenka
Pieper, Stark, Friedl
Weiser, Lynen, Jung
Schmid, Stage
Ducksch, Kownacki
Köln
Schwäbe
Schmitz, Hübers, Chabot, Paqarada
Ljubicic, Huseinbasic
Maina, Kainz
Selke, Waldschmidt