In München ist wieder Wiesn-Zeit und die Bayern empfangen den amtierenden Meister aus Leverkusen. Letzte Saison gab’s zu dieser Zeit ein 7:0 gegen Bochum und auch Leverkusen wurde zum Oktoberfest schon aus dem Stadion gefegt.
Nach der ersten titellosen Saison seit elf Jahren hat der FC Bayern unter dem neuen Trainer Vincent Kompany einen echten Traumstart hingelegt. Vier Siege und 16:3 Tore hat es so nach vier Spieltagen noch nicht gegeben. Hinzu kommt das 4:0 im Pokal gegen Ulm und das 9:2 in der Champions League gegen Dinamo Zagreb. Die Münchner sind mehr als bereit für den Kracher am Samstagabend gegen Leverkusen. Während der Wiesn-Zeit ist der Rekordmeister natürlich noch zusätzlich motiviert. 2022 waren die Leverkusener zuletzt während des größten Volksfestes der Welt in München zu Gast und bekamen mit 4:0 auf die Mütze. Wird sich die Geschichte wiederholen oder nimmt die Werkself wie schon im Vorjahr was Zählbares aus München mit? Anstoß ist um 18:30 Uhr in der Allianz Arena.
Bayern – Leverkusen im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:30 Uhr bei Sky.
Die Bayern nicht zu stoppen
Wenn man die Bayern ärgert, dann schlagen sie eiskalt zurück. Das zumindest haben die Münchner in dieser Saison vor und bislang sieht es ganz danach aus, als würde der Rekordmeister seine Ziele in die Tat umsetzen. Sechs Siege aus sechs Pflichtspielen. Dabei unglaubliche 29 Tore und selbst die so oft kritisierte Münchner Defensive hielt den Kasten schon dreimal sauber. Besser hätte der Start unter Vincent Kompany gar nicht laufen können. Man muss aber auch sagen, dass noch kein absoluter Spitzengegner dabei war. Das ändert sich am Samstag, wenn der amtierende Meister aus Leverkusen zu Gast sein wird. Letzte Saison haben die Bayern von Bayer eine Lehrstunde erhalten. Mit 0:3 wurde man aus der BayArena gefegt und auch in München kam man nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Damit konnte der FCB nur eines der letzten fünf Duelle mit Leverkusen gewinnen.
Dass jetzt mit Leverkusen der Tabellenzweite zu Gast ist, macht diese Partie noch zusätzlich brisant. Bei einer Niederlage würde Leverkusen nämlich nach Punkten gleichziehen. Das würde sogleich das Ende einer unglaublichen Serie bedeuten. Die Bayern haben keines der letzten 16 Spiele als Tabellenführer gegen den ersten Verfolger verloren. Elfmal gingen sie dabei als Sieger hervor. Ein Sieg der Leverkusener wäre jedoch aufgrund einer ganz anderen Statistik überraschend. Die Bayern haben von den 45 Bundesliga-Heimspielen gegen Bayer nur vier verloren und 33 gewonnen. Dabei erzielten sie 103 Tore und kassierten gerade mal 39. Diese Statistik würde man gerne noch etwas aufbessern, wie Kompany betonte:
Wir gehen immer von unserer eigenen Stärke aus. Wichtig ist, was wir für eine Idee haben. Leverkusen ist eine gute Mannschaft. Wir werden alles dafür tun, gemeinsam mit den Fans die Mannschaft zu unterstützen, damit wir am Samstag einen besonderen Fußballtag erleben.
Fakten zum Spiel
- Die Bayern haben nur 4 der 45 Bundesliga-Heimspiele gegen Bayer verloren (33S, 8U).
- Die Bayern sind seit 16 Partien als Tabellenführer gegen den Zweiten ungeschlagen (11S, 5U).
- Die Bayern haben mit 4 Siegen und 16:3 Toren einen neuen Startrekord in der Bundesliga aufgestellt.
- Leverkusen hat nach 4 Spielen schon 9 Gegentore zugelassen. Kein Meister kassierte in diesem Zeitraum in den letzten 26 Jahren mehr.
- Leverkusen hat 6 von 7 Pflichtspielen gewonnen (1N) und mit 13 Toren nach 4 Ligaspielen seinen eigenen Rekord eingestellt.
Bayer und das Abwehrproblem
Die Leverkusener haben nach ihrer ungeschlagenen Meistersaison tatsächlich mal wieder ein Spiel verloren. Am 2. Spieltag unterlag die Werkself mit 2:3 gegen die Rasenballer aus Leipzig. Es war die einzige Niederlage aus den bisherigen sieben Pflichtspielen. Sechs davon wurden gewonnen. Darunter der deutsche Supercup gegen den VfB Stuttgart. Die erste Trophäe der Saison haben die Leverkusener somit schon eingefahren. Gleichzeitig hat auch Bayer einen vereinseigenen Rekord eingestellt. 13 Tore nach vier Bundesligaspielen ist der zweitbeste Wert der Liga und noch nie zuvor waren die Rheinländer treffsicherer. Wäre da nicht das Problem mit der Defensive. Neun Gegentreffer in vier Spielen sind deutlich zu viel. Derart viele Tore hat kein anderer Meister seit 25 Jahren kassiert. Zuletzt war das beim 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1998/99 der Fall. Damals lagen auch die Bayern ganz vorne und wurden am Ende Meister. Lautern, ebenso wie Bayer mit neun Gegentoren, belegte in der Endabrechnung Rang fünf.
Die Abwehr des Meisters wird auch am Samstag wieder einiges zu tun bekommen. Sollte man die Fehler nicht abstellen, könnte es gut passieren, dass man wie schon beim letzten Wiesn-Besuch aus dem Stadion gefegt wird. Wenn aber einer den Lauf der Bayern beenden kann, dann Xabi Alonso mit Leverkusen. Der Meistercoach hat noch keines seiner drei Duelle mit den Münchnern verloren. Daheim gab’s zwei Siege, in München ein Unentschieden. Damit könnte die Werkself wohl auch diesmal zufrieden sein. Alonso sagte vorausblickend:
Es ist ein großes Spiel. Vielleicht das härteste Spiel in dieser Saison. Die Vorfreude ist da. Wir wollen gut spielen, wettbewerbsfähig sein. Um etwas aus der Allianz Arena mitzunehmen, brauchen wir fast eine perfekte Leistung. Wir arbeiten daran.
Voraussichtliche Aufstellungen
Bayern
Neuer
Laimer, Upamecano, Kim, Davies
Kimmich, Pavlović
Olise, Musiala, Gnabry
Kane
Leverkusen
Hrádecký
Tapsoba, Tah, Hincapié
Frimpong, Xhaka, Palacios, Grimaldo
Terrier, Wirtz
Boniface