In Berlin gelang dem Zweitligisten ein 1:0-Sieg. Im heimischen Volksparkstadion würde den Hamburgern damit ein Unentschieden für die Rückkehr in die Bundesliga reichen. Bei einem Sieg der Hertha mit einem Tor Unterschied gäbe es Verlängerung.
Es war ein zähes Hinspiel in der Bundesliga-Relegation am Donnerstagabend. Sowohl die Hertha als auch der Hamburger SV taten sich schwer. In der 2. Halbzeit übernahmen die Hanseaten dann das Kommando und kamen durch eine Bogenlampe von Ludovit Reis zur Führung. Dabei blieb es dann auch.
Insgesamt ist die Bilanz zwischen beiden Teams ausgeglichen. Sowohl Hamburg als auch Berlin gewannen je 35 Partien. Dazu kommen 13 Unentschieden. In der Hansestadt dominieren jedoch die Gastgeber: Sie holten sich dort 22 Siege und neun Remis. Die Hertha triumphierte auswärts sieben Mal.
Hamburger SV – Hertha BSC im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei Sat1.
Sechster Sieg in Serie für den HSV?
Im April sah es für die Rothosen so aus, als wäre der Aufstiegszug zum vierten Mal in Folge abgefahren. Doch dann gewann das Team von Trainer Tim Walter die letzten fünf Zweitligaspiele in Serie – nur unterbrochen vom 1:3-Pokal-Ausscheiden gegen Freiburg – und schaffte es noch auf Relegationsrang drei.
Und in Berlin machten die Hamburger dort weiter und siegten. Mit einem Remis wäre der ehemalige Bundesliga-Dino wieder dort, wo er nach Meinung der Fans auch hingehört. Mit einem Sieg jedoch würde man mit einem Statement nach oben gehen. Trainer Walter freut sich schon auf die Partie:
„Druck ist ein Privileg. Wir haben uns in diese Situation gebracht. Wir haben doch seit Wochen Endspiele, eigentlich schon seit Saisonbeginn. Wir sind total fokussiert und wir empfinden vor allem Vorfreude auf dieses Heimspiel. Die Jungs haben gezeigt, dass sie mit Widerständen und auch mit solchen Situationen umgehen können. Das zeigt unseren Enthusiasmus. Wir werden alles reinhauen, um die Stadt glücklich zu machen, wir wollen auch uns selbst glücklich machen. Es ist erst Halbzeit, und in der Halbzeit freut man sich nicht, sondern man bespricht die zweite Halbzeit.“
Magath hofft auf Trotzreaktion
Bei der Hertha läuft es seit dem 2:0 gegen Stuttgart nicht mehr so richtig. Danach verpasste man es in den Spielen gegen Bielefeld (1:1), Mainz (1:2) und Dortmund (1:2), die noch fehlenden Punkte zum Klassenerhalt zu holen. Jedes Mal kassierte man spät Gegentore.
Und dann kam der Donnerstag, an dem bei der Hertha gar nichts klappte. Coach Felix Magath setzt nun darauf, dass sich seine Spieler bei der Ehre packen und den Spieß umdrehen. Mit einem Sieg mit einem Tor Unterschied wäre man auf jeden Fall in der Verlängerung, mit einem deutlicheren Erfolg gerettet. Trainer Magath versuchte jedoch, die Favoritenrolle abzugeben:
„Man muss die Situation klar so nehmen, wie sie ist. Im Moment sind wir raus. Wir können nur noch gewinnen. Die Situation ist jetzt umgekehrt im Vergleich zum Donnerstag. Jetzt ist der HSV derjenige, der etwas zu verlieren hat. Jetzt ist der Druck beim HSV. Deswegen sehe ich die Situation jetzt als die bessere für uns an und glaube, dass wir gute Chancen haben werden, das im Rückspiel noch zu drehen. Ich habe schon gestern gespürt, dass sich wieder was entwickelt bei uns in der Truppe. Wir sind bereit für das Spiel am Montagabend.“
Voraussichtliche Aufstellungen
Hamburg
Heuer Fernandes – Heyer, Vuskovic, Schonlau, Muheim – Meffert – Reis, Rohr – Vagnoman, Glatzel, Kittel
Hertha
Christensen – Pekarik, Boyata, Kempf, Plattenhardt – Tousart, Ascacibar – Richter, Boateng, Serdar – Belfodil