Der Karlsruher SC ist die stärkste Rückrundenmannschaft der Liga. Nur noch fünf Punkte sind es bis zu den direkten Aufstiegsplätzen. Am Freitagabend geht es nach Lotte. Die Sportfreunde haben ganz andere Probleme. Für sie könnte es sogar noch mit dem Klassenerhalt eng werden.
Der KSC will zurück in die 2. Bundesliga. Das sollte spätestens seit dem Rückrundenstart jeder verstanden haben. 17 Punkte aus sieben Spielen. Das ist eine klare Ansage an die Liga. Im neuen Jahr ist der Rückstand auf den zweiten Platz von 13 auf fünf Zähler verkleinert worden. Jetzt geht es für die Badener nach Lotte. Die Sportfreunde belegen nach dem 0:3 bei Aufsteiger Unterhaching nur noch den 17. Tabellenplatz. Der Klassenerhalt ist den Westfalen noch lange nicht sicher. Aufstiegshoffnung gegen Abstiegsangst. Das Spiel am Freitagabend hat einiges zu bieten.
Lotte ohne Sieben
Von einem derartigen Lauf wie die Karlsruher derzeit haben, kann man in Lotte nur träumen. Die Sportfreunde holten nur einen Punkt aus den letzten drei Spielen und deren zehn in der Rückrunde. Und jetzt sorgen auch noch die personellen Probleme für Kopfzerbrechen bei Trainer Andreas Golombek. Die beiden Langzeitverletzten Nico Neidhart und Marcus Piossek sind sowieso nicht dabei. Nun fallen aber noch fünf weitere Stammkräfte aus. Joshua Putze fehlt mit einer Grippe. Darüber hinaus haben sich mit Matthias Rahn, Michael Schulze, Moritz Meyer und Kevin Pires-Rodrigues auch noch vier Spieler eine Sperre eingehandelt. Das gibt’s auch nicht alle Tage.
Für Golombek sind das alles andere als gute Nachrichten, stand seine Abwehr zuletzt doch schon keinesfalls sicher. Acht Gegentore kassierte Lotte in den letzten drei Spielen. Die Mannschaft dürfe sich am Freitagabend wohl von selbst aufstellen. Viele Alternativen bleiben in der Defensive nicht mehr. Immerhin ist Alexander Langlitz wieder dabei. Er hat sich, ganz im Sinne der Mannschaft, seine Gelbsperre schon eine Woche früher abgeholt. Ob Langlitz die Abwehr stabilisieren kann, bleibt abzuwarten. Man könnte es mit weniger als 2,5 Toren im Spiel riskieren. Das bringt 1,95. Schließlich fallen bei Heimspielen der Sportfreunde im Schnitt genau 2,5 Treffer und der Gegner ist nicht gerade als Tormaschine bekannt.
KSC drängt auf dritten Sieg in Serie
Für den KSC ist es die erste Reise nach Lotte überhaupt. Geht es nach den Badenern, soll das auch noch eine Zeit lang so bleiben. Natürlich ist der Wiederaufstieg das Ziel. Da braucht man gar nicht drum herumreden. Wenn man seit dem 11. Spieltag nicht mehr verloren hat, würde man dem KSC alles andere sowieso nicht abkaufen. Die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz hält sich mittlerweile einfach ein eine alte Fußballweisheit: Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr die Titel. Um Titel geht es für den KSC zwar nicht, aber der Aufstieg ist mindestens genauso viel wert. Und schaut man sich die letzten Ergebnisse an, dann kann man kaum glauben, dass am Freitag beide Teams treffen werden.
In den letzten 13 Spielen hat der KSC nur noch zwei Gegentore zugelassen. Über den kompletten Saisonverlauf waren es gerade Mal 19. Natürlich Bestwert in Liga drei. Damit fallen dann auch „nur“ 29 eigene Tore nicht so schwer ins Gewicht. Das geht deutlich besser, aber muss ja nicht sein, wenn schon ein 1:0 für drei Punkte reicht. So war es ja schon im Hinspiel. Das gewann der KSC durch ein Tor von Anton Fink in der 75. Spielminute. Es war übrigens der erste Sieg unter Schwartz als Cheftrainer. Sollten also auch am Freitag wieder nicht auf beiden Seiten Tore fallen, steht die ODDSET-Quote bei 1,7.
KSC auswärts nur Mittelmaß
Die starke Serie der Gäste, die Personalsorgen bei Lotte, das spricht eigentlich alles für eine klare Angelegenheit am Freitagabend. Was den Sportfreunden ein wenig Hoffnung bereiten sollte, ist allerdings der Blick auf die Auswärtstabelle. Auf fremden Geläuf kassierte Karlsruhe alle fünf Niederlagen der laufenden Saison. Nur drei von 13 Spielen wurden gewonnen. Gut, die Niederlagen waren alle früh in der Saison, aber ein Punktgewinn wäre für Lotte schon möglich. Vorausgesetzt, man glaubt an die eigene Stärke, kämpft und ackert bis zum Schlusspfiff. Noch sind es sieben Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz. Es werden aber noch 36 Zähler vergeben. Die Zuversicht hat man in Lotte laut Golombek zumindest noch nicht verloren:
Unsere Situation ist nicht komfortabel, aber wir haben alles selbst in der Hand. Den Vorsprung müssen wir verteidigen oder weiter ausbauen. Möglich ist das allemal.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
So könnten sie spielen:
Lotte: Buchholz – Langlitz, Straith, Rossmann, Hohnstedt – Wendel, Dej – Hober – Lindner, Freiberger, Oesterhelweg
Karlsruhe: Uphoff – Bader, Gordon, Pisot, Föhrenbach – Muslija, Marc. Mehlem, Wanitzek, Lorenz – Fink, Schleusener
Mein Tipp:
Lotte muss nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen höllisch aufpassen. Ansonsten ist der Abstiegskampf schneller da, als man denkt. Karlsruhe sollte sich auf einen ungemütlichen Gegner einstellen, der den Ernst der Lage verstanden hat. Auch ohne die gesperrten und verletzten Leistungsträger glaube ich an einen Punktgewinn für die Hausherren. Ich tippe auf ein 0:0. Für 0-1 Tor gibt es 2,75. Ein Unentschieden bringt eine Quote von 3.