Aufstiegsfavorit 1. FC Köln muss am ersten Spieltag beim VfL Bochum ran. Wer holt sich die ersten Zweitliga-Punkte? Beim letzten Duell vor knapp fünf Jahren ging der FC leer aus. Und dieses Mal?
Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt. Als Herbert Grönemeyer im Jahr 1984 zum ersten Mal seinen Megahit „Bochum“ sang, spielten die beiden Westklubs Bochum und Köln noch in der ersten Liga. Jetzt treffen sich der VfL und der 1. FC zum Saisonauftakt in der 2. Bundesliga. Die Sonne ist nicht verstaubt und wird den Jungs mit ihrer Mittagshitze im Ruhrstadion gnadenlos zusetzen. Denn ein Tief im Westen ist zur Zeit nicht in Sicht. Eher ein Hoch wie überall in Deutschland. Und sollte doch einer auf dem Rasen frieren: Knapp 28.000 Zuschauer in der ausverkauften Hütte werden den Kickern mächtig einheizen. Pils gegen Kölsch, blau gegen rot oder Ruhr gegen Rhein, Anne Castroper Straße geht es am Samstagmittag heiß her!
Bochum schielt nach oben
Der VfL empfängt den Effzeh mit Respekt, aber ohne Angst. Denn die Bochumer wissen, wie man gegen die Kölner gewinnt. In den letzten beiden Pflichtspielen schickten sie die Geißböcke stets ohne Punkte zurück an den Rhein. Im Jahr 2013 gabs im Mai zuerst in der Rückrunde der Saison 2012/13 ein 2:1 für die Blau-Weißen. Den 0:1-Pausenrückstand drehten Zlatko Dedic und Marcel Maltritz in einen 2:1-Erfolg. Und im November holte der VfL in der Hinrunde der Saison 2013/14 erneut einen Dreier gegen die Domstädter. Damals markierte Richard Sukuta-Pasu den 1:0-Siegtreffer egen Keeper Timo Horn. Der steht heute immer noch im Kasten der Kölner.
Neuer Trainer – neues Glück
Und wer saß wohl auf der Bochumer Trainerbank? Richtig, Peter Neururer. Tief im Westen ist eigentlich immer eine Trainerbank frei für Neururer. Nur zur Zeit nicht, da gibt er nur den Experten im Fernsehen. Und beim VfL hat Robin Dutt das Sagen. Seitdem der gebürtige Kölner im letzten Winter die Ruhrpottkicker übernommen hat, geht die Tendenz klar nach oben. Und auch die Vorbereitung auf die neue Saison verlief bestens. So gut sogar, dass dem VfL ein Platz unter den besten fünf Teams der Liga durchaus zuzutrauen ist.
Kölns positive Bilanz
Die Kölner warten zwar seit drei Auftritten im Ruhrstadion auf einen Sieg. Aber sie kennen auch die komplette Statistik gegen Bochum: Insgesamt gab es bisher 38 Siege in 67 Pflichtspielen gegen den VfL Bochum. Der VfL wiederum konnte nur 13 Mal gewinnen – 16 Mal trennte man sich unentschieden. Die Geißböcke können also entspannt an die Ruhr reisen.
Welcher Knipser trifft Tief im Westen?
Außerdem haben sie mit Simon Terodde Bochums letzten echten Knipser in ihren Reihen. In der Saison 2015/16 schoss sich Terodde im VfL-Trikot mit 25 Buden zum Torschützenkönig der 2. Liga. Ob er seine Torgefahr nun auch an altbekannter Stelle beweist? Auf der Gegenseite traf Lukas Hinterseer letzte Saison zum ersten Mal zweistellig für die Bochumer. 14 Tore erzielte der Österreicher für seinen Klub. Gibt es nun einen Shootout zwischen altem und neuem VfL-Goalgetter? Könnte passieren, denn beide Teams haben ihre Stärken eher in der Offensive. Zumindest der neutrale Betrachter hätte nichts gegen einen torreichen Tag Tief im Westen einzuwenden.
Zurück zur Trainerinfo: Übrigens ist nicht nur VfL-Coach Dutt sondern auch Effzeh-Trainer Markus Anfang ein gebürtiger Kölner.
Bochum, letzte 5
Köln, letzte 5
Voraussichtliche Aufstellungen
Bochum: Riemann – Celozzi, Hoogland, Leitsch, Danilo – Losilla, Tesche – Kruse, Maier, Sam – Hinterseer
Köln: T. Horn – Risse, Mere, Czichos, Hector – Özcan – Clemens, Schaub, Drexler, Guirassy – Terodde
Meine Prognose
Es wird trotz extremer Temperaturen ein Spiel mit reichlich Torchancen auf beiden Seiten. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sowohl Hinterseer als Terodde treffen. Deswegen erwarte ich Spiel mit 4 Toren oder mehr – Quote 3,40.