Zum Auftakt der Eishockey-WM muss das DEB-Team ausgerechnet gegen Titelverteidiger Kanada ran. Im letzten Jahr allerdings schlug die deutsche Mannschaft die Ahornblätter überraschend 3:1 und erreichte am Ende einen tollen vierten Platz.
Bei Olympia in Peking in diesem Jahr folgte dann ein Rückschlag, als die Mannschaft von Trainer Toni Söderholm das Viertelfinale verpasste. Die Runde der letzten Acht ist fürs DEB-Team bei der Eishockey-WM in Finnland nun das Minimalziel. Los geht es an diesem Freitag. Das Finale steht am Sonntag, den 29. Mai, auf dem Programm.
Favoriten und Ersatzteilnehmer: Zu den Favoriten auf den Titel zählen Rekordweltmeister Kanada, Gastgeber Finnland, Schweden und Tschechien. Vom diesjährigen Turnier ausgeschlossen sind Russland und Weißrussland. Stattdessen nehmen nun Frankreich und Österreich an der EishockeyWM teil. Wer wird am Ende Weltmeister?
Spielorte und Gruppen: Ausgetragen wird die 85. Ausgabe der Eishockey-WM in der Hauptstadt Helsinki und im davon 180 Kilometer entfernten Tampere. Helsinki ist Spielort der Gruppe A, in der neben der deutschen Mannschaft und Kanada auch die Slowakei, Frankreich, Dänemark, Italien, Kasachstan und die Schweiz ihre Visitenkarte abgeben. Tampere ist Spielort der Gruppe B, zu der Gastgeber Finnland, Großbritannien, Lettland, Norwegen, Österreich, Schweden, Tschechien und die USA zählen.
Modus: Die jeweils besten vier Mannschaften der beiden Achtergruppen ziehen ins Viertelfinale ein. Die Runde der letzten Acht wird über Kreuz mit der anderen Gruppe ausgespielt. Die jeweils Letztplatzierten der Gruppe A und B steigen automatisch ab und müssen 2023 bei der B-WM antreten.
Die DEL im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es die DEL bei Sport1 und Sport1+. Bei Sport1 im Free-TV werden 34 Partien live übertragen, inklusive der Begegnungen der deutschen Mannschaft. Beim Pay-TV Sender Sport1+ kann man sich die restlichen Spiele anschauen.
Eishockey-WM: Die Chancen der deutschen Mannschaft
Mit Philipp Grubauer (Tor), Moritz Seider (Abwehr) und Tim Stützle (Sturm) hat die deutsche Mannschaft drei NHL-Spieler an Bord. Alle drei waren in der abgelaufenen Saison ihren Teams alles andere als Mitläufer, sondern echte Stützen.
Der erfahrene Grubauer absolvierte für den NHL-Neuling Seattle Kraken als Torwart Nummer eins 56 Spiele. Der 21 Jahre junge Moritz Seider spielte eine bärenstarke erste NHL-Saison für die Detroit Red Wings und kam in 82 Partien auf 50 Scorerpunkte. Damit ist er einer der Kandidaten auf den Gewinn der Calder-Trophy für den besten Neuling. Der erst 20-jährige Angreifer Tim Stützle überzeugte bei den Ottawa Senators mit 58 Scorerpunkten in 79 Partien.
Die deutschen Farben definitiv nicht vertreten in Finnland wird Topstar Leon Draisaitl. Selbst bei einem Ausscheiden seiner Edmonton Oilers in den Playoffs steht fest, dass der Weltklasse-Stürmer nicht nach Finnland reisen wird.
Leistungsträger Kahun muss verletzungsbedingt passen
Nachrücker gibt es dafür von den beiden DEL-Teams Eisbären Berlin und Red Bull München. Yasin Ehliz und Maximilian Kastner von Vizemeister Red Bull sowie Mathias Niederberger, Kai Wissmann, Jonas Müller, Leo Pföderl und Marcel Noebels vom Meister Eisbären verstärken nach dem vor Kurzem beendeten DEL-Playoff-Finale das DEB-Team.
Aus der nordamerikanischen AHL stößt zudem Marc Michaelis zur Mannschaft. Insgesamt 16 Akteure im deutschen Kader haben bereits WM-Erfahrung im Kreuz. Für neun DEB-Spieler ist es hingegen die erste WM. Eine kurzfristige Absage, die wehtut, gab es auch: Der erfahrene Dominik Kahun vom SC Bern muss verletzungsbedingt passen.
Gegen Frankreich (16.5.), Dänemark (19.5.), Italien (20.5.) und Kasachstan (22.5.) ist die deutsche Mannschaft in der jeweiligen Favoritenrolle. Hier sollte sie die nötigen Punkte für die Viertelfinal-Teilnahme einfahren. Mit der Slowakei (14.5.) und der Schweiz (24.5.) sollte man sich zwei Duelle auf Augenhöhe liefern. Gegen Kanada zum Start ist man nur Außenseiter.
In einem Interview auf Sport1.de erklärt Moritz Seider:
„Das Wichtigste ist, dass wir neben dem Eis funktionieren. Wenn wir zusammen Geschichten erzählen können und zusammenwachsen, macht uns das wesentlich stärker als jedes Training auf dem Eis.“
Eishockey-WM: Harter Auftaktgegner Kanada
Die Ahornblätter absolvierten nur ein einziges Testspiel: Am Mittwoch gab es in Helsinki einen 4:3-Sieg nach Penaltyschießen gegen die USA. Mit Dyle Cozens (Buffalo), Josh Anderson (Montreal), Cole Sillinger (Columbus) und Pierre-Luc Dubois (Winnipeg) erzielten ausnahmslos NHL-Cracks die Tore. Das Tor hütete Logan Thompson von den Vegas Golden Knights.
In der Defensive dürften Travis Sanheim (Philadelphia), Thomas Chabot (Ottawa), Damon Severson und Ryan Graves (beide New Jersey) stark zu beachten sein. Vorne sollte man neben Cozens und Dubois auch ein Augenmerk auf Mathew Barzal (NY Islanders) und Dawson Mercer (New Jeresy) haben.
Mit Ben Street (München) und Morgan Ellis (Berlin) standen gegen die USA zudem zwei DEL-Spieler im kanadischen Kader.