ALBA Berlin hat nach vielen Schwierigkeiten Schwung aufgenommen und in der Euroleague zuletzt drei Mal in Folge gewonnen. Der Schlüssel zum Erfolg war die Offense – ein Rezept, das auch gegen Belgrad zieht.
Wer heuer die Ergebnisse von ALBA Berlin und Roter Stern Belgrad vergleicht, erkennt sofort diametrale Entwicklung. Die Albatrosse sind endlich in Fahrt, haben vier der letzten fünf Spielen gewonnen. Belgrad hat vier letzten fünf verloren. Gegen ALBA droht die fünfte Niederlage in Serie. Dazu spricht der direkte Vergleich nicht für die Gastgeber.
Roter Stern: Wiedersehen mit Sasa
Einige Spieler von ALBA Berlin werden beim Gastspiel in Belgrad auf ein altes Gesicht treffen. ALBA-Ikone Sasa Obradovic ist Trainer bei Roter Stern. Was viel Feuer, Intensität, aber auch stabile Defense verspricht.
Belgrad startete gut in die Euroleague-Saison mit drei Siegen aus fünf Partien. Seither steht der Klub bei 1-7. Die Offense produziert mit unter 75 Punkten pro Spiel (Platz 15) zu wenig. Belgrad liegt bei der Ausbeute aus der Distanz unten in der Tabelle, dazu sind vor allem die 48,3 % aus dem Zweierbereich katastrophal.
In der Defense kann sich Team Obradovic hingegen gut präsentieren. Top-6 im Vergleich (76.8 PPG), dazu Top-3 bei den forcierten Ballverlusten. Ein Beleg: Wenn Roter Stern mal die 80 Punkte knackt, gewinnen sie auch (3-0). Das kam aufgrund der ineffiziente Offensive, die dazu noch die Mitteldistanz stark in den Fokus rückt, selten zustande.
ALBA Berlin: Die Flügel sind ausgebreitet
Vier Siege in den letzten fünf Spielen. In zwei der letzten drei Partien die 100 geknackt. ALBA ist eingespielt – und vollzählig. Das System von Aito zieht wieder, seine Jungs sind fit und eingespielt.
Es ist die Offense, die ALBA die Siege einbringt. Erweiterte Stats würden wahrscheinlich belegen, dass die Berliner Verteidigung gar nicht so schlecht ist, wie es die Zahlen verraten. Denn die Albatrosse spielen schnell. Dadurch gibt es in jedem Spiel mehr Angriffe für beide Seiten – und somit mehr Punkte. Noch immer stehen da über 80 Punkte auf Seiten der Gegner. Hingegen überraschend ist, dass Berlin die Euroleague in forcierten Ballverlusten anführt.
Gegen Belgrad wird der Distanzwurf abermals eine wichtige Rolle spielen. ALBA spielt schnell und wirft gern von außen – Belgrad will über die Großen abschließen und Berlins Schwäche bei der Rim-Protection nutzen.
Die X’s-and-O’s
Wie eben genannt, Belgrad wird nicht plötzlich viel von außen werfen, sondern den Ring attackieren. Berlin lässt die höchste Quote aus dem Zweierbereich zu. Eine Chance fürs Belgrader Spiel, mit Effizienz zu punkten und so einen Sieg zu holen.
Auf der anderen Seite droht dem Gastgeber aber ein schlimmes Szenario. Belgrad ist eines von vier Teams, das im Schnitt 10 Dreier kassiert. Die anderen drei – Fenerbahce, Valencia und Khimki – haben in den letzten drei Spieltagen herbe Niederlagen kassiert. Gegen ALBA!
Präsentieren sich die Berliner frisch (der Spielplan ist fies mit drei Auswärtsspielen in sieben Tagen) und ziehen ihr Spiel durch, wirds Sieg Nummer fünf in Folge geben. Die Bilanz spricht im übrigen auch für die Gäste, die drei der letzten vier Spiele gewonnen haben.
Mein Tipp
Das schnelle Spiel, der Vorteil beim Distanzwurf und Berlins Fähigkeit, Ballverluste zu forcieren, sind gute Gründe für einen Upset in Belgrad. Wer richtig mutig ist, kann auf einen Sieg der Berliner setzen.
Ich tippe auf ALBA im Handicap.