Jetzt wollen sie es besser machen: Nach dem unglücklichen vierten Rang der Mixed-Staffel peilen die deutschen Damen nun einen Platz auf dem Podest an. Als Nummer eins im Weltcup sind sie in Pyeongchang die Favoriten auf Staffelgold.
Zwei olympische Goldmedaillen hat Laura Dahlmeier bereits gewonnen. Die Biathletin war im Sprint und beim Verfolger nicht zu schlagen. Danach folgte noch die Bronzemedaille im Einzel. Das es dann im Massenstart als 16. nicht richtig klappte – nach zuvor drei beinahe perfekten Rennen keine Enttäuschung.
Dahlmeier wieder stark
Umso schöner war es am Dienstag zu sehen, dass die Partenkirchenerin ihre Topform halten konnte. Denn bei der Mixed-Staffel schoss und lief sie wieder perfekt. Fast 30 Sekunden Vorsprung gab sie den deutschen Männern mit auf dem Weg. Leider konnten die die Zeit nicht ins Ziel retten. Schlussläufer Arnd Peiffer erwischte einen schwarzen Tag, statt Gold, Silber oder Bronze blieb der deutschen Mixed-Staffel nur der undankbare vierte Platz. Im Zielsprint hatte Peiffer den Bronze-Platz an Italiens Dominik Windisch verloren. Da Windisch den Deutschen auf der Zielgeraden geschnitten hatte, legte die deutsche Mannschaft Protest ein. Ohne Erfolg, Italien blieb Dritter. Laura Dahlmeier hofft, dass sich ein erneutes Drama wie in der Mixed-Staffel in der Damen-Staffel nicht wiederholt: „Ich hoffe, dass wir es frühzeitig klären und es nicht noch mal zu so seiner Situation kommt.“
Der Staffel-Winter
Ruhpolding, 13. Januar
1) Deutschland
2) Italien
3) Schweden
4) Norwegen
5) Polen
6) Tschechien
7) Russland
Oberhof, 7. Januar
1) Frankreich
2) Deutschland
3) Schweden
4) Russland
5) Ukraine
6) Italien
7) Finnland
Hochfilzen, 10. Dezember
1) Deutschland
2) Ukraine
3) Frankreich
4) Russland
5) Schweiz
6) Tschechien
7) Weißrussland
Bisher wurden drei Staffeln in diesem Winter gelaufen. Zwei davon konnten die deutschen Damen gewinnen, einmal wurden sie hinter den Französinnen Zweite. Übrigens laufen die Damen wie zuletzt bei der Mixed-Staffel sechs Kilometer. Pro Team starten vier Biathletinnen. Los geht’s wie beim Massenstart: Die ersten Damen jeder Mannschaft müssen gemeinsam in die Loipe. Jeder Sportlerin schießt einmal liegend und einmal stehend, wobei als erstes das Stehendschießen ansteht. Pro Schießeinlage darf jede Athletin acht Patronen verballern – es sind also bei jedem Besuch der Schießanlage maximal drei Nachlader möglich. Klappts nicht mit einem Treffer, gehts für jede stehengebliebene Scheibe in die 150 Meter lange Strafrunde.
Preuß, Herrmann, Hildebrand, Dahlmeier
Direkt nach dem unglücklichen Mixed-Rennen nominierte Bundestrainer Gerald Hönig das Quartett, dass nach Salt Lake City 2002 wieder Gold holen soll: Franziska Preuß, Denise Herrmann, Franziska Hildebrand und Schlussläuferin Laura Dahlmeier gehen für Deutschland in die Loipe. „Wir haben schon in den letzten Jahren immer wieder starke Staffeln abgeliefert. Wenn wir uns auf uns konzentrieren, sind wir ganz vorne mit dabei“, blickt Doppelolympiasiegerin Laura Dahlmeier der Staffel optimisisch entgegen. Die letzte Damen-Staffel bei den Olympischen Spielen in Sotschi gewann übrigens die Ukraine vor Russland und Norwegen.
Meine Prognose
Bei nur zwei Starterinnen wäre Italien mein Favorit. Denn die Italienerinnen boten den starken deutschen Damen bei der Mixed-Staffel als einzige Paroli. Allerdings haben sie mit Vittozzi und Wierer nur zwei Weltklasse-Läuferinnen. Trotzdem liefen sie beim letzten Weltcup in Ruhpolding hinter Deutschland auf Platz zwei. Den traue ich ihnen auch in Pyeongchang zu – und den deutschen Damen den Sieg. Für den Tipp Deutschland gibt es die Quote 1,4, für Italien beträgt die Quote 8.