Von der Normalschanze hat Eric Frenzel am letzten Mittwoch seinen Olympiasieg von 2014 wiederholt. Gewinnt er auch die Nordische Kombination von der Großschanze oder schlagen Rydzek, Watabe oder einer der starken Norweger dieses Mal zurück?
Kombinierer Eric Frenzel hat wie vor vier Jahren in Sotschi den Wettbewerb von der Normalschanze gewonnen. Deutschlands Fahnenträger gewann in Pyeongchang nach dem entscheidenden Langlauf über 10 Kilometer vor Akito Watabe aus Japan und dem Österreicher Lukas Klapfer aus Österreich. Frenzel startete nach einem Sprung auf 106,5 Meter von der Normalschanze mit 36 Sekunden Rückstand in der Loipe als Fünfter. Den Sieg holte er sich am letzten Anstieg. Dort setzte er sich entscheidend aus einer Dreiergruppe ab. Der brutalen Tempoverschärfung des Deutschen konnten weder Watabe noch Klapfer folgen. Den kleinen Vorsprung brachte Frenzel dann souverän ins Ziel.
„Meine Leistung war im Verlauf der Saison nicht so konstant, wie in den Jahren zuvor. Aber so ist das im Sport, damit muss man umgehen. Aber ich fahre mit der Hoffnung nach Pyeongchang, dass es gut enden wird“,
gab sich der Olympiasieger vor den Spielen optimistisch. Er sollte recht behalten. Der Event von der Normalschanze:
Platz | Name | Punkte | Zeit |
---|---|---|---|
1 | REHRL Franz-Josef/AUT | 130.6 | 0:00 |
2 | RIIBER Jarl Magnus/NOR | 126.9 | +0:15 min |
3 | WATABE Akito/JPN | 123.7 | +0:28 min |
4 | KLAPFER Lukas/AUT | 122.6 | +0:32 min |
5 | FRENZEL Eric/GER | 121.7 | +0:36 min |
6 | HIRVONEN Eero/FIN | 118.0 | +0:50 min |
7 | ANDERSEN Espen/NOR | 117.2 | +0:54 min |
8 | WATABE Yoshito/JPN | 114.3 | +1:05 min |
9 | ILVES Kristjan/EST | 112.8 | +1:11 min |
10 | LAHEURTE Maxime/FRA | 110.7 | +1:20 min |
11 | RYDZEK Johannes/GER | 109.1 | +1:26 min |
Platz | Name | Zeit |
---|---|---|
1 | FRENZEL Eric/GER | 24:51.4 min |
2 | WATABE Akito/JPN | +04.8 min |
3 | KLAPFER Lukas/AUT | +0:18 min |
4 | RIIBER Jarl Magnus/NOR | +22.5 min |
5 | RYDZEK Johannes/GER | +27.9 min |
6 | HIRVONEN Eero/FIN | +51.6 min |
7 | RIESSLE Fabian/GER | +1:05.3 min |
8 | HEROLA Ilkka/FIN | +1:05.5 min |
9 | GEIGER Vinzenz/GER | +1:05.5 min |
10 | ANDERSEN Espen/NOR | +1:13.7 min |
Frenzel auch auf der Großschanze?
Selbstverständlich wäre Eric auch der Sieg von der Großschanze zu gönnen. Allerdings wird seine Konkurrenz größten Widerstand leisten. Die Nummer eins des Weltcups, Akito Watabe, wird erneut einer der stärksten Anwärter auf Gold sein. Neben dem Japaner ist natürlich auch wieder mit dem Weltcupsieger der letzten Saison, Johannes Rydzek zu rechnen. Der Bayer hatte etwas Pech beim ersten Springen – und eineinhalb Minuten Rückstand waren dieses Mal zu viel.
Noch schlechter erging es der Nummer zwei und drei des Weltcupwinters. Der Norweger Jörgen Graabak (3) hatte nach dem Springen als 23. bereits 2:28 min Rückstand. Seinen Landsmann Jan Schmid (2) erwischte es noch schlimmer: Platz 31, 2:47 min Rückstand. Die Norweger sind zwar traditionell gute Langläufer. Aber weder Graabak noch Schmid folgen dieser Tradition. Um am Ende vorne dabei zu sein, benötigen die beiden gute Sprünge. Das klappte jedoch wegen der windigen Wetterbedingungen nicht, die beiden mussten mit einem großen Rückstand an die Loipe. Statt volle Pulle bis zum Anschlag zu laufen, um noch irgendwie weiter nach vorne zu kommen, nahmen die beiden den Wettkampf als Training fürs nächste Event auf der Großschanze. Graabak kam als 18. mit 2:29 Rückstand auf Frentzel ins Ziel,
Schmid gar als 25. mit 2:43 Rückstand. Eindeutig haben sich die beiden Wikinger da bereits für den Event von der Großschanze geschont. Graabak hat übrigens 2014 in Sotschi die Kombination von der Großschanze gewonnen.
Deswegen Gundersen
Die Kombination trägt ihren Namen, das sie eine Wertung aus zwei Wettbewerben ist: Skispringen und Skilanglauf. Früher wurde nach beiden Wettkämpfen der Sieger anhand von Berechnungsschlüsseln ermittelt. Spannung? Fehlanzeige! Und natürlich wenig fernsehaffin. Dem Norweger und Kombinierer Gunder Gundersen (1930-2005) passte das nicht so recht, und so entwickelte er in den 1980er Jahren eine neue Methode, die noch heute zum Einsatz kommt und nach ihm benannt ist: Anhand der Abstände beim Springen wird ein Zeitabstand berechnet, den die Kombinierer beim Langlauf erhalten. Ein Meter Abstand auf der Großschanze entsprechen rund 1,2 Punkte. Zwei Punkte entsprechen nun wiederum acht Sekunden Abstand zwischen den Startern beim Langlauf. Die Ermittlung des Siegers ist nun seit der Einführnung der Gundersen-Methode ganz einfach: Gewonnen hat derjenige, welcher als erster ins Ziel kommt.
Meine Prognose
Ich traue Eric Frenzel den Doppelsieg zu. Er kann ohne Druck springen. Und in der Loipe hat er gerade bewiesen, dass er wieder verdammt schnell unterwegs ist. Die Quote für den Tipp beträgt 4,5.