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US Open – Kerber unaufhaltsam

Angelique Kerber steht im Halbfinale der US Open. Die deutsche Nummer eins besiegte die Italienerin Roberta Vinci glatt in zwei Sätzen. Auf dem Weg ins Endspiel wartet nun Caroline Wozniacki.


Angelique Kerber ist nur noch zwei Siege von ihrem zweiten Grand-Slam-Titel entfernt. Die deutsche Nummer eins zog am Dienstagabend bei den US Open nach einer weiteren starken Vorstellung gegen Roberta Vinci ins Halbfinale ein. Nun wartet die ehemalige Weltranglistenerste Caroline Wozniacki.

Angelique Kerber präsentiert sich beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres in starker Form. Die Kielerin besiegte im Viertelfinale die Vorjahresfinalistin Roberta Vinci nach 78 Minuten klar mit 7:5, 6:0. Damit hat sie zum dritten Mal in diesem Jahr bei einem Major die Runde der letzten Vier erreicht. Mit zwei weiteren Siegen in Flushing Meadows hätte sie nicht nur den Titel sicher, sondern wäre auch die neue Nummer eins der Weltrangliste.

Gegen Vinci blieb sie auch im fünften Spiel in Folge ohne Satzverlust. Im ersten Durchgang hatte Kerber sichtlich Probleme beim eigenen Aufschlag. Ganze acht Breakbälle ließ sie gegen sich zu. Drei davon konnte Vinci verwandeln. Da ihre Konkurrentin aber selbst mit dem eigenen Service haderte und gleich vier Breaks hinnehmen musste, blieb Kerber im Match. Der zweite Durchgang war eine klare Angelegenheit.

Leistungssteigerung im zweiten Satz

Kerber steigerte sich kontinuierlich, machte 85 Prozent ihrer Punkte beim ersten Aufschlag und nutzte drei ihrer vier Breakchancen. Auch ihre Fehlerquote schraubte die Norddeutsche rapide nach unten. Unterliefen ihr im ersten Satz satte 22 Unforced Errors, waren es im weiteren Spielverlauf nur noch drei. Vinci hatte dem nicht viel entgegenzusetzen. Kerber konnte damit auch die Statistik gegen die Italienerin auf 3:3 ausgleichen.

Schon einmal stand Kerber in New York im Halbfinale. Im Jahr 2011 schaffte sie den Sprung als ungesetzte Spielerin. Diesmal gilt sie als Nummer zwei der Welt als eine der Top-Favoritinnen. „Es ist einiges passiert in den Jahren. Ich bin eine komplett andere Spielerin als damals. Ich habe viel mehr Selbstvertrauen, glaube dran und habe Spaß“, sagte die Silbermedaillengewinnerin von Rio.

Auch von Vinci ließ sie sich nicht von ihrem Weg abbringen. „Es ist immer schwer gegen Roberta. Es war wichtig, dass ich im ersten Satz mental stark und ruhig geblieben bin“, fasste Kerber zusammen: „Ich stehe im Halbfinale, das zählt. Ich freue mich drauf. Es wird ein harter Kampf, die nächste große Herausforderung.“

Nächste Hürde Wozniacki

In der Vorschlussrunde wartet nun Caroline Wozniacki, die sich gegen eine angeschlagene Anastasija Sevastova aus Lettland mit 6:0, 6:2 durchsetzen konnte. Die Dänin, einst die Nummer eins der Weltrangliste, belegt mittlerweile nur noch Rang 74. Bei einem weiteren möglichen Erfolg könnte es im Finale wie schon in Melbourne und Wimbledon gegen Serena Williams gehen. Dann steht nicht nur der Titel, sondern auch der erste Platz im WTA-Ranking auf dem Spiel.

Mein Tipp:

Kerber wird Wozniacki im Halbfinale keine Chance lassen. In ihrer derzeitigen Form setzt sich Deutschlands Titelhoffnung erneut in zwei Sätzen durch und macht den Einzug ins Endspiel klar. Wozniacki geht durch ihren lockeren Sieg zwar mit viel Rückenwind in die Begegnung, hat aber nicht die individuelle Klasse, gegen Kerber zu bestehen. Schon den letzten Vergleich vergangene Saison im Peking hat die Deutsche auf Hartplatz klar gewonnen. Damals stand Wozniacki in der Weltrangliste noch vor Kerber.

Der Weg ins Halbfinale

Angelique Kerber

Polona Hercog 6:0, 1:0 (Aufgabe)

Mirjana Lucic-Baroni 6:2, 7:6 (9:7)

Catherine Bellis 6:1, 6:1

Petra Kvitova 6:3, 7:5

Roberta Vinci 7:5, 6:0

Caroline Wozniacki:

Taylor Townsend 4:6, 6:3, 6:4

Swetlana Kusnezowa 6:4, 6:4

Monica Niculescu 6:3, 6:1

Madison Keys 6:3, 6:4

Anastasija Sevastova 6:0, 6:2

Der direkte Vergleich:

7 Siege (4 auf Hartplatz) Angelique Kerber, 5 Siege (4 auf Hartplatz) Caroline Wozniacki

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