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Welcher Radfahrer gewinnt die Tour de France?

Welcher Radfahrer gewinnt die Tour de France?

imago images / Ritzau Scanpix, Mads Claus Rasmussen | Welcher Radfahrer gewinnt die Tour de France?

Vor der letzten Woche ist der Däne Jonas Vingegaard im gelben Trikot. Doch Vorjahressieger Tadej Pogacar aus Slowenien und der Waliser Geraint Thomas haben noch nicht aufgegeben und wollen den Führenden in den Pyrenäen und beim letzten Zeitfahren attackieren.


Lange sah es bei der Tour de France 2022 so aus, als würde der Sieger von 2020 und 2021 auch in diesem Jahr souverän triumphieren. Zu dominant pflügte der Slowene Tadej Pogacar durchs Feld. Doch auf der ersten schweren Alpenetappe attackierte ihn das Jumbo-Visma-Team um den Dänen Jonas Vingegaard schon auf dem vorletzten Anstieg zum Galibier. An der letzten Rampe zum Col du Granon setzte sich Vingegaard dann ab und nahm Pogacar fast drei Minuten ab.

Die restliche Strecke

Mit etwas mehr als zwei Minuten Vorsprung auf die härtesten Rivalen geht Vingegaard in die letzte Woche. Mit den Pyrenäen und dem Zeitfahren am vorletzten Tag warten aber noch jede Menge schwere Tage, an denen der Rückstand für die Verfolger aufzuholen ist. Prädestiniert dafür sind die Bergetappen am Mittwoch und Donnerstag. Am Mittwoch geht es über den Col d’Aspin und den Col de Val Louron-Azet letztlich hoch ins Etappenziel nach Peyragudes. Tags darauf steht in Hautacam die nächste Bergankunft an, die die Fahrer allerdings erst nach einer Kletterei über den Col d’Aubisque und den Col de Spandelles erreichen. Am Samstag dann stehen die 40,7-Kilometer Einzelzeitfahrern auf dem Programm, wobei die Strecke zwischen Lacaelle-Marival und Rocamadour sehr flach ist.

Tour de France im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es die Etappen live im Ersten bzw. bei Eurosport.

Prognosen, Tipps & Quoten

Jonas Vingegaard

Als Führender der Gesamtwertung hat der Däne alle Trümpfe in der Hand. Er muss nicht mehr attackieren, sondern „nur“ die Angriffe seiner Verfolger abwehren. Verliert er keine oder kaum Zeit mehr in den Pyrenäen, dürfte ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen. Und das, obwohl er im Vergleich zu Pogacar oder Geraint Thomas der schlechtere Zeitfahrer ist. Aber mit einem Vorsprung von etwa zwei Minuten sollte es für ihn reichen. Allerdings muss er auf zwei seiner wichtigsten Helfer verzichten. Denn in Primoz Roglic und Steven Kruijswijk stiegen am Sonntag zwei Fahrer aus, die ihm in den Bergen stark geholfen hätten.

Tadej Pogacar

2:22 Minuten hat der Slowene derzeit Rückstand auf Vingegaard. Die handelte er sich auf der einen Etappe zum Col du Granon ein. Danach versuchte er es auf der Etappe nach Alpe d’Huez und auch beim kurzen Schlussanstieg nach Mende im Zentralmassiv mehrmals, sich abzusetzen. Doch Vingegaard blieb an seinem Hinterrad. Er muss es in den Pyrenäen weiter versuchen, vielleicht sogar mithilfe seines Teams, das eventuell schon früher attackieren könnte. Allerdings musste auch Pogacar schon auf mehrere Helfer verzichten.

Geraint Thomas

Der Sieger von 2018 liegt mit 2:43 Minuten Rückstand immer noch in Schlagdistanz zu Vingegaard. Er setzt auf das Zeitfahren am vorletzten Tag, bei dem er eine Menge gut machen will. Will er seinen zweiten Tour-Sieg holen, muss er aber auch in den Pyrenäen attackieren. Das Problem ist allerdings, dass er bei den bisherigen Anstiegen meist nicht viel, aber konstant Zeit auf Vingegaard und Pogacar verlor. Er fährt eher gleichmäßig die Berge hoch und tut sich schwer, wenn das Tempo verschärft wird.

Romain Bardet

Auch Romain Bardet hat mit 3:01 Minuten mehr auf der Uhr als Vingegaard noch Chancen. Allerdings gilt er als schwacher Zeitfahrer, müsste also noch zusätzlich Zeit herausfahren. Für ihn kann es nur heißen, dass er in den Pyrenäen attackiert, was das Zeug hält. Hoch nach Peyragudes und Hautacam muss er sich absetzen, um den französischen Traum endlich wahr werden zu lassen. Denn die Gastgeber warten seit 1985 auf einen Gesamtsieg bei der Tour de France.

Adam Yates

Auch Adam Yates hat mit 4:06 Minuten noch Aussichten auf den Sieg, allerdings sind sie eher minimal. Chancen auf einen Platz auf dem Podium sind hingegen intakt. Er muss allerdings schauen, wie sich sein besser platzierter Kapitän Thomas schlägt. Vielleicht tun sich die beiden mal bei einer Attacke zusammen. Oder der Thomas bricht ein, dann schlüge die Stunde von Yates.

 

Mein Tipp:

Letztlich werden es Vingegaard und Pogacar unter sich ausmachen. Mit den Ausfällen von Roglic und Krujiswijk ist der Däne geschwächt, Pogacar nutzt dies und setzt sich doch noch knapp durch.

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