Die Bundesliga geht in die 51. Saison. Die Füchse Berlin eröffnen bei der HSG Wetzlar. Die Gäste haben sich viel vorgenommen. Wetzlar will den ersten Sieg gegen die Hauptstädter seit 2009.
Olympia ist abgehakt. Am Freitag beginnt die 51. Handball Bundesliga-Saison mit dem Gastspiel der Füchse Berlin in Wetzlar. Die Hauptstädter wollen vorlegen. Kiel, Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen gehen als Favoriten in die neue Spielzeit.
Endlich geht es auch im Handball wieder los. Nachdem die Nationalspieler mit der Bronzemedaille aus Rio zurückkehrten, spielen Paul Drux, Fabian Wiede, Keeper Silvio Heinevetter und Neuzugang Steffen Fäth am Freitagabend mit den Füchsen in Wetzlar um die ersten Punkte der Saison. Die Berliner sind wieder erster Verfolger der THW Kiel, SG Flensburg-Handewitt und Meister Rhein-Neckar Löwen. Letzte Saison reichte es lediglich zu Platz fünf. Diesmal wollen die Füchse einen weiteren Schritt nach oben machen.
Wetzlar mit Respekt
Dafür hat sich Berlin mit Steffen Fäth vom Auftaktgegner Wetzlar und Kreisläufer Kresimir Kozina aus Flensburg verstärkt. Mit den Abgängen von Jesper Nielsen, Denis Spoljaric, Bartlomiej Jaszka oder Colja Löffler steht den Hauptstädtern aber auch ein Umbruch bevor. In Wetzlar sieht man in den Füchsen trotzdem ein Team auf ganz hohem Niveau.
„Berlin ist eine Mannschaft, die mit dem vorhandenen Potential am Saisonende eigentlich unter den ersten Drei landen muss“, warnte Wetzlars Trainer Kai Wandschneider. Ein Grund dafür ist auch Fäth, den Wandschneider natürlich bestens kennt. Der Königstransfer der Berliner hat sich ebenfalls den Einzug in die Königsklasse als Ziel gesetzt. Bei seinem Ex-Klub will er mit den Füchsen gleich die ersten Punkte dafür mitnehmen.
Gute Transfers bei der HSG
Wetzlar sollte man aber nicht unterschätzen. Zwar haben neben Fäth mit Andreas Wolff und Guillaume Joli zwei weitere Leistungsträger den Klub verlassen, doch mit Philipp Pöter und Philipp Weber aus Leipzig, Kristian Bjornsen und Anton Lindskog aus Kristianstad und Torhüter Benjamin Buric aus Velenje hat sich die HSG ordentlich verstärkt. Mehr als Platz zehn im Vorjahr ist in Wetzlar diese Saison durchaus drin.
Mein Tipp:
Berlin hat seit 2009 nicht mehr gegen Wetzlar in der Bundesliga verloren. Daran wird sich auch diesmal nichts ändern. Die Füchse sind heiß auf den Auftaktsieg in die neue Spielzeit. Die vier Bronzemedaillengewinner der Spiele werden das Team aus der Hauptstadt zum Sieg tragen. Wetzlar spielt lange Zeit gut mit, muss sich am Ende aber doch knapp geschlagen geben.
Die letzten Duelle:
4 Siege Wetzlar, 2 Unentschieden, 12 Siege Berlin
THW titelhungrig
Als große Favoriten im Titelkampf gelten in dieser Saison wieder der THW Kiel, Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen. Die Kieler blieben vergangene Spielzeit erstmals seit 2003 ohne Titel. Das will man natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Da der THW auch vom Verletzungspech verfolgt wurde, wurde der Kader in der Breite noch weiter verstärkt. Raul Santos (VfL Gummersbach), Nikola Bilyk (HC Fivers Margareten), Lukas Nilsson (Ystads IF), Christian Zeitz, (MKB Vesprem) Andreas Wolff (Wetzlar) sind gekommen. Letzterer will gleich in seinem ersten Jahr an der Förde den Titel holen. „Ich habe davon gehört, dass die SG Flensburg-Handewitt der Favorit sein soll und nicht mehr der THW Kiel, aber ich denke nach der Hinrunde wird jeder sehen, dass am THW kein Weg vorbei führt“, sagte Wolff gegenüber dem „SID“.
Löwen und Flensburg stark genug?
Der Meister aus Mannheim wird jedoch ähnlich stark wie im Vorjahr auftreten. Die Rhein-Neckar Löwen haben die Angänge von Uwe Gensheimer nach Paris und seinem Backup Stefan Sigurmannson gut kompensiert. Gudjon Valur Sigurdsson aus Barcelona und Dejan Manaskov aus Skopje sind die neuen Hoffnungsträger.
Noch weniger Veränderungen gab es in Flensburg. Die SG hat lediglich Kresimir Kozina an die Füchse abgegeben. Ivan Horvat wurde für den linken Rückraum geholt. Das eingespielte Team von Coach Ljubomir Vranjes stellt definitiv wieder einen Titelanwärter. Seit 2004 hat es für die Flensburger aber nicht mehr zur Meisterschaft gereicht.