Die deutschen Handballer starten am Samstag gegen Montenegro ihre Mission Titelverteidigung. Eigentlich eine lösbare Aufgabe für den Europameister. Allerdings wird der Gegner von einem frenetischen Publikum unterstützt. Da gilt es Nerven zu bewahren.
Die Bad Boys werden gleich in der Vorrunde zeigen müssen, dass sie wieder ein Team mit starkem Zusammenhalt sind. Denn die Zuschauer in Kroatien werden gnadenlos hinter Montenegro stehen – und in den kommenden Partien hinter den Gegnern Slowenien und Mazedonien. Jedes Mal wird die Halle zu einem Hexenkessel, in welchem sich der frenetisch angefeuerte Gegner in einen Rausch spielen könnte. Cool bleiben heißt das die oberste Maxime für die deutschen Jungs. Und kompromisslos dagegen halten.
Sollte ihnen aber eigentlich gelingen, schließlich kennen sie hitzige Duelle auf internationalem Parkett auch von ihren Klubs.
Die Bad Boys zur EM
Der Titelverteidiger gewann alle sechs Quali-Spiele auf dem Weg zur EM in Kroatien. Bundestrainer Christian Prokop hofft, dass sein Team wieder die Bad-Boy-Mentalität erlangt. Dann ist alles möglich. Selbstverständlich auch gegen Montengro. Mit diesem 16-er Kader startet Prokop die Mission Titelverteidigung:
Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Andreas Wolff (THW Kiel)
Linksaußen: Uwe Gensheimer (Paris St. Germain)
Rückraum: Maximilian Janke (DHfK Leipzig), Julius Kühn (MT Melsungen), Paul Drux (Füchse Berlin), Steffen Fäth (Füchse Berlin), Philipp Weber (DHfK Leipzig), Kai Häfner (TSV Hannover Burgdorf), Steffen Weinhold (THW Kiel)
Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Tobias Reichmann (MT Melsungen)
Kreis: Jannik Kohlbacher (HSG Wetzlar), Patrick Wiencek (THW Kiel), Hendrik Pekeler (Rhein-Neckar Löwen), Bastian Roscheck (DHfK Leipzig)
Montenegros EM-Bilanz
Auf dem Weg zur Europameisterschaft landeten die Montenegriner vor Russland und schlugen einmal Schweden. Bei den beiden letzten Titelkämpfen gewann die Truppe jedoch keinen Blumentopf: Montenegro schied jeweils ohne einen Punktgewinn in der Vorrunde aus.
In der EM-Quali war Vuko Borozan Montenegros Topscorer. Der ehemalige Bundesligaspieler (TuS N-Lübbecke) gewann letztes Jahr mit RK Vardar Skopje die Champions League. Außerdem ist Keeper Nebojsa Simic kein Unbekannter. Seit dieser Saison steht der 23-Jährige bei der MT Melsungen zwischen den Pfosten. Außerdem sind die beiden Rückraumspieler Stefan Cavor und Vladan Lipovina in der Bundesliga aktiv: Cavor bei der HSG Wetzlar und Lipovina beim TV Hüttenberg.
Die aktuelle Form
Deutschland
S 30:21 Island (Test)
S 36:29 Island (Test)
S 28:24 Spanien (Test)
N 24:26 Spanien (Test)
S 29:22 Schweiz (EM-Q)
Montenegro
N 22:25 Kroatien (Test)
S 23:22 Tschechien (Test)
N 26:28 Tschechien (Test)
U 27:27 Russland (EMQ)
S 28:24 Schweden (EMQ)
Das Duell Deutschland – Montenegro gab es erst dreimal. Bei der WM 2013 siegten die Bad Boys in der Vorrunde deutlich mit 29:21. Dafür feierte Montenegro zwei Siege in der EM-Quali: im Jahr 2012 schlugen sie die DHB-Auswahl mit 31:27, ein Jahr fiel der Sieg mit 27:25 ein wenig knapper aus.
Der Weg zum Titel in Kroatien
Die ersten drei Teams überstehen die Gruppenphase. Als Gruppenerster könnten die Bad Boys in der Hauptrunde auf den ersten der Gruppe D treffen: Wahrscheinlich Dänemark. Danach gehts gegen den Dritten der Gruppe D – voraussichtlich Ungarn und als letztes würde der Zweite der Gruppe D warten – wahrscheinlich Spanien.
Auch hier will die DHB-Auswahl als Sieger durchmarschieren. Allerdings schafft es auch der Zweite ins Halbfinale am Freitag, 26. Januar. Keine Frage – auch das wollen die Bad Boys gewinnen. Und wenn schon denn schon: das Finale am Sonntag, 28. Januar natürlich auch noch.
Meine Prognose
Deutschlands Rückraumschütze Julius Kühn gibt sich sehr selbstbewusst: „Ich bin guter Dinge für die EM, auch was meine Leistung betrifft. Ich bin heiß darauf, so einen Erfolg wie in Polen in Kroatien zu wiederholen.“ In diesem Sinne erwarte ich einen klaren Erfolg der Bad Boys. Deswegen tippe ich auch beim HC 0:8 auf einen deutschen Sieg. Die Quote beträgt 1,9.