Wie weit kommt Deutschland bei der Weltmeisterschaft? Gelingt eine erfolgreiche Titelverteidigung, gibt es ein frühes Aus in der Vorrunde oder den K.-o. im Viertelfinale? Wir trauen der deutschen Elf einiges zu.
Wie schneidet Deutschland ab? Holt das DFB-Team wie 2014 den Titel? Oder scheitert der Favorit überraschend schon in der Vorrunde? Zur Klärung der Wette haben wir einmal die Chancen der DFB-Elf beleuchtet. Und dabei auch die letzten Weltmeisterschaften betrachtet. Denn schließlich gilt die deutsche Nationalmannschaft seit Jahren als die Turniermannschaft. Beim Titelgewinn 2014 in Brasilien war es definitiv der Fall.
WM 2014 in Brasilien
In der Vorrunde bockstark mit 4:0 gegen Portugal gestartet. Klares Zeichen an den Rest der Welt: Zieht euch warm an! Es folgten ein 2:2 gegen Ghana und ein 1:0-Sieg gegen die USA. Als Gruppenerster ging’s dann in die K.-o.-Phase: Nach zähem Ringen wurde Algerien in der Verlängerung 2:1 geschlagen, gegen Frankreich wars mit 1:0 ebenfalls eine ganz enge Kiste. Danach folgte die 7:1-Gala gegen Brasilien, im Finale mal wieder Spannung bis zum Traumtor von Mario Götze in der 113. Minute. Knapper, aber verdienter Erfolg.
WM 2010 in Südafrika
Im Jahr 2010 ging es ebenfalls mit einem 4:0-Sieg in die WM. Australien war dieses Mal fällig. Es folgte ein unglückliches 0:1 gegen Serbien, danach wurde mit einem hochverdienten 1:0 – mal wieder gegen Ghana – der Gruppensieg eingetütet. Im Viertel- und Achtelfinale wurde dann jeweils England und Argentinien viermal kräftig eingeschenkt. Legendär der damals nichtgegebene 2:2-Ausgleich der Engländer durch Frank Lampard. Sein Fernschuss prallte von der Latte deutlich hinter die Linie – was die Schiedsrichter aber übersahen. Dem Sieg über Argentinien folgte dann im Halbfinale die verdiente Niederlage gegen Europameister Spanien. Die junge deutsche Truppe hatte gegen die Spanier beim 0:1 keine Chance.
WM 2018 - In der K.-o.-Runde gegen die Schweiz?
Aber bevor wir noch weiter zurückschauen, jetzt der Blick aufs deutsche Team in Russland. In der Gruppe mit Mexiko, Schweden und Südkorea gehen sie als klarer Favorit ins Rennen. Danach würden sei als Gruppenerster auf den Zweiten der Gruppe E treffen. In der Gruppe E ist Brasilien der große Favorit, dahinter kann es für die Schweiz, Serbien und Costa Rica eigentlich nur um Platz 2 gehen. Von den dreien ist für mich die Schweiz das stärkste Team. Also trifft die DFB-Elf auf die Eidgenossen. Es wird kein 4:0-Sieg, aber ein Sieg sollte es schon werden für die Truppe von Jogi Löw.
Löws persönlicher WM-Ausblick
Apropos Jogi Löw: Wir waren beim letzten letzten WM-Test „der Mannschaft“ in Leverkusen gegen Saudi-Arabien dabei. Selbstverständlich haben wir uns auch die Presse-Konferenz nicht entgehen lassen. Hier gibt der Bundestrainer Antworten zu den Fragen nach Jerome Boateng, Marco Reus oder Manuel Neuer. Aber auch zum Videobeweis bezieht Deutschlands Teamchef deutlich Stellung.
O-Ton Jogi Löw nach dem Test gegen Saudi-Arabien
Wie schneidet Deutschland bei der WM ab?
Im Achtelfinale ein Sieg gegen die Schweiz. Wie geht’s weiter? Danach wäre der Sieger aus Erster H – Zweiter G der deutsche Gegner. In der Gruppe H wäre es meiner Meinung nach Polen (vor Senegal, Kolumbien und Japan), in der Gruppe G erwarte ich England auf Platz 2 (hinter Belgien, aber vor Tunesien und Panama). Da ich im Duell Polen-England die Engländer vorne sehe, müssten die DFB-Kicker mal wieder gegen England ran. Pech für die Three Lions, denn wie 2010 wird sich der Adler durchsetzen.
Wieder mal Halbfinale
Damit stände die DFB-Elf mal wieder im Halbfinale. Wie übrigens fast immer bei den letzten Weltmeisterschaften. Lediglich vor 20 bzw. 24 Jahren klappte es nicht. 1998 kam das Viertelfinal-Aus gegen Kroatien (0:3), 1994 war ebenfalls das Viertelfinale die Endstation – Raus gegen Bulgarien. Unvergessen das verlorene Kopfball-Duell von Icke Häßler gegen Jordan Letschkow zum 1:2.
Revanche gegen Spanien?
Naja, dieses Mal also wie zuletzt 2002, 2006, 2010 und 2014 das Halbfinale. Wer wartet dort auf Deutschland? Mal wieder Spanien. Gegen die Jungs von der iberischen Halbinsel hat die DFB-Elf noch etwas gut zumachen. 2010 das erwähnte Halbfinal-Aus bei der WM in Südafrika, 2008 die 0:1-Niederlage im EM-Finale in Wien.
Jetzt wird es gegen Spanien ein Duell auf Augenhöhe, die Tagesform entscheidet über den Einzug ins Finale. Und die wird dieses Mal beim deutschen Team einen Tick besser sein als bei den Spaniern. Warum? Weil wir mit Thomas Müller und Marco Reus zwei Außenspieler haben, die der spanischen Defensive immer wieder Probleme bereiten wird. Danach müsste der DFB-Tross anders als zuvor nicht zu einem neuen Spielort fliegen. Denn sowohl das Halbfinale als auch das Endspiel würden die deutschen Kicker in Moskau bestreiten. Hier hat übrigens auch alles begonnen für Deutschland … Am Sonntag, 17. Juni haben sie in Moskau ihr erstes Vorrundenspiel gegen Mexiko.
Die DFB-Delegation auf dem Weg zur WM
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— Die Mannschaft (@DFB_Team) 12. Juni 2018
Finale gegen Brasilien
Und was kommt danach? Zur Krönung gehts im Endspiel gegen Brasilien. Die Brasilianer sind immer noch heiß auf die Revanche fürs 1:7 bei der Heim-WM 2014. Daran ändert auch nichts ihr 1:0-Erfolg im Freundschaftsspiel im März in Berlin. Deswegen geht die DFB-Elf als Titelverteidiger etwas gelassener ins Finale. Und ist in den entscheidenden Momenten konzentrierter. Also setzt sich Deutschland mit knappem Vorsprung durch. Und kann so zum ersten Mal den Titel verteidigen. Dass ist zuvor nur Italien und Brasilien gelungen. Für diesen Tipp gibt es übrigens die Quote 5,25.