Die WM-Qualifikation in Nord- und Mittelamerika geht in die entscheidende Phase. Am Freitag kommt es zum Auftakt in die fünfte Runde gleich zum direkten Duell zwischen den beiden Top-Favoriten USA und Mexiko. Nur drei Tage nach den US-Wahlen ist in diesem Prestigeduell für besonders viel Zündstoff gesorgt.
Anstoß: Sa., 12. Nov. 2016 | 02:01 Uhr
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Nur noch sechs Mannschaften kämpfen in Nord- und Mittelamerika um die drei sicheren Startplätze bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Die USA und Mexiko sind dabei die beiden großen Favoriten. Schon am Freitag kommt es in Ohio zum ersten Aufeinandertreffen zwischen den Erzrivalen. Nach der Wahl von Donald Trump dürfte die Stimmung im Stadion diesmal noch aufgeheizter sein. Die Mexikaner sind bekanntlich nicht sonderlich gut auf den zukünftigen US-Präsidenten zu sprechen.
Fußball statt Politik
US-Nationalspieler Michael Bradley richtete daher einen Appell an die Fans: „Ich hoffe, dass unsere Fans das tun, was sie immer tun: uns mit Leidenschaft zu unterstützen. Ich hoffe, dass sie jedem im Stadion den Respekt geben, den er verdient. Egal ob Amerikaner, Mexikaner, Neutrale, Männer, Frauen oder Kinder.“
US-Keeper Tim Howard will die politischen Aspekte ohnehin außen vor lassen. „Hier geht es um Fußball“, sagte der Schlussmann und verwies noch einmal auf die besondere Rivalität: „Mexiko wird versuchen, uns in den Hintern zu treten, und wir werden das gleiche bei ihnen versuchen. Das hat mit der Politik nichts zu tun.“
USA in Columbus ganz stark
An diesem Abend soll nur der Fußball im Vordergrund stehen. Schließlich wollen die USA gemeinsam mit ihren Fans den nächsten Sieg über die Mexikaner feiern. In Ohio haben die US-Kicker nämlich alle vier bisherigen Duelle gegen den südlichen Nachbarn mit 2:0 gewinnen können. Seitdem Jürgen Klinsmann Trainer der Nationalmannschaft ist, ging von den letzten acht Vergleichen nur einer verloren.
Klinsmann weiß, dass ein Sieg gegen Mexiko nicht nur mit Blick auf die Endrunde besonders wichtig wäre. „Ich würde am liebsten jeden Tag gegen Mexiko spielen“, sagte der frühere Bundestrainer vorausblickend: „Was die Intensität und Emotionalität angeht, ist es vergleichbar mit dem Duell zwischen Deutschland und den Niederlanden.“
80 Jahre Rivalität
Die Rivalität zwischen den beiden Nationen besteht mittlerweile schon seit 80 Jahren und erst seit 1980 ist es ein Duell auf Augenhöhe. Zuvor dominierten die Mexikaner lange Zeit das Geschehen auf dem Platz. 21 Spiele in Folge haben sie nicht verloren. Mittlerweile sind die US-Amerikaner immer näher an Mexiko herangerückt. Der Höhepunkt war vielleicht der 2:0-Erfolg im WM-Achtelfinale 2002. Für die Mexikaner hat sich dieses „Dos a Cero“ in den Köpfen eingebrannt. Die Nationalspieler wurden in der Heimat alles andere als freundlich empfangen. Eine Niederlage gegen die USA wird eben nicht so schnell verziehen.
Das weiß auch Offensivspieler Giovani Dos Santos. Daher versprach er den Fans: „Wir sind bereit. Am 11. November können wir Mexikaner Geschichte schreiben.“ Das wäre aber nur mit einem Sieg gegen den Dauerrivalen möglich.
Mein Tipp:
Mexiko wird alles versuchen, den Fluch von Ohio zu brechen und in Columbus endlich den ersten Sieg mitzunehmen. Für drei Punkte wird es aber wieder nicht reichen. Die USA werden mit der Unterstützung der Fans wieder gewinnen, wenn auch nicht mit 2:0. Diesmal treffen beide Mannschaften. Die USA gehen mit einem 2:1 als Sieger vom Platz.
H2H-Statistiken:
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
USA: Howard – Yedlin, Brooks, Carter-Vickers, Chandler – Jones, Bradley – Johnson, Kljestan, Pulisic – Altidore
Mexiko: Ochoa – Layun, Marquez, Moreno, Reyes – Herrera, Guardado – Jonathan dos Santos, Giovanni dos Santos, Corona – Chicharito