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Nimmt Russland auch die kroatische Hürde?

WM 2018, Viertelfinale: Russland - Kroatien. Nimmt Russland auch die kroatische Hürde?

WM 2018, Viertelfinale: Russland - Kroatien

Im Achtelfinale schickte die Sbornaja mit Ex-Weltmeister Spanien bereits ein Schwergewicht nach Hause. Nun wartet mit Kroatien im Viertelfinale ein weiterer Favorit. Bezwingen die Gastgeber auch diesen Gegner oder schaffen es die Kicker vom Balkan nach zwanzig Jahren wieder in ein WM-Halbfinale?


Gastgeber Russland und Kroatien treffen am Samstag zum ersten Mal bei einem großen Turnier aufeinander. Allerdings gab es bereits drei direkte Duelle. In der Qualifikation für die EM 2008 spielte man zwei Mal 0:0. Und im November 2015 siegten die Südosteuropäer in einem Test mit 3:1 beim heutigen WM-Gastgeber. Damals trafen auch Marcelo Brozovic und Mario Mandzukic, die am Samstag in der Startformation der Kroaten stehen dürften. Das dritte Tor erzielte Nikola Kalinic, der zwar im WM-Kader stand, aber von Trainer Zlatko Dalic nach dem ersten Spiel nach Hause geschickt wurde. Die russische Führung hatte Fedor Smolov markiert. Doch der dürfte am Samstag erst mal auf der Bank Platz nehmen.

Für die russische Fußballnationalmannschaft ist es jetzt schon das beste Abschneiden bei einer WM. Zuvor war man drei Mal in der Gruppenphase gescheitert. Allerdings schaffte es das Vorläufer-Team der Sowjetunion 1958, 1962 und 1970 ins Viertelfinale. 1966 ging es sogar eine Runde weiter. Am Ende stand Platz vier. Diesen hätte man mit einem Sieg über Kroatien am Samstag bereits sicher.

Die kroatische Nationalmannschaft will hingegen die Erfolge von vor zwanzig Jahren zumindest wiederholen. Damals wurden Davor Suker & Co. Dritter bei der WM. Nun könnten Luka Modric und seine Kollegen die Altvorderen sogar übertreffen und ins Finale einziehen. Denn weder der Gegner am Samstag noch die möglichen Rivalen im Halbfinale, Schweden und England, scheinen unschlagbar.

Gastgeber will mehr

Schön war es nicht, was die Sbornaja im Achtelfinale gegen Ex-Weltmeister Spanien ablieferte. Aber erfolgreich. Mit einer sehr defensiven Taktik entnervte man die Iberer, denen 1100 Ballkontakte und eine frühe 1:0-Führung auch nichts halfen. Noch vor der Halbzeit egalisierte Artyom Dzyuba die Führung per Strafstoß. Dann rettete man sich ins Elfmeterschießen. Dort war Russland fehlerfrei, während bei Spanien Koke und Iago Aspas am großartigen Torhüter Igor Akinfeev scheiterte.

Der Schlussmann von ZSKA Moskau, der vor dem Turnier als Schwachpunkt galt, spielt eine sehr gute WM. Kein Wunder, dass er zum Matchwinner gegen Spanien wurde. Das Viertelfinale ist der größte Erfolg der russischen Nationalmannschaft bei einer WM bisher, seit das Land aus der Sowjetunion hervorging. Darüber war auch Trainer Stanislav Cherchesov begeistert. Allerdings wollte sich der ehemalige Keeper von Dynamo Dresden nicht zu lange freuen:

„Ich habe meinen Spielern gesagt, dass es jetzt Zeit ist, ein paar Minuten zu feiern. Aber dann bereiten wir uns auf das nächste Spiel vor. Im Fußball gibt es ein Sprichwort: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Wir wissen, dass Kroatien ein paar großartige Spieler hat. Wir schauen nicht nur auf unsere Gegner, sondern müssen sie auch gut studieren, was wir in diesen Tagen tun.“

 

Kroatien mit mäßigem Achtelfinale

Nach einer überragenden Gruppenphase mit drei Siegen tat sich Kroatien im Achtelfinale gegen Dänemark sehr schwer. Nach einem frühen Rückstand glich Mandzukic bereits in der 4. Minute aus. Danach kamen die Kroaten aber nicht zum Siegtreffer. In der Verlängerung vergab Kapitän Modric sogar einen Stafstoß. Wenig später verwandelte er aber einen weiteren im Elfmeterschießen. Dort war Keeper Danijel Subasic mit drei Paraden der entscheidende Mann.

Dadurch hat das Team zum ersten Mal seit 1998 wieder ein K.o.-Spiel gewonnen. Denn bei der EM 2008 und der EM 2016 war man trotz guter Gruppenphase jeweils im ersten Spiel danach gescheitert. Vor zehn Jahren im Elfmeterschießen an der Türkei, vor zwei Jahren in der Verlängerung am späteren Titelträger Portugal. Nun soll das Viertelfinale noch nicht das Ende sein. Allerdings warnt Coach Dalic davor, Russland zu unterschätzen:

„Das wird ein heißes Spiel in Sotschi. Keiner wird uns dort mögen. Es wird ein großer Test für uns. Wer gewinnt, spielt zwei weitere Spiele. Wir kommen von weit her, wollen aber nicht hier stoppen. Russland ist ein schwieriger und großer Gegner. Wir wollen vorsichtig bleiben und stärken werden, als wir das vorher waren.“

Statistiken

Die letzten 5 Spiele

Russland

Kroatien

Bisherige drei direkte Duelle:

Russland – Kroatien 1:3 (2015, Freundschaftsspiel)

Kroatien – Russland 0:0 (2007, EM-Qualifikation)

Russland – Kroatien 0:0 (2006, EM-Qualifikation)

Interessante Fakten:

  • Kroatien ist gegen Russland ungeschlagen (1 Sieg, 2 Remis). In den beiden Pflichtspielen gab es im Rahmen der Qualifikation für die EM 2008 jeweils ein 0-0.
  • Die letzten 5 WM-Gastgeber, die ein Viertelfinale erreichten, kamen in dieser Runde alle weiter (Italien 1990, Frankreich 1998, Südkorea 2002, Deutschland 2006 und Brasilien 2014).
  • Die Kroaten schossen in ihren letzten 8 WM-Spielen immer mindestens 1 Tor, letztmals gelang das 2006 beim 0-0 gegen Japan nicht.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Russland: Akinfeev – Kutepov, Ignashevich, Kudryashov – Fernandes, Granat – Samedov, Zobnin, Kuzyaev, Golovin – Dzyuba.

Kroatien: Subasic – Vrsaljko, Lovren, Vida, Pivaric – Rakitic, Brozovic – Rebic, Modric, Perisic – Mandzukic.

Mein Tipp:

Es wird ein enges Match, denn Kroatien wird sich gegen die abwehrstarken Russen schwer tun. Am Ende nutzen Modric & Co. aber eine der wenigen Torchancen und gewinnen knapp mit 1:0.

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