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Italien – Spanien: Revanche für EM-Achtelfinale?

Hier schirmt der Spanier Busquets den Ball gegen den Italiener Busquets ab, doch Italien gewinnt am Ende das EM-Achtelfinale 2:0

EM-Achtelfinale 2016: Pelle (ITA) will Busquets (ESP) den Ball abnehmen

Ende Juni ließen starke Azzurri den iberischen Traum vom dritten Europameister-Titel in Folge in der Runde der letzten Sechzehn platzen. Nun wollen es die Spanier am Donnerstag um 20:45 Uhr im WM-Qualifikationsspiel in Turin besser machen als beim 0:2 im Stade de France von St. Denis.

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In die Neuauflage des EM-Achtelfinales (Do., 20:45 Uhr) gehen sowohl Italien als auch Spanien mit anderen Trainern als Ende Juni in St. Denis. Der damalige Coach der Italiener, Antonio Conte, ist mittlerweile zum FC Chelsea gewechselt. Stattdessen dirigiert Giampiero Ventura die Squadra Azzurra. Der 68-Jährige aus der Hafenstadt Genua trainierte zuletzt fünf Jahre den FC Turin.

Nach dem Achtelfinal-Aus gegen Italien nahm auch Welt- und Europameister-Trainer Vicente del Bosque seinen Hut. Stattdessen steht der Baske Julen Lopetegui an der Seitenlinie der Spanier. Der ehemalige Torhüter betreute zuvor den FC Porto und spanische Nachwuchs-Nationalteams.

Bei Italien fehlt Chiellini, dafür glänzt Verratti

Die Gastgeber müssen in der Partie gegen die Iberer auf Abwehr-Recke Giorgio Chiellini verzichten. Der Juve-Verteidiger sah beim 3:1-Sieg im WM-Qualifikationsspiel in Israel die gelb-rote Karte und ist nun für das Spitzenspiel gesperrt. Das ist eine erhebliche Schwächung für die Azzurri, weil nun ihre seit Jahren eingespielte Dreierkette gesprengt ist und seine Klubkollegen Leonardo Bonucci und Andrea Barzagli in der Abwehr ohne ihren gewohnten Partner klarkommen müssen.

Aber es gibt auch gute Nachrichten für die Italiener. In Israel spielte Mittelfeldmann Marco Verratti von Paris Saint-Germain groß auf. Bei der EM hatte er noch verletzt gefehlt, nun ist er der Chef in Italiens Spiel.

„Er hat Charakter, ist jung und spielt in einer anderen Liga als der unseren. Er versteht genau, was wir brauchen. Er ist ein Schatz für unsere Nationalmannschaft“,

lobt ihn der Coach. Allerdings ist Verratti angeschlagen. Ventura hofft aber, dass er gegen Spanien im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Sollte er ausfallen, stünde Altmeister Daniele de Rossi vom AS Rom als Ersatz bereit.

Trotz zuletzt starker Leistungen in Nizza verzichtete der Coach jedoch darauf, den umstrittenen Stürmer Mario Balotelli zu nominieren. Im Angriff setzt er weiter auf das EM-Sturmduo Graziano Pelle und Eder. Sein Team sieht Ventura trotz des Heimspiels in Turin als Außenseiter:

„Wir treten gegen die stärkste Mannschaft der Gruppe und, wie ich finde, die stärkste Mannschaft Europas an.“

Lopetegui sortiert vier Stammkräfte aus

Nach der enttäuschenden Europameisterschaft hat der neue Trainer Lopetegui bei Spanien ausgemistet: Der langjährige Kapitän Iker Casillas vom FC Porto wurde genauso wenig nominiert wie die Chelsea-Legionäre Cesc Fabregas und Pedro sowie Atletico-Rechtsverteidiger Juanfran.

Im spanischen Tor ist somit Manchester-United-Keeper David de Gea die unumstrittene Nummer eins.

Auf der rechten Abwehrseite setzt Lopetegui neben Reals Dani Carvajal auf Barca-Youngster Sergi Roberto.

Im Mittelfeld kehren Barcelonas Andres Iniesta, Neapels Jose Callejon sowie Real Madrids Isco und Atleticos Saul zurück in die Seleccion.

Im Kader der Iberer steht auch Bayern Münchens Thiago. Zudem war auch Mannschaftskollege Javi Martinez ursprünglich mit an Bord, doch der Verteidiger musste wegen Adduktorenproblemen absagen.

Stürmer Alvaro Morata, der vor Saisonbeginn nach seinem Gastspiel bei Juventus Turin zu Real Madrid zurückgekehrt ist, ist heiß auf die Partie am Donnerstag:

„Das Spiel gegen Italien wird zeigen, wie weit wir sind.“

Das 8:0 im ersten EM-Quali-Spiel gegen Liechtenstein, zu dem Morata zwei Tore besteuerte, taugt nicht als Standortbestimmung. Der Angreifer ist dabei nicht traurig, dass sein ehemaliger Juve-Mitspieler Chiellini nicht spielen darf. Denn das könnte ihm das Toreschießen in seinem ehemaligen Heimstadion erleichtern.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Italien: Buffon – Barzagli, Bonucci, Ogbonna – de Sciglio, Bonaventura – Verratti – Candreva, Florenzi – Pelle, Eder.

Spanien: de Gea – Alba, Ramos, Pique, Carvajal – Busquets, Iniesta, Koke – Silva, Morata, Nolito.

Mein Tipp:

Trotz eines starken Verratti ist Italien nicht ganz so stark einzuschätzen wie während der EM 2016, als Antonio Conte eine echte Einheit formte. Spanien tut der Trainerwechsel gut. Insofern dürften die Iberer etwas stärker als bei den letzten beiden Turnieren sein. Ich tippe auf ein Unentschieden in Turin. Das passt auch gut zur bisher sehr ausgeglichenen Bilanz in den insgesamt 35 Duellen: Es gab 14 Remis, elfmal siegte Italien, zehnmal Spanien.

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