Bisher fuhr die Kuntz-Elf bei der U21-EM zwei Siege ein. Durch die überraschende Niederlage Italiens gegen Tschechien reicht im direkten Duell mit den Azzurini ein Unentschieden zum Gruppensieg und zum Einzug ins Halbfinale. Für Italien hingegen zählt nur ein hoher Sieg.
Ein einziges Mal kam es bisher zu einem Pflichtspiel zwischen den italienischen und den deutschen Junioren. 2009 trafen sie bei der EM aufeinander. Damals siegte das Team von Horst Hrubesch im Halbfinale mit 1:0. Der ehemalige Hoffenheimer Andreas Beck hatte damals das Siegtor erzielt. Im Finale setzten sich Mesut Özil, Jerome Boateng, Manuel Neuer & Co. dann gegen England mit 4:0 durch und wurden erstmals Europameister.
Ansonsten kam es bisher zu acht Testspielen, von denen die deutsche Nationalmannschaft drei gewann. Einmal waren die Italiener erfolgreich – beim vorletzten Vergleich im Februar 2013 (1:0). Hinzu kommen vier Unentschieden. So endete auch das letzte Duell der beiden vor zwei Jahren 2:2.
Italien ist Rekord-U21-Europameister
Die Azzurini sind Rekord-U21-Europameister. Schon fünf Mal triumphierten die Nachwuchskicker vom Stiefel. Zuletzt holten sie 2004 beim Turnier in Deutschland den Titel. Davor waren sie 2000, 1996, 1994 und 1992 erfolgreich gewesen.
Absoluter Star im 2017er Team ist Torwart „Gigio“ Donnarumma vom AC Mailand. Er ist auch bereits im A-Team die Nummer zwei hinter „Gigi“ Buffon und dürfte diesen nach der WM in Russland im kommenden Jahr als Nummer eins beerben.
Ihr erstes Match gewannen die Italiener glanzlos mit 2:0. Lediglich der Fallrückzieher zum 1:0 durch Lorenzo Pellegrini von Sassuolo Calcio war schön anzusehen. Doch im zweiten Spiel gegen Tschechien patzten die Azzurini überraschend. Mit 1:3 zog man den kürzeren und muss nun gegen Deutschland mindestens 3:1 gewinnen, um noch ins Halbfinale einzuziehen. Offensivmann Pellegrini macht seinem Team trotzdem Mut:
„Wir haben immer noch die Chance, uns zu qualifizieren. Wir wissen, dass es von uns abhängt, weil ein 3:1-Sieg uns sicher weiterkommen ließe. Wir alle verspüren ein starkes Verlangen, in diesem Turnier noch weit zu kommen.“
Deutschland mit erfahrenem Bundesligakader
Trotz des gleichzeitig stattfindenden Confed Cups hat Trainer Stefan Kuntz eine starke Mannschaft zur Verfügung. Mit dem Neu-Bayern Serge Gnabry, dem Schalker Max Meyer, dem künftigen Herthaner Davie Selke und Jeremy Tojan von der TSG Hoffenheim sind vier Kicker dabei, die vor einem Jahr Silber bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro holten.
Dazu hat Trainer Stefan Kuntz mit den Berlinern Niklas Stark und Mitchell Weiser, den Wolfsburgern Maxi Arnold und Yannick Gerhardt, dem Neu-Dortmunder Mo Dahoud und dem Freiburger Marc-Oliver Kempf nicht etwa Ergänzungsspieler, sondern absolute Stammspieler in ihren Vereinen zur Verfügung.
Zum Auftakt tat sich das Team gegen Tschechien schwer, bis Meyer kurz vor der Halbzeit mit dem 1:0 den Knoten löste. Kurz nach der Halbzeit legte Gnabry nach. Kurz vor Schluss verschoss Selke noch einen Elfmeter. Auch im zweiten Spiel gegen Dänemark dauerte es, ehe sich der Knoten löste. Selke mit einem Schlenzer von außerhalb des Strafraums eröffnete den Torreigen, den Innenverteidiger Marc-Oliver Kempf und der eingewechselte Nadiem Amiri abrundeten. Nun reicht ein Remis gegen Italien, um sicher das Halbfinale zu erreichen. Doch darauf will sich Trainer Stefan Kuntz nicht einlassen:
„Auf Ergebnis spielen? Das hat im Fußball noch nie geklappt. Wir wollen gewinnen.“
Statistiken:
Letzte fünf Spiele Italien:
1:3 gegen Tschechien (EM)
2:0 gegen Dänemark (EM)
1:2 gegen Spanien (INTF)
2:1 in Polen (INTF)
0:0 gegen Dänemark (INTF)
Letzte fünf direkte Duelle:
Deutschland-Italien 2:2 (INTF)
Italien-Deutschland 1:0 (INTF)
Deutschland-Italien 2:2 (INTF)
Italien-Deutschland 0:1 (EM)
Deutschland-Italien 1:0 (INTF)
Letzte fünf Spiele Deutschland:
3:0 gegen Dänemark
2:0 gegen Tschechien (EM)
0:1 gegen Portugal (INTF)
1:0 gegen England (INTF)
0:1 in Polen (INTF)
Voraussichtliche Aufstellungen:
Italien: Donnarumma – Conti, Rugani, Caldara, Barreca – Benassi, Gagliardini, Pellegrini – Berardi, Chiesa, Bernardeschi.
Deutschland: Pollersbeck – Toljan, Stark, Kempf, Gerhardt – Arnold, Dahoud – Weiser, Meyer, Gnabry – Selke.
Mein Tipp:
Beide Teams gehen hochmotiviert ins letzte Gruppenspiel: Italien muss angreifen, um einen hohen Sieg herauszuschießen. Aber auch Deutschland wird nicht taktieren. Am Ende steht ein rassiges 2:2, das Deutschland das Halbfinale bringt.