In Italien wird am Mittwoch der erste Titel in dieser Saison ausgespielt. Meister AC Mailand trifft in der Supercoppa Italiana auf Pokalsieger Inter. Die Nerazzurri sind gut ins neue Jahr gestartet. Bei den Rossoneri ist noch Luft nach oben, doch ein Derby, noch dazu um eine Trophäe, hat bekanntlich seine eigenen Gesetze.
Meister gegen Pokalsieger heißt es am Mittwoch in Italien. Genauer gesagt in Saudi-Arabien, denn die Supercoppa Italiana wird wie schon 2019 in Riad ausgetragen. Diesmal stehen sich im King-Fahd-Stadium die AC Mailand und Inter zum Derby della Madonnina gegenüber. Es ist eines der brisantesten Duelle Europas zwischen zwei der erfolgreichsten Mannschaften Italiens. Beide haben 19 Meisterschaften gesammelt, Milan fünf, Inter acht nationale Pokalsiege. Darüber hinaus haben die Rossoneri neun Siege im Europapokal vorzuweisen, bei den Nerazzurri sind es sechs. Die Supercoppa konnte Milan ebenfalls siebenmal gewinnen. Zuletzt im Jahr 2016. Inter könnte nun nach Titeln ausgleichen. Es wird das insgesamt 234. Derby zwischen den beiden Mailänder Klubs. Inter liegt im direkten Vergleich mit 85 Siegen bei 69 Unentschieden und 79 Niederlagen knapp vorne. Anstoß ist um 20:00 Uhr.
AC Mailand - Inter im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:00 Uhr bei DAZN.
AC Mailand mit Stotterstart
Die AC Mailand ist etwas mühsam aus der Winterpause gekommen. Zum Start ins neue Jahr gab’s zwar ein 2:1 bei US Salernitana, doch dabei blieb es auch. In den weiteren drei Pflichtspielen ist kein Sieg mehr hinzugekommen. In der Liga reichte es nur noch zu zwei 2:2-Unentschieden gegen die AS Rom sowie bei US Lecce. In Lecce musste die AC sogar einen 0:2-Rückstand aufholen. Aus der Coppa Italia musste sich Milan ebenfalls verabschieden. Daheim unterlag man dem FC Turin mit 0:1 nach Verlängerung. Damit müssen die Rossoneri nun mindestens noch ein weiteres Jahr auf den ersten Pokalsieg seit 2003 warten. Würde man jetzt auch die Supercoppa verspielen, könnte man schon fast von Krise sprechen. Die ausbleibenden Ergebnisse wirken sich natürlich auch auf die Liga aus. Der Rückstand zu Spitzenreiter Neapel ist seit der Wiederaufnahme der Liga von acht auf neun Punkte gewachsen. Gleichzeitig konnten Juve und Inter schon bis auf einen Zähler heranrücken. Den Rossoneri stehen entscheidende Wochen bevor.
Man muss jedoch festhalten, dass die Rot-Schwarzen nur ganz schwer zu schlagen sind. In der Liga haben sie nur zwei der bisherigen 18 Spiele verloren. Hinzu kommen zwei Pleiten in der Königsklasse und die besagte Niederlage gegen den FC Turin im Pokal. Mehr als ein Tor Differenz gab es dabei nur in der Champions League gegen Chelsea (0:2, 0:3). Ansonsten war es immer recht eng, was auch die Offensivqualitäten der Rossoneri unterstreicht. 35 erzielte Tore sind der drittbeste Wert der Liga hinter Neapel (44) und Inter (38). Auch die Defensive steht im Grunde recht solide. 20 Gegentore werden nur von Juve (12), Neapel (14), Lazio (15) und der Roma (16) unterboten. Gegen Inter war es der Angriff, der in der Liga am 5. Spieltag den Sieg sicherte. Milan besiegte den Stadtrivalen mit 3:2. Zuvor blieb man in zwei Derbys torlos. Diesmal fällt mit Zlatan Ibrahimovic nur ein Offensivspieler aus. Wahrscheinlich wird Olivier Giroud wieder vorne drinstehen. Der Franzose hat in vier Spielen gegen Inter schon dreimal eingenetzt. Gar nicht mal so schlecht. Ob’s reicht, muss sich aber erst noch zeigen.
Fakten zum Spiel:
- Die AC Mailand hat nur 1 der bisherigen 4 Pflichtspiele im neuen Jahr gewonnen und blieb zuletzt 3 Mal sieglos.
- Milan (35 Tore) und Inter (38 Tore) stellen dir dritt- bzw. zweitbeste Offensive der Serie A hinter Neapel (44 Tore).
- Inter ist seit 6 Pflichtspielen ungeschlagen (5 Siege).
- Milan holte 6 seiner 7 Titel in der Supercoppa als Meister, Inter hat als Pokalsieger 2 von 3 Endspielen verloren.
- Inter hat in erst 3 von 25 Spielen in diesem Jahr unentschieden gespielt.
Inter vor nächster Titelverteidigung?
Während die Meisterschaft in der vergangenen Saison der erste Titelgewinn der Mailänder seit sechs Jahren war, lief es für Inter zuletzt deutlich erfolgreicher. Die Nerazzurri holten sich 2021 ihren 19. Scudetto und im Jahr darauf die Coppa Italia. Als Meister gelang 2021 auch der Gewinn der Supercoppa gegen Juve. Inter hat es bislang einmal geschafft, den Titel erfolgreich zu verteidigen. Das war im Jahr 2006. Damals trat man jedoch als Meister in der Supercoppa an. Muss ja nichts bedeuten, bloß eine Erwähnung am Rande. Als Pokalsieger war man bisher dreimal in diesem Wettbewerb dabei und zweimal musste man sich geschlagen geben. Einmal davon dem Lokalrivalen. Es wäre eine gute Gelegenheit für die späte Revanche. Die Form der vergangenen Wochen spricht schon mal klar für die Schwarz-Blauen. Inter ist nämlich deutlich erfolgreicher ins neue Jahr gestartet als die Rossoneri. Gleich im ersten Spiel des Jahres gewann Inter mit 1:0 gegen das bis dato ungeschlagene Neapel. Anschließend gab es zwar nur ein 2:2 gegen Monza, doch anschließend zogen die Nerazzurri durch ein 2:1 über Parma ins Viertelfinale der Coppa Italia ein.
Die Generalprobe gegen Hellas Verona wurde am Wochenende ebenfalls erfolgreich absolviert und mit 1:0 gewonnen. Damit konnte Inter wieder bis auf einen Zähler an Milan in der Tabelle heranrücken. Die Nerazzurri haben sogar ein Ligaspiel mehr gewonnen als der Lokalrivale, dafür aber auch drei mehr verloren. Unentschieden gibt es bei Inter nur selten. Konkret war das erst einmal in der Liga und einmal in der Champions League der Fall. Genau genommen auch in der Coppa gegen Parma, doch da setzte man sich in der Verlängerung durch. Auch gegen Milan gab es in den vergangenen zehn Duellen nur zwei Unentschieden und nur einmal blieb Inter in diesen Begegnungen ohne eigenen Treffer. Auch diesmal wird man von Beginn an versuchen, das Spiel zu machen und in die Offensive zu gehen. Allerdings fallen mit Keeper Samir Handanovic, Mittelfeldspieler Marcelo Brozovic und Angreifer Romelu Lukaku drei wichtige Spieler aus. Ob Inter diese Ausfälle kompensieren kann, bleibt abzuwarten.
Voraussichtliche Aufstellungen
AC Mailand
Tatarusanu
Calabria, Kalulu, Tomori, Hernandez
Bennacer, Pobega
Saelemaekers, Diaz, Leao
Giroud
Inter
Onana
Skriniar, Acerbi, Bastoni
Darmian, Gagliardini, Calhanoglu, Mkhitaryan, Dimarco
Martinez, Dzeko