Fenerbahce hat kurz vor Saisonstart Dick Advocaat für den glücklosen Vitor Pereira als Trainer installiert. Zwar hat der Niederländer einen ersten Etappensieg erreicht, hat aber noch viel Arbeit vor sich. Gegner Bursaspor hat sogar noch größere Sorgen.
Es war ein Abschied mit Ankündigung: 80 Millionen Euro hatte Fenerbahce vor der vergangenen Saison in die neue Mannschaft gesteckt, Stars wie Robin van Persie, Nani oder Simon Kjaer verpflichtet. Der Ertrag? Platz zwei in der Liga hinter Besiktas, Finalniederlage im Pokal gegen Galatasaray, frühes Aus in der Europa League.
Trainer Vitor Pereira hatte eine Idee vom Fußball, die den verwöhnten Anhängern so gar nicht passte: Sie wollten offensiven Fußball sehen, Pereira dagegen sagte, er werde für das Gewinnen bezahlt und setzte eher auf pragmatische Mittel. Dass er sich dabei mit wichtigen Spielern wie van Persie oder Caner Erkin zerwarf, war das Anfang vom Ende.
Nach Monaco war Schluss
Auch weil die Abfindung von vier Millionen Euro Fener, das von der UEFA beobachtet wird, zu hoch erschien, bekam Pereira noch eine Chance, die er aber mit dem frühen Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen den AS Monaco zunichtemachte und Anfang August entlassen wurde.
Nun also Dick Advocaat: Der Niederländer verließ seinen gemütlichen Stuhl als Co-Trainer der Niederlande und will Fener nun zum Erfolg führen. Und er erhörte auf Anhieb die Stimme des Umfelds und stellte auf Offensive um: Am letzten Transfertag kamen dann mit Jeremy Lens und Moussa Sow zwei Spieler, die Advocaats Ideen umsetzen sollen. Ein 4-3-3 – klassisch niederländisch eben.
Kritik an Hamzaoglu
Zwar hat Advocaat mit Fener die Europa-League-Gruppenphase erreicht, aber erstmals in der Vereinsgeschichte konnte Fenerbahce die ersten beiden Ligaspiele nicht gewinnen. Noch viel Arbeit also.
Der nächste Gegner Bursaspor kann davon ebenfalls ein Lied singen: Der Meister von 2010 durchzog ebenfalls einen Umbruch im Kader, verlor aber deutlich an Qualität. Trainer Hamza Hamzaoglu steht bei den Fans in der Kritik, weil in der Transferphase vermehrt auf einheimische Ex-Spieler setzte.
Die Kritik ist teils berechtigt, da die Kader-Qualität doch arg gelitten hat. Das 0:2 gegen Basaksehir am vergangen Spieltag war der Beweis, als Bursa vor eigener Kulisse kaum etwas entgegensetzen konnte und vor allem taktisch unterlegen war.
Eine weitere Pleite gegen Fenerbahce könnte Hamzaoglu schwere Zeiten bescheren.
Mein Tipp
Fenerbahce hat an Qualität dazugewonnen und auch wenn die Neuen sich erst einmal eingewöhnen müssen, ist Bursaspor derzeit einfach zu gebrechlich, um Fener auswärts Widerstand zu leisten. Daher glaube ich, dass es einen Heimsieg geben wird.