Galatasaray steht vor dem Derby gegen Besiktas mit dem Rücken zur Wand. Ein Sieg ist Pflicht, um überhaupt noch Titelchancen zu haben. Hoffnung macht der Trainer.
Tudor gelang es schon einmal
Besiktas ist derzeit das Nonplusultra der Süper Lig: Der amtierende Meister spielt nicht nur den besten Fußball der Liga und ist daher verdienter Spitzenreiter – inzwischen ist man auch der einzig verbliebene Europapokalvertreter der Türkei. Dass Galatasaray, das in dieser Saison mit Ach und Krach durch die Runden kommt, diese Besiktas-Mannschaft schlagen kann, ist für viele ein Ding der Unmöglichkeit.
Nicht aber für einen Mann: Igor Tudor, seit zwei Wochen Trainer Galatasarays, besiegte in seinem letzten Spiel als Trainer von Kardemir Karabükspor Besiktas mit 2:0. Nachdem der Kroate mit seiner Truppe schon damals im Hinspiel Besiktas einen schweren Abend bescherte, gelang im Rückspiel der Sensationssieg. Und bei Gala fragen sie sich nun alle: Macht’s der Trainer wieder?
Besiktas im Aufwind
Die letzten drei Duelle zwischen Besiktas und Galatasaray verlor der Meister nicht – ein Indiz für den Aufwind der Schwarz-Weißen, die zuvor zehn Spiele in Folge gegen Galatasaray nicht gewinnen konnten. Auch das letzte Heimderby gegen Besiktas verlor Galatasaray – mit 0:1.
In der historischen Gesamtbilanz ist Galatasaray dagegen immer noch vorne: Bei 117 Duellen gewann Galatasaray 43 Mal, 32 Spiele gingen an Besiktas, 42 Mal gab es ein Remis. Bei Heimspielen gewann Galatasaray 23 Mal, verlor 14 Mal – 21 Mal gab es keinen Sieger.
Was bringt der Trainerwechsel?
Jan Olde Riekerink war nicht zu beneiden: Gekommen als Jugendkoordinator, übernahm der Niederländer nach dem Aus von Mustafa Denizli zunächst als Interimstrainer und mit Beginn dieser Saison als Chefcoach. Eine richtige Chance hatte Riekerink aber nie und wurde schließlich nach dem 1:2 gegen Kayseri vor die Tür gesetzt.
Beim 1:1 bei Caykur Rizespor saß Igor Tudor zum ersten Mal auf der Bank – eine wirkliche Leistungsverbesserung war nicht zu erkennen. Gemunkelt wird, dass Tudor nun auf eine Dreierkette umstellen will, mit der er schon in Karabük erfolgreich war. Eine „neue“ Defensive könnte Galatasaray gut gebrauchen: In sieben der letzten acht Heimspiele hat Galatasaray immer mindestens ein Tor kassiert.
Trumpfkarte: Offensive
Mit fünf Siegen in sechs Ligaspielen hat Besiktas die stärkste Form aller Mannschaften in der Türkei. Das ist vor allem ein Verdienst der Offensive: Cenk Tosun hat in den letzten zwölf Spielen elf Tore geschossen, Ricardo Quaresma erspielte sich in den letzten vier Spielen sechs Scorerpunkte. Hinzu kommen formstarke Spieler wie Talisca oder Oguzhan Özyakup. Klar ist: Das Derby wird in der Offensive entschieden.
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Galatasaray: Muslera – Semih, A. Calik, Chedjou, Carole – Selcuk, de Jong – Yasin, Sneijder, Bruma – Podolski
Besiktas: Fabri – Gönül, Marcelo, Atinc, Adriano – Oguzhan, Atiba – Quaresma, Talisca, Babel – Cenk
Mein Tipp
Beide Teams sind gut für Tore – und Gegentore. Ich glaube, dass beide Mannschaften ein Tor erzielen werden. Die Quote mit 1,65 klingt doch verlockend, oder?