68 Tage nach dem Saisonfinale gegen die Bayern in der Bundesliga wird es für Eintracht Frankfurt wieder ernst. Die Hessen starten am Donnerstagabend in die Qualifikation für die Europa League. Der Auftaktgegner ist Underdog Flora Tallinn aus Estland. Da sollte für die Frankfurter was möglich sein.
Vergangene Saison endete die Europapokal-Reise der Eintracht erst im Halbfinale gegen den späteren Sieger FC Chelsea. Auch in der kommenden Spielzeit wollen die Hessen unbedingt wieder in der Europa League dabei sein. Dafür ist eine erfolgreiche Qualifikation notwendig. Frankfurt steigt am Donnerstag in der zweiten Quali-Runde ein. Der erste Gegner ist der FC Flora Tallin aus Estland. Sollte man die nächste Runde erreichen, warten der FC Vaduz aus Liechtenstein oder der ungarische Vertreter FC Vidi. Anstoß zum Hinspiel in Tallinn ist um 19:00 Uhr.
FC Flora - Eintracht Frankfurt im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 19:00 Uhr bei NITRO.
Tallinn wieder auf Meisterkurs
Während die Frankfurter eigentlich noch in der Vorbereitung zur kommenden Saison stecken, ist der Titelkampf in Estland längst wieder in vollem Gange. 20 Spiele hat Flora Tallin in der laufenden Spielzeit bereits absolviert. Mit 52 Punkten belegt der Klub von Trainer Jürgen Henn den ersten Tabellenplatz in der Premium Liga. Tallinn ist voll auf Kurs in Richtung Meisterschaft. In der ersten Quali-Runde zur Europa League konnte Tallinn den serbischen Vertreter FK Radnicki Nis (2:0, 2:2) ausschalten. Mittlerweile sind die Gastgeber seit sechs Spielen (5 Siege) ungeschlagen. Jetzt will man gegen die Eintracht für die große Sensation sorgen. Vor allem im eigenen Stadion rechnet man sich beim großen Außenseiter durchaus etwas aus. Das Spiel gegen den Bundesligisten nicht zu verlieren, wäre ein echtes Highlight.
National ist Flora Tallinn eine echte Hausnummer. International dagegen eine graue Maus. Bislang konnten sich die Esten noch nie für die Hauptrunde eines Europapokals qualifizieren. 23 Quali-Runden hat man seit 1994 gespielt. In diesem Jahr hat man erst zum zweiten Mal die nächste Runde erreicht. In der vergangenen Saison scheiterte man erst in der Champions-League-Quali mit zwei Niederlagen an Hapoel Beer Sheva. Anschließend in der Quali für die Europa League an APOEL Nikosia. Zumindest konnte man gegen den Klub aus Zypern das Heimspiel mit 2:0 gewinnen. Die Hypothek nach der 0:5-Auswärtspleite war am Ende aber zu hoch.
Herz und Leidenschaft kann man Tallinn dabei jedoch nicht absprechen. Die kämpfen immer bis zum Schlusspfiff. Gegen Nis schlugen sie im Hinspiel ab der 75. Minute zweimal zu und ebneten so den Aufstieg in die zweite Runde. Auch im Rückspiel fielen beide Treffer ab der 80. Spielminute. Sollte Frankfurt nicht bis zum Ende konzentriert sein, wären Tore auf beiden Seiten durchaus möglich.
Pflichtaufgabe für Frankfurt
Bei der Eintracht ist man gerade mal in der Vorbereitung. Diese hat man bisher mit gemischten Gefühlen absolviert. Das 1:5 gegen die Young Boys war gleich mal ein richtiger Dämpfer. Anschließend gelang ein 3:1 gegen Luzern. Die Eintracht mit eingebauter Torgarantie muss sich nach den Abgängen von Luka Jovic, Sebastien Haller sowie den Leihspielern Sebastian Rode, Kevin Trapp und Martin Hinteregger erst wieder neu finden. Tallinn könnte dafür der passende Gegner sein. Auf Wettbewerbsniveau, aber keine allzu große Hürde. Zumindest im Normalfall. Die Eintracht ist definitiv haushoher Favorit und das wollen sie schon im Hinspiel bestätigen. Ein Sieg inklusive 1:0-Handicap wäre ein guter Tipp. .
In der Offensive müssen sich ohne Haller und Jovic eben die verbliebenen Spieler sowie die Neuzugänge beweisen. Ante Rebic oder Goncalo Pacienca können ja auch richtig gut kicken. Noch dazu wäre Dejan Joveljic eine Option. Defensiv hat sich bis auf den Hinteregger-Abgang nicht viel geändert. Da sollten die Mechanismen noch passen und einem Sieg gegen Tallinn nichts im Wege stehen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Flora Tallinn
Aland
Kams, Lukka, Pürg, Järvelaid
Poom, Ainsalu
Liivak, Miller, Sinyavskiy
Sorga
Frankfurt
Rönnow
N’Dicka, Abraham, Tuta
Da Costa, Torro, Kohr, Kostic
Gacinovic
Rebic, Paciencia