Der FC Salzburg hat im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Lazio erstmals nach 19 Spielen im Europapokal wieder verloren. Die Österreicher müssen am Donnerstag einen 2:4-Rückstand drehen. Eine schwere Aufgabe, aber ein Wunder mit römischer Beteiligung hat es ja gerade erst gegeben. Warum also nicht noch einmal?
Salzburg hat sich ohne Niederlage ins Viertelfinale der Europa League gekämpft. Dann passierte es: Bei Lazio Rom mussten die Mozartstädter eine 2:4-Pleite schlucken. Der Einzug ins Halbfinale ist dank der zwei Auswärtstore aber immer noch realistisch. Der Österreichische Serienmeister hat sich gegen die Laziali viel vorgenommen. Dem Wunder von Rom in der Champions League soll nun das Wunder von Salzburg folgen. Bis auf den gesperrten Diadie Samassekou sind alle Leistungsträger dabei. Es ist alles angerichtet für eine magische Nacht.
Defensive muss stehen
Die Erkenntnis der Salzburger aus dem ersten Spiel: In der Defensive darf man sich gegen Lazio einfach keine Nachlässigkeiten erlauben. Das nutzen die Römer eiskalt aus. Nicht umsonst sind sie mit 75 Treffern in 31 Spielen das torgefährlichste Team der Serie A. Auch in der Europa League haben sie schon 25 Mal eingenetzt. Aus Sicht der Salzburger also nur nicht zu viel riskieren. Ansonsten läuft man schnell in einen Konter. Lazio wird daraus irgendwann Kapital schlagen. Das ist sicher.
Im Hinspiel hat Lazio jeweils früh vorgelegt. Nach acht Minuten stand es schon 1:0. Nach der Pause fiel das 2:1 der Italiener schon nach vier Minuten. Was lernt man daraus? Von Beginn an hellwach sein. Ansonsten wird man sich die Chance auf die nächste Runde schnell verbauen. Salzburg wäre daher gut beraten, nicht von Beginn an wild nach vorne zu stürmen. Dann steht es eben längere Zeit 0:0. Besser, als einen Rückstand hinterherzulaufen wie im Hinspiel. Das war auch „nicht unser Plan“, wie Trainer Marco Rose verriet. Passiert ist es trotzdem. Daraus muss man die richtigen Schlüsse ziehen.
Seit neun Heimspielen ungeschlagen
Dass man es zuhause besser macht, haben die letzten Europapokalspiele gezeigt. Fragt mal in Dortmund nach. Der BVB hat es nicht geschafft, in Salzburg einen eigenen Treffer zu erzielen. Überhaupt sind Gegentore in der Red Bull Arena ganz selten. Neunmal in Folge sind die Salzburger vor heimischer Kulisse nun schon ungeschlagen. Das Torverhältnis aus diesen Spielen: 16:2. Hört sich doch ganz gut an. Beide Mannschaften treffen am Donnerstagabend nicht, dann gibt’s eine Quote von 2,15.
Was noch für die Salzburger spricht: Neben ihrer Heimstärke ist dies das Abschneiden der Römer auf fremden Plätzen. Da setzte es zwei Niederlagen in den letzten drei Spielen. Bei Zulte Wagerem verlor man mit 2:3, in Bukarest mit 0:1. Sollte Salzburg am Donnerstag ebenfalls gewinnen, haben sie auch gute Chancen auf die nächste Runde. Lazio stand bisher sechsmal in einem Europapokal-Viertelfinale. Haben sie auswärts verloren, sind sie immer ausgeschieden. Für einen Heimsieg gibt es 2,05.
Die Hoffnung lebt
In Salzburg ist man nach wie vor zuversichtlich, das Wunder zu schaffen. „Es ist erst Halbzeit. Wir wissen, dass wir das zuhause noch drehen können. Wir werden das Spiel gut analysieren. Wir haben dumme Fehler gemacht und zwei Geschenke verteilt. Wir haben aber zwei Auswärtstore erzielt und werden jetzt durchschnaufen und im Rückspiel in Salzburg alles geben“, sagte BVB-Schreck Valon Berisha.
Das Weiterkommen wäre allerdings eine Premiere. Noch nie hat Salzburg einen Zwei-Tore-Rückstand seit dem Einstieg von Red Bull in Europa noch drehen können. Das war nur einmal im der Saison 1993/94 der Fall. Als Austria Salzburg setzte man sich gegen Sporting Lissabon durch. Die Reise durch Europa endete erst im UEFA-Cup-Finale. Überhaupt reichte es für die Österreicher erst fünfmal in 14 Anläufen zum Einzug in die nächste Runde, wenn man das Hinspiel auswärts verloren hat.
Im Gegensatz dazu liest sich die Statistik der Laziali richtig gut. Gingen sie im Hinspiel im eigenen Stadion als Sieger hervor, kamen sie in elf von 16 Fällen weiter. In Salzburg ist die Hoffnung zwar groß, trotzdem ist man sich der schweren Aufgabe bewusst. „Die stehen nicht umsonst auf Rang drei in Italien“, so Stürmer Munas Dabbur.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
FC Salzburg
Lazio Rom
So könnten sie auflaufen:
Salzburg: Walke – Ulmer, Ramalho, Caleta-Car, Lainer – Berisha, Haidara, Yabo, Schlager – Gulbrandsen, Dabbur
Lazio: Strakosha – Radu, Luiz Felipe, de Vrij – Leiva, Lulic, Parolo, Basta, Milinkovic-Savic – Alberto, Immobile
Mein Tipp:
Schwierig, ich traue den Salzburgern schon einen Sieg zu. Dass es auch für den Einzug in die nächste Runde reicht, glaube ich allerdings nicht. Ich rechne mit einem torreichen Spiel mit dem knapp besseren Ende für Lazio. Trotz einer 2:3-Niederlage setzen sich die Italiener durch. Dieser Ergebnistipp bringt eine Quote von 22. 4 Tore oder mehr: 2,35.