Die Europa League hat für den FSV Mainz mit vier Punkten aus zwei Spielen vielversprechend begonnen. Am Donnerstagabend geht es im Topspiel gegen den punktgleichen belgischen Meister RSC Anderlecht um die Gruppenführung. Zuletzt gelang den Rheinhessen der erste Heimsieg nach einem halben Jahr.
Am vergangenen Wochenende besiegten die 05er den SV Darmstadt mit 2:1 und feierte den ersten Heimsieg der laufenden Saison. Daran will der Bundesligist nun gegen den RSC Anderlecht am Donnerstagabend in der Europa League anknüpfen. Der belgische Meister hat einen klangvollen Namen. Dreimal haben die Gäste bereits einen Europapokal gewonnen. Zuletzt holten sie sich durch einen 1:0-Erfolg gegen Lokeren die Tabellenführung in der heimischen Jupiler League zurück.
Anderlecht ein Dauergast in Europa
„Es ist ein hochkarätiger Gegner – auch wenn man die Geschichte des Klubs betrachtet“, lobte der Mainzer Trainer Martin Schmidt, der Anderlecht Anfang Oktober vor Ort gegen Standard Lüttich beobachtet und analysiert hat. Der Schweizer ist sich bewusst, was auf ihn und seine Mannschaft zukommen wird. „Sie haben eine einfache, gute Spielanlage – wie man es von [Rene] Weiler aus seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg kennt.“
Anderlecht hat in der laufenden Saison erst eine Niederlage kassiert. In der Europa League sind sie wie Mainz noch ungeschlagen. Beide Teams haben mit vier Zählern die Chance, sich mit einem weiteren Sieg von der Konkurrenz abzusetzen. Damit es mit drei Punkten klappt, muss sich Mainz im Vergleich zum Darmstadtspiel aber weiter steigern.
Schmidt fordert Stabilität
„Wir müssen wieder Fahrt aufnehmen, um solide Fußball zu spielen. Wir kriegen mal eine gute Halbzeit hin, aber die endgültige Stabilität haben wir noch nicht“, fasste Schmidt die Leistungen der bisherigen Spielzeit zusammen und kündigte gleichzeitig keine großen personellen Veränderungen an: „Ich werde sicher nicht alles durcheinanderwirbeln, auf den laufintensiven Positionen werde ich aber bestimmt wechseln.“
Keeper Jonas Lössl hat seinen Platz in der Startelf sicher. Der Schlussmann ist zuversichtlich, dass man gegen die Belgier etwas mitnehmen und an die Spitze der Gruppe C springen kann. „Wenn wir unser Potenzial abrufen, bin ich überzeugt, dass wir auch Anderlecht schlagen können“, sagte er vorausblickend. Auch Verteidiger Stefan Bell glaubt an die Qualität der Mannschaft: „Wir sehen uns mit Anderlecht auf Augenhöhe. Gemeinsam mit Saint-Etienne kämpfen wir um die ersten beiden Plätze in der Gruppe.“
Mein Tipp:
Mainz wird am Donnerstagabend einen Big Point landen und den RSC Anderlecht knapp mit 2:1 besiegen. Der letzte Erfolg in der Liga gegen Darmstadt hat den Rheinhessen noch einmal den nötigen Schwung und die Überzeugung mitgegeben, auch in Heimspielen gewinnen zu können. Anderlecht wird aber über 90 Minuten ein ganz gefährlicher Gegner bleiben.
Die letzten 5 Spiele:
Mainz 05:
S 2:1 Darmstadt (Liga)
U 0:0 Wolfsburg (Liga)
S 3:2 Qäbälä (EL)
N 2:3 Leverkusen (Liga)
S 2:1 Bremen (Liga)
Anderlecht:
S 1:0 Lokeren (Liga)
S 1:0 Lüttich (Liga)
U 1:1 St. Etienne (EL)
N 1:2 Westerlo (Liga)
S 1:0 Oud-Heverlee (Pokal)
Statistik:
Mainz: Noch kein Spiel gegen belgische Klubs
Anderlecht: 12 Siegen, 4 Unentschieden und 17 Niederlagen gegen deutsche Klubs. Davon 4 Siege, 1 Unentschieden, 11 Niederlagen in Deutschland