Nach dem knappen aber am Ende ungefährdeten Weiterkommen gegen Flora Tallinn führt die Europapokal-Reise der Frankfurter Eintracht nach Liechtenstein. Am Donnerstagabend geht es im Hinspiel gegen den FC Vaduz um den ersten Schritt in Richtung Europa-League-Playoffs. Frankfurt ist wieder der große Favorit, für die Gastgeber ist es das Spiel des Jahres.
Die erste Hürde in Richtung Europa League hat Eintracht Frankfurt genommen. Nach zwei 2:1-Erfolgen über Flora Tallinn führt die Reise der Hessen weiter nach Liechtenstein. In der dritten Quali-Runde sind die Frankfurter am Donnerstagabend beim Underdog FC Vaduz zu Gast. Natürlich hat die Eintracht das Weiterkommen fest im Blick. Schon im Hinspiel will man den Sack zumachen und für einen klaren Sieg sorgen. Unterschätzen wird man den Gegner jedoch nicht. Für Vaduz ist das Duell mit dem Bundesligisten das Highlight der Saison, wenn nicht sogar der Vereinsgeschichte. Da wollen die Gastgeber natürlich über sich hinauswachsen und für eine Riesensensation sorgen. Ob das gelingt, sehen wir ab 20:30 Uhr im Rheinpark von Vaduz.
Vaduz - Eintracht im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei Nitro und bei TV Now.
Volle Hütte in Vaduz
Knapp fünf Stunden Fahrt und mit dem Flugzeug nicht mal eine Stunde. Für die Eintracht-Fans ist so eine Reise zum kommenden Europa-League-Gegner nach Vaduz durchaus eine Überlegung wert. Das hat man auch in Liechtenstein erkannt und um den Andrang aus Hessen so klein wie möglich zu halten, werden die Tickets für das „Spiel des Jahres“ nur vor Ort verkauft. Die heimischen Fans sollen ja auch was davon haben von dieser Partie, an die man sich aus Sicht der Gastgeber noch lange erinnern soll. Sportlich stellt das Duell mit der Eintracht die größte Herausforderung der Vereinsgeschichte dar. Schon gegen den FC Vidi aus Ungarn taten sich die Liechtensteiner in der zweiten Runde richtig schwer. Das 0:1 aus dem Hinspiel wurde aber doch noch umgebogen und das Rückspiel mit 2:0 nach Verlängerung gewonnen.
Jetzt kann sich Vaduz voll und ganz auf die Eintracht konzentrieren, bevor es mit dem Liga-Alltag in der Schweizer Challenge League weitergeht. Da hat sich Vaduz bislang ganz ordentlich verkauft. Nach drei Spieltagen haben die Liechtensteiner vier Punkte auf dem Konto. Erst am Wochenende erkämpfte man sich ein 3:3 gegen Stade-Lausanne-Ouchy. Aber wie kann es sein, dass der zweitklassige Verein dann überhaupt im Europapokal antritt? Aus einem einfachen Grund: Vaduz feierte im eigenen Land bereits seinen 47. Pokalsieg. Damit sind sie automatisch für die Qualifikation zur Europa League berechtigt. Eigentlich ist man damit sogar Dauergast. Nur die Erfolge sind recht überschaubar. Noch nie hat es zum Einzug in die Gruppenphase gereicht. Und jetzt wartet die Eintracht. Die Aussichten könnten durchaus besser sein.
Fakten zum Spiel:
- Vaduz hat es noch nie in die Hauptrunde der Europa League geschafft.
- Die Eintracht hat vergangene Saison nur ein Auswärtsspiel in Europa nach 90 Minuten verloren.
- Vaduz hat den nationalen Pokal bei 74 Austragungen 47 Mal gewonnen.
- Der Kader des FC Vaduz ist 5,4 Millionen Euro wert (Quelle: transfermarkt.de). Der der Frankfurter mehr als 36 Mal so viel.
- Die Partie am Donnerstag ist das erste Europapokal-Duell zwischen Klubs aus Liechtenstein und Deutschland.
Hält Frankfurt diesmal die Null?
Die Frankfurter sind der haushohe Favorit. Darin sind sich alle einig. Doch das waren sie auch gegen Tallinn und am Ende waren die Spiele knapper als erwartet. In beiden Duellen haben sich die Hessen Gegentore eingefangen. Da gibt es vor dem Auftakt zum DFB Pokal gegen Mannheim noch Nachholbedarf. In Vaduz wäre es daher wichtig, hinten endlich mal die Null zu halten. Das gibt Sicherheit für die kommenden Aufgaben und würde das Tor zu den Playoffs weit aufstoßen. Dass die Frankfurter selbst treffen werden, davon ist dann eigentlich doch auszugehen.
Martin Hinteregger könnte den Unterschied ausmachen. Der Österreicher ist endlich wieder zurück und wird am Donnerstag gleich in der Startelf stehen. Vorne wird sich nicht viel ändern. Ante Rebic ist immer noch angeschlagen. Daher erhalten Jovelic und Pacencia wieder eine Chance. Für beide eine gute Gelegenheit, sich für das Spiel am Wochenende gegen Waldhof zu empfehlen. Sebastian Rode und Djibril Sow sind ebenfalls noch nicht dabei. Der Neuzugang aus der Schweiz rechnet trotzdem mit einer klaren Sache, sollte man das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen:
Wir sind sicher der hohe Favorit. Aber wir müssen diese Rolle auch erfüllen, für Vaduz ist das ein Jahrhundertspiel. Sie werden uns nicht freiwillig in die nächste Runde einziehen lassen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Vaduz
Büchel
Göppel, Schmid, Sülüngöz
Dorn, Gajic, Wieser, Prokopic
Cicek, Schwizer
Sutter
Frankfurt
Wiedwald
N’Dicka, Hasebe, Hinteregger
Da Costa, Kohr, Torro, Kostic
Kamada
Joveljic, Paciencia