Bayer Leverkusen hat sich ungefährdet für die Zwischenrunde der Europa League qualifiziert. In der Bundesliga lief es dagegen zuletzt nicht so berauschend. Die Qualifikation zur Champions League hätte man derzeit verpasst. Warum sollte man diese Mission nicht über die Europa League angehen? Die Leverkusener sind bereit, das Weiterkommen fest eingeplant.
In der Bundesliga lief es für Bayer Leverkusen zuletzt nicht mehr allzu rund. An den letzten neun Spieltagen wurde die Werkself vom ersten auf den fünften Platz durchgereicht. Die Qualifikation zur Königsklasse hätten die Rheinländer somit wie in der vergangenen Saison verpasst. Auch im Pokal ist Leverkusen gegen den Regionalligisten aus Essen ausgeschieden. Wenigstens in der Europa League konnte man in der Gruppenphase mit den Resultaten ganz zufrieden sein.
Über den Europapokal hätte man sogar noch die Möglichkeit, sich für die Champions League zu qualifizieren, sollte es über die Liga nicht klappen. Und warum auch nicht? Schon vergangene Saison war Bayer recht nah dran. Im Viertelfinale scheiterte man nur knapp am späteren Finalisten Inter mit 1:2. Diesmal führt der Weg ins Achtelfinale über die Young Boys Bern. Die Schweizer haben sich gerade so in die Zwischenrunde gezittert und mehr als die Runde der letzten 32 war bislang noch nicht drin für die Eidgenossen. Leverkusen hat’s selbst in der Hand, schon im Hinspiel für klare Verhältnisse zu sorgen. Anstoß ist am Donnerstag um 18:55 Uhr im legendären Wankdorf Stadion.
Young Boys - Leverkusen im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:55 Uhr bei DAZN.
Daten und Fakten zum Spiel
Young Boys träumen vom großen Coup
Für die Gastgeber aus Bern ist es schon fast ein kleines Wunder, dass sie überhaupt in der Zwischenrunde der Europa League dabei sein dürfen. Dramatischer als die Schweizer hätte man sich kaum für die nächste Runde qualifizieren können. Im entscheidenden Gruppenspiel gegen Cluj hätte bereits ein Unentschieden gereicht, doch die Rumänen gingen in der 84. Minute mit 1:0 in Führung. Was dann passierte, kann man fast schon als ein weiteres Wunder von Bern einstufen. Die Young Boys erzielten in der 3. Minute der Nachspielzeit das 1:1. Am Ende gewannen sie sogar noch mit 2:1. Damit sicherte man sich hinter der Roma den zweiten Platz. Erst zum zweiten Mal überhaupt haben die Schweizer somit die Zwischenrunde der Europa League erreicht. Nun soll es zum ersten Mal ins Achtelfinale gehen. Die Resultate in der heimischen Liga machen Mut.
Die Young Boys rangieren als amtierender Meister und Pokalsieger mit 16 Punkten Vorsprung auf den FC Basel wieder ganz oben in der Tabelle der Super League. Von den 20 Ligaspielen wurde nur eines verloren. Mittlerweile ist Bern seit zehn Pflichtspielen ungeschlagen (8 Siege). Sollte das auch gegen Leverkusen so bleiben , kann man sich vielleicht endlich mal gegen einen Bundesligisten durchsetzen. Die Bilanz gegen deutsche Mannschaften ist mit nur drei Siegen aus 22 Spielen ausbaufähig. Elf dieser Begegnungen wurden verloren. Hoffnung macht die starke Offensive. In der Liga haben die Young Boys schon 36 Mal eingenetzt, mehr als jeder andere Klub. International ist nach neun Toren in der Gruppenphase noch etwas Luft nach oben.
Fakten zum Spiel:
- Leverkusen hat in der Gruppenphase 21 Tore erzielt, mehr als jeder andere Klub im Wettbewerb.
- Die Young Boys sind seit zehn Pflichtspielen ungeschlagen (7 Siege).
- Leverkusen hat von den letzten fünf Spielen nur eines gewonnen und drei verloren.
- Bayer holte in der Gruppenphase 5 Siege bei nur einer Niederlage.
- Leverkusen kassierte die einzigen beiden Niederlagen gegen Klubs aus der Schweiz auswärts.
Bayer die Tormaschine der Europa League
Im Gegensatz zu Bern musste Leverkusen in der Gruppenphase nicht sonderlich zittern. Schon nach fünf Spieltagen war das Weiterkommen klar. Lediglich das unnötige 0:1 bei Slavia Prag am 2. Spieltag trübt die Statistik etwas. Ansonsten wusste der Bundesligist zu überzeugen. Satte 21 Mal hat Bayer in der Gruppenphase eingenetzt. Öfter als jeder andere Klub im laufenden Wettbewerb. Entsprechend offensiv könnte es auch am Donnerstag wieder zu Werke gehen. 4 oder mehr Tore im Spiel wären ein interessanter Tipp.
Zumal die Leverkusener derzeit auch immer wieder für Gegentore gut sind. Das zeigte sich zuletzt wieder in der Bundesliga gegen Mainz, als man bis zur 84. Minute mit 2:0 führte und in den Schlussminuten noch den Ausgleich kassierte. Derartige Nachlässigkeiten darf sich Leverkusen am Donnerstag in Bern nicht erlauben. Ansonsten könnte der Traum vom Titel früher enden als erwartet. Derzeit denkt man in Leverkusen sowieso nur von Schritt zu Schritt. Doch in Europa haben die Rheinländer eine gute Gelegenheit, den Schalter umzulegen und weiter Selbstvertrauen für die Liga zu tanken. Die Bilanz gegen Klubs aus der Schweiz ist mit drei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen positiv. Die zwei Pleiten kassierte Bayer jedoch auswärts. Einmal 1995 um damaligen UI-Cup in Lausanne (0:1) und einmal 2019 beim FC Zürich (2:3) in der Europa League. Der direkte Vergleich gegen den FCZ ging trotzdem an die Leverkusener. Das sollte ebenfalls Mut machen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Young Boys
von Ballmoos
Hefti, Lustenberger, Zesiger, Lefort
Fassnacht, Lauper, Aebischer, Moumi Ngamaleu
Sulejmani, Elia
Leverkusen
Hradecky
Fosu-Mensah, Tah, Tapsoba, Sinkgraven
Demirbay, Aranguiz
Wirtz, Bailey, Diaby
Alario