In der ersten Pokalrunde muss der 1. FC Köln wie schon vor zwei Jahren nach Regensburg. Damals standen sich die beiden Klubs im Achtelfinale gegenüber und der Jahn kegelte die Domstädter im Elfmeterschießen raus. Folgt nun die Revanche, oder bauen die Oberpfälzer ihre Serie gegen den Effzeh weiter aus?
Zweitligist Jahn Regensburg trifft am Samstag in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den Bundesligisten aus Köln. Nach dem erfolgreichen Auftakt in die Liga mit dem 2:0 gegen Darmstadt und dem 3:0 bei Arminia Bielefeld sind die Regensburger hochmotiviert, auch den Favoriten aus dem Rheinland ein Bein zu stellen. Wie es geht, haben sie in der Saison 2020/21 im Achtelfinale gezeigt. Nach einer packenden Partie inklusive 0:2-Rückstand setzte sich der Jahn doch noch im Elfmeterschießen durch. Es war der zweite Sieg in Folge gegen die Kölner, nachdem die ersten drei Aufeinandertreffen verloren wurden. Jetzt könnten die Regensburger die Statistik gegen die Rheinländer sogar ausgleichen. Für den Effzeh ist es das erste Pflichtspiel. Wo die Mannschaft steht, muss sich erst noch zeigen. Anstoß ist um 15:30 Uhr im Jahnstadion in Regensburg.
Regensburg - Köln im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 15:30 Uhr bei Sky.
Regensburg mit starkem Auftakt
Besser hätte die Saison für den SSV Jahn nicht beginnen können. Das schwere Auftaktprogramm mit Darmstadt und Bielefeld als Gegner wurde mit Bravour gemeistert. Nicht einmal ein Gegentor haben die Regensburger gegen die beiden Aufstiegsanwärter kassiert und schon jetzt so viele Siege geholt, wie in der kompletten Rückrunde der vergangenen Saison. Als Folge grüßt der Jahn nach zwei Spieltagen von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga. Da ist es nur logisch, dass man sich im eigenen Stadion gegen die Kölner durchaus was ausrechnet. Schließlich hat man mit dem Effzeh schon gute Erfahrungen im Pokal gesammelt und auch diesmal kann Coach Mersad Selimbegovic fast auf dem Vollen schöpfen. Lediglich die langzeitverletzten Sarpreet Singh und Oscar Schönfelder werden dem Bosnier am Samstag gegen die Kölner nicht zur Verfügung stehen.
Schon in den vergangenen beiden Jahren haben die Regensburger die erste Pokalrunde überstanden. 2020/21 siegte man zum Auftakt in Kaiserslautern. Auch nicht gerade einfach. In der vergangenen Saison hatte man beim 3:0 in Koblenz keine Probleme. Gegen einen Bundesligisten schied man zuletzt 2016/17 in der ersten Runde aus. Wenn auch richtig knapp. Daheim musste man sich der Hertha mit 4:6 im Elfmeterschießen geschlagen geben. Zehn Tore werden gegen die Kölner wohl nicht fallen, dennoch könnte es ein munteres Spielchen werden. Weniger als drei Treffer waren es in den fünf direkten Duellen nie und immer haben beide Seiten getroffen. Im letzten Aufeinandertreffen in Köln waren es sogar acht Buden. Regensburg hat mit 5:3 gewonnen und war auch damals der Außenseiter. Daran hat sich nichts geändert. Selimbegovic stapelt daher tief. Die Chance aufs Weiterkommen sieht er bei gerade mal „0,01 Prozent“. Damit nimmt man eben auch den Druck von der Mannschaft. Es könnte ein guter Schachzug sein. Regensburg ist am Samstag definitiv nicht chancenlos.
Fakten zum Spiel
- Regensburg hat die ersten 3 Duelle mit Köln verloren und die letzten 2 gewonnen.
- In den direkten Duellen gab es immer Tore auf beiden Seiten und nie weniger als 3 Treffer im Spiel.
- Regensburg ist mit zwei Siegen ohne Gegentor in die neue Saison gestartet, Köln hat die Generalprobe gegen Nijmegen mit 5:0 gewonnen.
- Köln scheierte in den letzten 4 Jahren in Pokal 3 Mal im Elfmeterschießen.
- Köln hat seit 2007/08 immer die erste Pokalrunde überstanden.
Köln mit Respekt ins Jahnstadion
Die Kölner wollen an ihre starke Vorsaison anknüpfen und in Regensburg zeigen, dass sie als Bundesligist berechtigterweise als Favorit antreten. Auch wenn sie noch kein Pflichtspiel absolviert haben, scheint die Mannschaft schon wieder auf Betriebstemperatur zu sein. In der Vorbereitung haben die Domstädter sechs Testspiele absolviert. Dabei mussten sie sich lediglich der AC Mailand mit 1:2 geschlagen geben. Die letzten beiden Spiele vor dem Pokalauftakt gegen Offenbach (2:0) und Nijmegen (5:0) wurden ohne Gegentor gewonnen. Warum sollte man also nicht auch in Regensburg gewinnen?
Es soll nur der erste Schritt auf dem Weg ins Finale sein. Dieses Ziel hat sogar der Trainer Steffen Baumgart ausgesprochen. „Ich möchte nach Berlin! Das ist mein Wunsch.“ Dass das natürlich nicht leicht wird, ist Baumgart bewusst. Zuletzt im Finale standen die Kölner 1991 und der letzte Pokalsieg liegt sogar schon 39 Jahre zurück. Aber wer weiß? Mit etwas Glück ist alles möglich. Das haben die Freiburger in der vergangenen Saison bewiesen. Außerdem können auch die Kölner in Bestbesetzung antreten. Alle Spieler sind fit, lediglich Steffen Tigges wird aufgrund von Trainingsrückstand nicht dabei sein und Ondrej Duda erholt sich noch von einer Erkrankung. Ansonsten hat Baumgart die Qual der Wahl und alle Profis sind bereit. Die Aufstellung ließ Baumgart daher offen: „Jeder, der im Kader steht, könnte auch in der Startelf stehen.“ Gute Voraussetzungen also für die Gäste, wenngleich man großen Respekt vor dem Zweitligisten hat. Dass es einfach wird, erwartet keiner. Am Ende wird es nur wieder über viel Kampf gehen. Das können die Kölner unter Baumgart. Es wird spannend.
Voraussichtliche Aufstellungen
Regensburg
Stojanovic
Saller, Breitkreuz, Elvedi, Guwara
Gimber, Thalhammer
Shipnoski, Mees
Owusu, Albers
Köln
Horn
Schmitz, Hübers, Chabot, Hector
Skhiri
Thielmann, Uth, Kainz
Adamyan, Modeste