Am Montagabend steigt im Ostseestadion der Pokal-Kracher zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC Berlin. Es ist das zweite Duell in diesem Wettbewerb. Im Oktober 2003 kamen die Berliner erst nach Elfmeterschießen eine Runde weiter. Wird es auch diesmal richtig eng für die Hertha?
Die erste Pokalrunde ist fast absolviert. Am Montagabend steigen die letzten vier Spiele. Den Abschluss machen Hansa Rostock und Hertha BSC Berlin. Während die Gastgeber schon vier Ligaspiele absolviert haben, ist es für Berlin die Pflichtspielpremiere. Wie kommt der Bundesligist aus den Startlöchern? Trainer Pal Dardai hat schon gesagt, erst nach dem Spiel im Pokal wisse man, wie weit die Mannschaft wirklich schon ist. Einen Selbstläufer dürfen die Berliner im Ostseestadion gegen den Drittligisten nicht erwarten.
Erst zwei Gegentore für die Hansa
Für Rostock hat die Saison längst begonnen. Mit sieben Zählern rangiert die Hansa auf dem achten Platz in der 3.Liga. Besonders stark präsentierte sich dabei die Abwehr. Erst zwei Gegentore mussten sie in der Liga hinnehmen. Beide beim 1:2 gegen Meppen. Die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev steht also schon voll im Saft. Jetzt will man endlich wieder in die zweite Runde des Pokals einziehen. Seit der Saison 2009/10 schied die Hansa immer in der ersten Runde aus. Immerhin endete der Weg zweimal erst im Elfmeterschießen.
Trotzdem, ganz Rostock sehnt sich wieder einmal nach einer unvergessenen Pokalnacht. Welcher Gegner könnte da besser sein, als der alte Rivale Hertha BSC Berlin? Mit den Hauptstädtern hat man ohnehin noch eine Rechnung offen. Das bislang einzige Aufeinandertreffen im DFB Pokal gewann die Hertha im Oktober 2003 erst mit 6:5 nach Elfmeterschießen.
Klassenunterschied für Dotchev
Damals war es allerdings noch ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Klubs spielten in der Bundesliga. Mittlerweile ist es ein Zweiklassen-Unterschied. Trotzdem ist im Pokal nichts unmöglich. Das weiß man auch in Hamburg seit dem vergangenen Wochenende (1:3 in Osnabrück) nur zu gut. Rostock wird versuchen, die Hertha in deren erstem Pflichtspiel vor richtige Probleme zu stellen. Gelingt den Hausherren tatsächlich ein Sieg nach 90 Minuten, gibt es eine Quote von 4,50. Trainer Dotchev will aber gar keine zu große Euphorie entfachen. „Wir sind der klare Außenseiter“, stellte er vor dem Gastspiel der Hertha klar: „Die Chancen stehen 30:70, vielleicht sind es nur 20:80.“
Dass mit dem in der Liga gesperrten Maurice Bischoff wieder ein ganz wichtiger Spieler zurückkehrt, macht die Sache aber zumindest etwas angenehmer. Auch Oliver Hüsing, zuletzt angeschlagen, wird wieder dabei sein. Neuzugang Selcuk Alibaz könnte ebenfalls wieder auf dem Feld stehen.
Berlin träumt wieder vom Heimfinale
In Berlin versucht man hingegen den nächsten Anlauf in Richtung Heimfinale zu nehmen. Vor zwei Jahren war man ganz nah dran. Erst im Halbfinale schied man gegen Borussia Dortmund aus. Im Vorjahr war nach dem Achtelfinale Endstation. Wieder gegen den BVB. Diesmal knapp mit 3:4 nach Elfmeterschießen.
Es war nicht das erste Mal, das die Hertha im Pokal eine Zusatzschicht einlegen musste. Insgesamt war es schon das 51. Mal. Bei keiner anderen Mannschaft in Deutschland stand es nach 90 Minuten so oft Unentschieden wie bei den Berlinern. Da sie bisher noch kein Pflichtspiel absolviert haben, könnte es vielleicht auch gegen Rostock eng werden. Gibt es nach 90 Minuten noch keinen Sieger, hat ODDSET eine Quote von 3,75 im Angebot.
Für Trainer Pal Dardai wäre das gar nicht mal so unwahrscheinlich. Anders als Kollege Dotchev, sieht er seine Mannschaft trotz Klassenunterschied nicht im Vorteil. „Wir sind nicht der Favorit. Es ist ein anderes Gefühl, unter Druck zu spielen. Diesen Vorteil hat Rostock, weil die Saison für Hansa schon begonnen hat“, warnte der Ungar. Und wie ungemütlich es gegen die Hansa werden kann, weiß Dardai nur zu genau. Damals, beim bisher einzigen Pokal-Duell, stand er noch als Spieler auf dem Platz.
Gute Vorbereitung der Hertha
In den Vorbereitungsspielen hinterließ die Mannschaft zuletzt einen guten Eindruck. Mit einem 2:1-Erfolg gegen Galatasaray konnte man sich noch einmal Selbstvertrauen verschaffen. Auch die Partie zuvor gegen Neftchi Baku wurde klar mit 4:0 gewonnen. Tests sind aber nur Tests. Gegen Rostock weht ein anderer Wind. Sollte auch nur ein Spieler nicht bis an seine Grenzen gehen, droht der große Traum vom Finale schon früh zu platzen. So wie beispielsweise in der Saison 2012/13, als man schon in der ersten Runde an Wormatia Worms scheiterte. Auch die beiden Jahre darauf war gegen Kaiserslautern und Bielefeld gegen unterklassige Klubs Endstation.
Seitdem hat man aber die letzten acht Spiele gegen unterklassige Mannschaften gewonnen. Setzt sich dieser Lauf fort und die Hertha gewinnt nach der regulären Spielzeit, gibt es eine Quote von 1,50.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Hansa Rostock:
N 1:2 SV Meppen (Liga)
S 1:0 Erfurt (Liga)
U 0:0 Großaspach (Liga)
S 2:0 Lotte (Liga)
N 0:1 Wolfsburg (Test)
Hertha BSC:
S 2:1 Galatasaray (Test)
S 4:0 Baku (Test)
N 0:3 Liverpool (Test)
S 2:1 Malaga (Test)
S 5:1 Anker Wismar (Test)
Der direkte Vergleich:
7 Siege Hansa Rostock, 7 Unentschieden, 11 Siege Hertha BSC
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Hansa Rostock: Blaswich – Nadeau, Hüsing, Riedel, Holthaus – Br. Henning – Bouziane, Owusu, Bischoff, Hilßner – Benyamina
Hertha BSC: Jarstein – Weiser, Langkamp, Rekik, Plattenhardt – Darida, Skjelbred – Leckie, Kalou – Esswein, Ibisevic
Mein Tipp:
Ich denke, die Hertha wird es zum Saisonstart in Rostock alles andere als leicht haben. Der große Traum vom Endspiel im heimischen Olympiastadion wird für die Hauptstädter aber noch nicht enden. Die individuelle Qualität ist einfach zu groß. Berlin wird das Gastspiel in Rostock knapp mit 2:1 gewinnen. Dieser Ergebnistipp bringt 6,50. Tore auf beiden Seite 1,60 und mehr als 2,5 Treffer 1,55.