Die erste Runde im DFB-Pokal neigt sich dem Ende entgegen. Am Montagabend heißt es nochmal 2. Bundesliga gegen Bundesliga, wenn sich der 1. FC Magdeburg und Eintracht Frankfurt gegenüberstehen. Dieses Duell gab es schon einmal vor sechs Jahren. Damals kickte Magdeburg noch in der 3. Liga und unterlag nur knapp im Elfmeterschießen. Folgt nun die späte Revanche?
Der 1. FC Magdeburg hat am vergangenen Wochenende beim 3:2 in Karlsruhe seinen ersten Sieg in der 2. Bundesliga gefeiert. Nun erwartet den Aufsteiger im Pokal ein echter Brocken. Mit Eintracht Frankfurt ist am Montagabend der Titelträger von 2018 und der amtierende Europa-League-Sieger zu Gast. Für die SGE ist es das erste Pflichtspiel in dieser Saison. Die Hessen sind der große Favorit, doch das muss nicht unbedingt was heißen. Schon vor sechs Jahren musste die Eintracht in Magdeburg ins Elfmeterschießen und kam knapp weiter. Man sollte den FCM also nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sonst geht es den Frankfurtern vielleicht wie dem 1. FC Köln, Fürth, Leverkusen, Rostock der der Hertha. Die sind alle an unterklassigen Gegnern gescheitert. Anstoß ist um 20:46 Uhr in der MDCC-Arena.
Magdeburg – Frankfurt im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:46 Uhr im Ersten und bei Sky.
Magdeburg gegen den Pokalfluch
Der 1. FC Magdeburg und der DFB-Pokal. Das passt irgendwie noch nicht so richtig zusammen. Die Sachsen-Anhalter sind nun schon zum 16. Mal dabei und nur viermal kam man über die erste Runde hinaus. In den letzten vier Anläufen wurde bereits das Auftaktspiel verloren und auch diesmal hat man mit Frankfurt einen richtig schweren Gegner erwischt. Für den FCM kann es im Grunde nur darum gehen, die Partie schon nach der regulären Spielzeit zu entscheiden, denn sonst ist das Aus schon fast vorprogrammiert. Ging es nämlich in die Verlängerung oder ins Elfmeterschießen, folgte sechsmal das Aus. Weitergekommen ist man noch nie. Viermal scheiterte man dabei vom Punkt. Unter anderem eben 2016/17 gegen die Frankfurter.
Trotzdem wird man sich in Magdeburg was ausrechnen, schließlich war die vergangene Saison in der 3. Liga einfach nur überragend gut und auch in der 2. Bundesliga hat man schon zu Beginn gezeigt, dass man in dieser Spielklasse mithalten kann. Der Auftakt daheim gegen den Aufstiegsanwärter aus Düsseldorf wurde nur knapp mit 1:2 verloren. Beim Karlsruher SC gelang am 2. Spieltag der erste Sieg. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, die Heimstärke der vergangenen Saison zu bestätigen und den Frankfurtern ein Bein zu stellen. In der letzten Spielzeit hat Magdeburg nur eines seiner 18 Heimspiele verloren. Das war schon richtig stark. Kann man daran anknüpfen, wäre ein Sieg gegen die SGE durchaus möglich. Man muss nur daran glauben. Schließlich hat der Pokal seine eigenen Gesetze und als Laufkundschaft sind die Magdeburger wahrlich nicht zu bezeichnen. Die Gastgeber haben offensiv wie defensiv viel zu bieten. Das hat sich schon in den ersten beiden Saisonspielen gezeigt. Es könnten auch diesmal wieder einige Tore fallen.
Fakten zum Spiel:
- Magdeburg ist in den letzten 4 Jahren in der ersten Runde ausgeschieden und in den letzten 13 Anläufen kam man nur 2 Mal über die Auftakthürde hinaus.
- In beiden bisherigen Pflichtspielen der Magdeburger fielen Tore auf beiden Seiten und über 2,5 Treffer im Spiel.
- Magdeburg hat nur 2 der letzten 19 Ligaspiele im eigenen Stadion verloren.
- Frankfurt scheiterte letzte Saison in Runde 1 am Drittligisten aus Mannheim.
- Die SGE ist in den letzten 10 Jahren 4 Mal gegen unterklassige Gegner aus dem Pokal geflogen.
Frankfurt und unterklassige Gegner
Wenn der amtierende Europa-League-Sieger auf einen Zweitliga-Aufsteiger trifft, dann sollten die Rollen im Grunde klar verteilt sein. Sind sie auch zwischen Magdeburg und der Eintracht, doch das muss noch lange nichts bedeuten. Ein schlechtes Spiel, und die SGE muss den Rest des Pokals vom Fernseher aus verfolgen. Wie schnell es gehen kann, mussten die Hessen bereits im Vorjahr erfahren, als man schon in der ersten Runde mit 0:2 am Drittligisten aus Mannheim scheiterte. Oder 2018/19. Da war es sogar noch schlimmer. Als amtierender Titelträger folg die SGE in der ersten Runde gegen den Regionalligisten Ulm aus dem Wettbewerb. 2015/16 und 2012/13 musste man sich früh dem FC Erzgebirge Aue geschlagen geben. Mehr Warnung geht eigentlich nicht.
Das Problem bei den Frankfurtern in der vergangenen Saison war die fehlende Konstanz. Im Pokal war man schnell draußen, in der Bundesliga lief man der Konkurrenz im Kampf um Europa nur hinterher. Einzig in der Europa League zeigte die SGE ihre wahre Klasse. Das soll diesmal anders laufen und man will so lange wie möglich auf allen drei Hochzeiten tanzen. Der Einzug in die zweite Runde beim FCM ist im Grunde Pflicht. Ansonsten würde auch diese Saison wieder mit einer großen Enttäuschung beginnen. Dass man ehrgeizige Ziele verfolgt, hat man im Sommer unter anderen mit den Verpflichtungen von Mario Götze oder Lucas Alario gezeigt. Nach einer recht ordentlichen Vorbereitung will man nun auch im ersten Pflichtspiel überzeugen. Auch wenn es leichtere Aufgaben als in Magdeburg gibt. Frankfurt ist der klare Favorit und diesmal will man das Weiterkommen nicht erst im Elfmeterschießen klarmachen. Sollte man den Pokalauftakt vergeigen, droht der komplette Fehlstart, denn der Bundesligastart gegen die Bayern und der anschließende Supercup gegen Real Madrid werden nicht unbedingt einfacher.
Voraussichtliche Aufstellungen
Magdeburg
Reimann
Bell Bell, Lawrence, Sechelmann, Gnaka
Müller
Condé, Krempicki
Ceka, Kwarteng, Atik
Frankfurt
Trapp
Toure, Tuta, Ndicka
Sow, Rode
Knauff, Kostic
Lindström, Götze
Borré