Drittligist 1. FC Magdeburg empfängt im DFB-Pokal den Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund. Eine klare Nummer? Natürlich nicht. Frag’ nach bei den Gesetzen des Pokals und in den Geschichtsbüchern.
Magdeburg – Dortmund: Da war doch was!
Fluchtlicht, Pokalatmosphäre, Fußballherz, was willste mehr! Endlich wieder DFB-Pokal und endlich wieder der klassische Kampf zwischen David und Goliath. In den Rollen der beiden sind diesmal der 1. FC Magdeburg und Borussia Dortmund, die sich in der 2. Runde gegenüberstehen. Ein Duell, das es nicht zum ersten Mal in diesem Wettbewerb gibt. 2007 gastierte der BVB in Magdeburg, 25.000 Zuschauer waren in der MDCC-Arena und lange Zeit spielte der 1. FCM richtig gut mit, Eric Agyemang, der heute bei der TuS Dassendorf spielt, verkürzte damals sogar kurz vor der Pause auf 1:2 und die Halbzeit-Wurst schmeckte plötzlich besser. Das 4:1 am Ende war nur im Ergebnis deutlich, nicht im Verlauf. Ach ja: 2015 gab es im Testspiel eine Wiederauflage und da holte Magdeburg ein beachtliches 2:2.
Der Großen-Schreck
Was gegen den BVB nicht gelang, brachte aber der 1. FC Magdeburg gegen einige andere Bundesligisten zu Stande: die Pokalsensation. 2000/2001 wurde gar der große FC Bayern im Elfmeterschießen ausgeschaltet. Die Rolle des gefallenen Favoriten übernahmen u.a. auch der 1. FC Köln oder Schalke 04. Trainer Jens Härtel mag’s besonders gern gegen die Großen: Sechs Mal stand Härtel im DFB-Pokal gegen einen Klub aus höheren Ligen gegenüber und verlor nur einmal nach 90 Minuten. Der FC Augsburg, die Überraschungsmannschaft dieser Saison, verlor übrigens 0:2 in der 1. Runde.
Probleme beim BVB
Was ist beim BVB los? Die Dortmunder nutzten die Schwäche des FC Bayern und eilten in der Liga davon, nur im Europapokal offenbarte man Schwächen. Aber nun hat die Truppe von Trainer Peter Bosz auch in der Liga Schwächen gezeigt. Der Pleite gegen RB Leipzig folgte das 2:2 in Frankfurt, obwohl man recht souverän 2:0 führte. Hat Dortmund plötzlich ein Abwehrproblem? Eine leichte Tendenz ist auszumachen.
Aktuelles
Dem 1. FC Magdeburg ist die Generalprobe für das große Duell gegen BVB komplett misslungen. Gegen die SpVgg Unterhaching gab es vor heimischem Publikum ein glattes 0:3. Da hat wohl der eine oder andere an ein anderes Spiel gedacht. Fehlen werden die verletzten Felix Schiller, Charles-Eli Laprevotte und Felix Schwede. Allein die Namen der letzten beiden werden uns am Dienstagabend abgehen. Beim BVB fehlen die verletzten Erik Durm, Ömer Toprak und die langzeitverletzten Marco Reus und Sebastian Rode. Eine Rotation schließt Trainer Peter Bosz aus.
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Magdeburg: Brunst – Butzen, Handke, Schäfer, Hammann – Rother, Weil, Erdmann – Türpitz, Beck, Niemeyer
Dortmund: Bürki – Toljan, Sokratis, Bartra, Schmelzer – Sahin – Castro, Kagawa – Yarmolenko, Philipp – Aubameyang
Mein Tipp
Es ist nicht nur die aktuelle Schwächephase der Dortmunder, die Magdeburg Hoffnung machen. Es ist Magdeburg selbst. Die Geschichte mit vielen Sensationen und die Quote von Trainer Härtel sind äußerst aussagekräftig. Ich glaube nicht, dass der BVB einfach im Vorbeigehen das Ticket zur 3. Runde mitnimmt. Ich tippe auf ein Remis und damit auf eine Verlängerung in der MDCC-Arena. Die Quote von 6,25 kann sich sehen lassen.