Die Kickers sollten gegen die bereits geretteten Hallenser nicht verlieren, um ihren Traum vom direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht noch zu verpatzen. Mit Ingolstadt, Duisburg, Rostock und 1860 haben noch vier Teams Chancen auf den Relegationsrang. In der eigenen Hand haben es die Schanzer, die jedoch bei den Löwen ran müssen.
Am Mittwoch ist Eintracht Braunschweig bereits der Aufstieg in die 2. Bundesliga geglückt. Am letzten Spieltag der Drittligasaison wird nun der zweite Aufsteiger gesucht – und der Gegner des 1. FC Nürnberg in der Relegation. Die besten Aufstiegschancen hat Würzburg. Ingolstadt kann mit einem Sieg bei den Löwen und einer Pleite der Kickers noch direkt hochgehen. Ansonsten kämpfen die Schanzer mit Duisburg, Rostock und 1860 um die Relegation.
Würzburg – Halle, 1860 – Ingolstadt, Duisburg – Haching und Chemnitz – Rostock
im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es die Spiele live ab 14 Uhr jeweils bei MagentaSport. Zusätzlich dazu läuft 1860 – Ingolstadt im BR
Kickers wollen direkt zurück in die 2. Bundesliga
2016 gelang Würzburg nach 38 Jahren wieder die Rückkehr in die Zweitklassigkeit, allerdings musste man nach nur einer Saison wieder zurück in die 3. Liga. Nun schickt sich das Team von Trainer Michael Schiele an, erneut in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Vor dem letzten Spiel haben sie drei Zähler Vorsprung auf Ingolstadt, allerdings die um acht Treffer schlechtere Tordifferenz. Eine Pleite bei einem FCI-Sieg gegen die Löwen würde also nicht reichen.
Stattdessen brauchen die Franken ein Unentschieden gegen Halle. Für die Sachsen-Anhaltiner geht es um nichts mehr. Sie haben nach einer turbulenten Saison den Klassenerhalt geschafft. Allerdings sollten sich die Kicker nicht so präsentieren wie unter der Woche bei Viktoria Köln. Dort gingen sie trotz vieler Chancen in Halbzeit eins mit 1:5 baden. Trainer Michael Schiele ist trotzdem optimistisch:
„Wir stehen ganz vorne. Wir haben eine super Platzierung und eine super Ausgangssituation mit einem gewissen Vorsprung. Die Mannschaft ist total fokussiert. Sie ist bereit und wird sich belohnen. Wir gehen mit voller Vorfreude in das Spiel am Samstag. Wir müssen punkten. Wir werden die nötigen Punkte holen, dass wir da vorne auch nicht mehr wegkommen.“
Ingolstadt möchte zumindest die Relegation erreichen
Vor einem Jahr stieg der FCI in die 3. Liga ab. Jetzt könnte das Team von Trainer Tomas Oral sofort wieder in die 2. Bundesliga zurückkehren. Dafür müsste man aber bei den Münchner Löwen gewinnen und Würzburg gleichzeitig gegen Halle verlieren. Viel realistischer ist da für die Schanzer die Relegation. Sie gehen mit einem Zähler Vorsprung auf Duisburg und Rostock sowie zwei Punkten mehr als 1860 in das letzte Spiel gegen eben jene Löwen.
Verliert Ingolstadt, das zuletzt ein 0:2 gegen Magdeburg kassierte, in Giesing, ziehen die Münchner an ihnen vorbei. Dann hätte der FCI die Relegation verpasst. Bei einem Unentschieden dürften Duisburg und Rostock nicht gegen Unterhaching bzw. Chemnitz gewinnen.
„Wir haben es nicht aufgegeben. Wir haben uns das erarbeitet. Die Mannschaft hat ein super Gesicht gezeigt. Die Niederlage darf und wird uns nicht aus der Bahn werfen. Wir werden am Samstag alles versuchen, um zumindest diese Platzierung zu festigen. Wenn er das schaffen, weiß man nicht, was am Ende des Tages noch dabei herauskommt.“
1860 braucht Sieg und Schützenhilfe
Eigentlich schienen die Münchner Löwen schon raus aus dem Aufstiegskampf zu sein. Doch weil die Konkurrenz am 37. Spieltag nicht gewann oder sogar verlor, ist man nach dem 4:2 bei Großaspach noch im Geschäft. Allerdings würde ein Heimerfolg über den FCI noch nicht bedeuten, dass 1860 in die Relegation geht.
Dafür dürften auch Duisburg und Rostock nicht gewinnen. Das ist nicht ganz unrealistisch, weil der MSV erst einmal Unterhaching schlagen muss. Zudem braucht Chemnitz gegen Rostock einen Dreier, um eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Trainer Michael Köllner glaubt jedenfalls noch an die Austiegschance:
„Ich habe der Mannschaft immer gesagt: Glaubt nicht, was andere sagen. Im Fußball passieren die tollsten Dinge. Wir sind im Finish dabei, das ist verrückt. Hinter uns sind Teams, die wesentlich höher eingestuft waren.“
Gegen Haching siegen und nach München schielen
Der MSV ist einer der Verlierer der Corona-Pause. Davor marschierten die Duisburger als Tabellenführer strammen Schrittes in Richtung 2. Bundesliga. Doch danach brachten sie nicht mehr viel zusammen und rutschten in der Tabelle ab.
Bei Tabellenführer Bayern München II unter der Woche stand der MSV zweimal vor dem Sieg. Dann hätte man noch Chancen auf den direkten Aufstieg gehabt oder wäre zumindest im Kampf um die Relegation nicht abhängig von anderen gewesen. Doch die Bayern glichen zweimal aus – einmal in der Nachspielzeit.
So müssen die Duisburger gegen Haching, für das es um nichts mehr geht, gewinnen und dann hoffen, dass 1860 zumindest einen Punkt gegen Ingolstadt holt. Zugleich darf Rostock nicht einen um vier oder mehr Tore höheren Sieg als der MSV einfahren. Trainer Torsten Lieberknecht ist guten Mutes:
„Nun haben wir die Situation, dass es einen letzten Spieltag gibt, an dem wir zuhause unser Ziel über drei Spiele erreichen können. Wir werden die Mannschaft nun für das Spiel gegen Haching wiederaufrichten, um am letzten Spieltag den Lohn zu bekommen, dann in den Relegationsspielen aufzusteigen. Verdient hätten wir es.“
Ein Dreier ist Pflicht für Hansa
Anders als Würzburg, Ingolstadt und Duisburg patzte Rostock am vorletzten Spieltag nicht und gewann mit 1:0 gegen Uerdingen. Nun ist man punktgleich mit Duisburg und hat einen Zähler weniger auf dem Konto als Ingolstadt, das derzeit auf dem Relegationsrang steht. Will man diesen noch erreichen, müssen die Hanseaten auf einen Ausrutscher von Ingolstadt gegen 1860 hoffen. Zudem sollte Duisburg auch nicht gegen Haching gewinnen.
Tun die Zebras das, müsste Rostock einen um vier Tore höheren Sieg in Chemnitz herausschießen. Das wird nicht einfach, dann auch Chemnitz muss gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Trainer Jens Härtel macht deshalb im Aufstiegskampf auf Understatement:
„Es wird eine unangenehme Aufgabe für uns. Wir wollen gewinnen und alles dafür tun, die theoretische Chance zu nutzen. Das andere patzen können, haben wir heute gesehen.“
Voraussichtliche Aufstellungen
Würzburg
Müller – Hemmerich, Hansen, Schuppan, Kwadwo – Kaufmann, Sontheimer, Hoffmann, Herrmann – Baumann, Pfeiffer
1860
Hiller – Willsch, Erdmann, Weber, Steinhart – Wein, Rieder, Lex, Dressel – Greilinger, Mölders
Duisburg
Weinkauf – Boeder, Gembalies, Compper, Sicker – Albutat, Ben Balla – Stoppelkamp, Krempicki, Engin – Vermeij
Halle
Eisele – Kastenhofer, Mai, Vollert, Landgraf – Lindenhahn, Nietfeld – Sohm, Bahn, Guttau – Boyd
Ingolstadt
Buntic – Heinloth, Antonitsch, Schröck, Gaus – Krauße, Thalhammer – Beister, Elva – Kutschke, Eckert Ayensa
Rostock
Kolke – Riedel, Straith, Reinthaler – Ahlschwede, Scherff – Bülow, Butzen – Vollmann, Verhoek, Hanslik