Der SV Meppen wartet im neuen Jahr immer noch auf den ersten Sieg. Am Mittwoch müssen die Emsländer zur Schießbude der Liga nach Verl. Absturz ins Mittelfeld oder weiter oben dranbleiben? Für die Gastgeber geht es dagegen einzig um den Klassenerhalt.
Der SV Meppen hat sich zum Ende des Jahres durch Siege über Viktoria Berlin und den Halleschen FC tatsächlich nochmal auf den dritten Platz der 3. Liga schieben können. Das neue Jahr war dagegen noch nicht sonderlich erfolgreich. Nun befindet man sich wieder in der Rolle des Verfolgers. Das soll sich schnell wieder ändern. Auf Rang sechs geht es für die Emsländer am 23. Spieltag zum SC Verl. Dort will man zurück in die Spur und wie schon daheim im Hinspiel (2:0) drei Punkte mitnehmen. Die Gastgeber aus NRW halten sich gerade noch so über dem Strich. Anstoß ist um 19:00 Uhr in der Sportclub-Arena.
Verl - Meppen im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 19:00 Uhr bei Magenta Sport.
Verl defensiv zu anfällig
Der SC Verl ist mit dem 2:0 gegen Würzburg vielversprechend in das neue Jahr gestartet. Damit konnte man die Abstiegszone nach sechs Spieltagen endlich wieder verlassen und optimistisch nach vorne schauen. Allerdings nur kurz, denn am Wochenende gab’s dann wieder eine 2:5-Packung bei Viktoria Köln. Dabei wurden den Ostwestfalen wieder einmal ihre Probleme aufgezeigt. Defensiv agieren die Verler teilweise vogelwild. Bisher stand hinten lediglich viermal in 22 Spielen die Null. Dafür gab es schon 15 Mal mindestens zwei Gegentore. Mit unter 2,5 Treffern im Spiel braucht man daher rein statistisch gesehen gar nicht anfangen. Allein in den Heimspielen kassiert Verl im Schnitt zwei Gegentore pro Partie. Insgesamt 45 Gegentreffer sind der schwächste Wert der Liga.
Da bringt es eben auch nicht viel, dass die Hausherren mit 34 erzielten Toren die stärkste Offensive der unteren Tabellenhälfte stellen. Nur fünf Mannschaften sind ligaweit noch zielstrebiger. Warum man trotzdem nur zwei der letzten 14 Ligaspiele gewinnen konnte, ist damit schnell erklärt. Da ist es auch ganz egal, ob der SCV daheim oder auswärts antritt. Im eigenen Stadion holte Verl nur zwölf Punkte aus elf Spielen. Weniger waren es nur für Zwickau (11), Würzburg (7) und Havelse (6). Außerdem konnte Verl noch gegen keinen Klub aus der oberen Tabellenhälfte gewinnen. Wird auch diesmal nicht leicht.
Fakten zum Spiel:
- Verl feierte in den letzten 14 Spiele nur 2 Siege (gegen den Vorletzten aus Würzburg und den Letzten aus Havelse).
- Verl kassiert die meisten Gegentore der Liga, stellt aber den sechstbesten Sturm.
- Mit Blick auf die Heimtabelle wäre Verl mit 12 Punkten aus 11 Spielen (3 Siege) zum jetzigen Stand abgestiegen.
- Meppen schießt daheim die meisten Tore der Liga, auswärts aber nur 12 in 11 Spielen.
- Meppen hat 3 der letzten 5 Spiele verloren.
Meppen jetzt im freien Fall?
Dass der SV Meppen überhaupt noch in der 3. Liga antreten darf, grenzt schon an ein kleines Wunder. Nach dem Fast-Abstieg der vergangenen Saison wurde dem SVM in dieser Spielzeit nicht sonderlich viel zugetraut. Und jetzt spielt man auf einmal sogar um den Aufstieg mit. Die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt hat eine richtig starke Entwicklung genommen. Da kann man auch nicht von Krise sprechen, wenn mal zwei Spiele in Folge verloren werden. Ärgerlich waren diese Pleiten aber allemal. Vor allem die gegen Zwickau (1:3). Wenn die Meppener mal verlieren, dann eigentlich fast ausschließlich gegen Aufstiegskandidaten aus der oberen Tabellenhälfte. Und dann auch richtig. Wie beim 0:5 in Mannheim, beim 0:5 in Braunschweig, oder beim 0:4 zuletzt in Kaiserslautern.
Deswegen muss am Mittwoch in Verl eine Reaktion kommen, denn schon am Wochenende darauf geht es wieder gegen den SV Waldhof. Es droht also der komplette Fehlstart ins neue Jahr. Diesen gilt es unbedingt zu vermeiden. Ansonsten ist man schnell wieder im grauen Mittelfeld der Tabelle angekommen. Es wäre also eine gute Gelegenheit, erstmals in Verl zu gewinnen und auch die Auswärtsbilanz etwas aufzubessern. Daheim reicht es immer noch zum dritten Platz. Auswärts wäre man mit 14 Punkten aus elf Spielen nur Elfter. Zwar nur eine Momentaufnahme, doch sollten die Emsländer nicht bald wieder in die Spur finden, muss man den Traum vom Aufstieg endgültig begraben.
Voraussichtliche Aufstellungen
Verl
Brüseke
Lannert, Lach, Baack, Berzel, Stellwagen
Corboz, Sapina
Ochojski, Akono, Rabihic
Meppen
Domaschke
Ballmert, Puttkammer, Bünning, Dombrowka
Bähre, Blacha
Guder, Tankulic, Hemlein
Krüger