1951 standen sich der 1. FC Kaiserslautern und Preußen Münster im Finale um die deutsche Fußballmeisterschaft gegenüber. Heute treffen die beiden Traditionsmannschaften in der 3. Liga aufeinander. Aufstiegs-Favorit Lautern will mit einem Sieg in die Erfolgsspur zurück. Münster möchte den zweiten Dreier.
Für den 1. FC Kaiserslautern und Preußen Münster wird das Duell am Dienstagabend ein Wiedersehen nach 54 Jahren. Damals, im Februar 1964, fand das letzte Pflichtspiel gegeneinander statt. In der ersten Bundesligasaison gewann Münster mit 1:0 durch einen Elfmeter von Klaus Bockisch. In der Hinrunde im Herbst hatte die Partie 0:0 auf dem Betzenberg geendet.
Nochmal dreizehn Jahre vorher waren beide Teams im Rahmen des Endspiels um die deutsche Fußballmeisterschaft aufeinandergetroffen. Am 30. Juni 1951 brachte Fiffi Geritzen Münster mit 1:0 in Führung. Doch der spätere Weltmeister Ottmar Walter drehte mit einem Doppelpack das Spiel und machte die roten Teufel zum Meister. Damals standen mit seinem Bruder Fritz sowie Werner Liebrich, Werner Kohlmeyer und Horst Eckel weitere vier 1954-Weltmeister auf dem Platz.
Kaiserslautern zuletzt nur remis
Nach dem Premierensieg in Liga 3 über 1860 München (1:0) musste der FCK auswärts bei Sonnenhof Großaspach einen Rückschlag hinnehmen. In Schwaben reichte es nur zu einem 1:1. Immerhin konnte Lukas Spalvis ausgleichen, nachdem Timo Röttger Großaspach in Führung gebracht hatte. Nach dem Seitenwechsel hatten die Pfälzer durch Kevin Kraus und erneut Spalvis die Chance auf den Sieg. Doch der zweite Treffer wollte nicht fallen.
Nun soll gegen Münster der zweite Saisonsieg her. 20.000 Fans wollen die Mannschaft auf dem Betzenberg unterstützen. Das freut Coach Michael Frontzeck. Er überlegt, in der englischen Woche den einen oder anderen Wechsel vorzunehmen. Viel ändern will er aber nicht. Frontzeck fordert von seinem Team höchste Konzentration auf die Partie:
„Es ist wichtig, dass wir an die 100 Prozent rankommen, das gilt für jedes Spiel in dieser Liga. Dienstagabend gegen Preußen Münster 20.000 Zuschauer hier in Kaiserslautern, das ist eine tolle Sache. Ich hoffe auf ein ähnlich attraktives Spiel wie gegen 1860 München. Die Mannschaft macht einen guten Eindruck, ich habe nicht den Eindruck, vier oder fünf Spieler rausnehmen zu müssen.“
Münster unsanft gelandet
Die Preußen legten im ersten Saisonspiel bei Fortuna Köln einen Auftakt nach Maß hin. 4:1 hieß es am Ende. Rene Klingenburg schnürte dabei einen Doppelpack. Zudem trafen Lucas Cueto und der ehemalige Ingolstädter Moritz Hartmann. Doch am zweiten Spieltag landeten die Münsteraner zuhause auf dem Boden der Tatsachen. Gegen Jena setzte es ein 1:2. Die Thüringer führten bereits zur Halbzeit mit 2:0, ehe Klingenburg seinen dritten Saisontreffer erzielte. Zu mehr reichte es aber nicht.
Danach war die Enttäuschung groß bei den Münsteranern. Denn mit einem Sieg hätte man einen optimalen Saisonstart hingelegt – und könnte nun entspannt zum großen Aufstiegsfavoriten Kaiserslautern reisen. Trainer Marco Antwerpen wollte sich nicht zu lange ob der Niederlange grämen. Er forderte, dass sein Team in der Pfalz genauso auftreten soll wie in Köln:
„Wir haben gegen Jena eine gute Chance ausgelassen, uns weiter in der Tabelle gut zu positionieren. Jetzt wollen wir nach Kaiserslautern fahren und dort alles raushauen. Wir fahren zu einer Mannschaft, die unbedingt um den Aufstieg mitspielen und am Ende ganz oben landen möchte, da haben wir nichts zu verlieren. Das sollte unsere Jungs eher motivieren als sie zu hemmen. Wir haben in Köln gesehen, dass es funktionieren kann. Das wollen wir jetzt wiederholen und viel Tempo ins Spiel bringen.“
Statistiken
Die letzten 5 Spiele
1. FC Kaiserslautern
Preußen Münster
Bisherige drei direkte Duelle:
Preußen Münster – 1. FC Kaiserslautern 1:0 (Bundesliga, 1963/1964)
1. FC Kaiserslautern – Preußen Münster 0:0 (Bundesliga, 1963/1964)
1. FC Kaiserslautern – Preußen Münster 2:1 (Endspiel deutsche Meisterschaft, 1951)
Voraussichtliche Aufstellungen:
Kaiserslautern: Sievers – Dick, Kraus, Hainault, Sternberg – Albaek, Fechner – Hemlein, Zuck – Spalvis, Biada.
Münster: Schnitzler – Menig, Schweers, Scherder, Heidemann – Klingenburg, Braun – Rodrigues Pires – Kobylanski, Dadashov, Cueto.
Mein Tipp:
Der FCK will nach dem Punktverlust in Großaspach unbedingt eine Reaktion zeigen. Das gelingt ihm im Heimspiel gegen Preußen Münster. Lautern gewinnt mit 3:1.