Am Mittwochabend steigt in der 2. Bundesliga das Nachholspiel des 12. Spieltags zwischen den Würzburger Kickers und dem FC St. Pauli. Beide Klubs belegen derzeit einen direkten Abstiegsplatz. Vor allem die Hausherren müssen endlich mal wieder voll punkten, doch auch für die Gäste wäre ein Unentschieden gegen das Schlusslicht klar zu wenig.
Es ist das Kellerduell der 2. Bundesliga, wenn die Würzburger Kickers am Mittwochabend um 18:30 Uhr in der flyeralarm Arena den FC St. Pauli empfangen. Beide Mannschaften konnten erst eines von 13 Saisonspielen gewinnen. Die Würzburger haben sogar schon zweimal den Trainer getauscht. Trotzdem stehen erst vier Punkte auf der Habenseite. St. Pauli hat zumindest schon acht. Die Gäste vom Kiez können mit einem Sieg sogar auf den Relegationsplatz springen. Davon sind die Kickers noch weit entfernt. Die Truppe von Bernhard Trares braucht unbedingt mal wieder ein Erfolgserlebnis. Es wird wieder ein hartes Stück Arbeit.
Würzburg - St. Pauli im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:30 Uhr bei Sky.
Daten und Fakten zum Spiel
Endspiel für Würzburg
Dass es für die Würzburger eine schwierige Saison werden würde, war nach dem Aufstieg schon abzusehen. Trotzdem, vier Punkte nach 13 absolvierten Spielen ist schon eine recht unterirdische Bilanz. Unter Aufstiegstrainer Michael Schiele gelang kein Sieg. Auch unter Michael Antwerpen wurde es nicht besser. Erst Bernhard Trares hat es geschafft, mit den Unterfranken den ersten Dreier zu landen. Das war bei seiner Premiere mit dem 2:1 gegen Hannover. Seitdem waren die Kickers immer nah dran, doch zu einem Punktgewinn hat es in den darauffolgenden fünf Spielen nicht mehr gereicht.
Das größte Problem bleibt die schwache Defensive. Nur zweimal, beim 0:1 in Düsseldorf und beim 2:1 gegen Hannover, schluckten die Kickers weniger als zwei Gegentore. Daher überrascht es nicht, dass die Würzburger zusammen mit Braunschweig (je 32 Gegentore) die schwächste Defensive der Liga stellen. Die Offensivleistung ist mit 14 eigenen Treffern (zweitschwächster Wert nach Sandhausen mit 12) ebenfalls ausbaufähig, aber immerhin blieben die Gastgeber in den letzten neun Spielen nur einmal ohne eigenen Torerfolg. Gegen St. Pauli fordert Trares eine Reaktion auf die Nicht-Leistung gegen den KSC (2:4). Das nach eigener Aussage schlechteste Spiel, seitdem der Ex-Profi die Kickers übernommen hat. Trares weiß ganz genau, dass am Mittwoch nur ein Sieg zählt. Dann wäre man wieder bis auf einen Punkt an Rang 17 dran. Verliert man erneut, sind es schon sieben Zähler und der Abstieg rückt immer näher. Trares spricht daher schon von einem Endspiel, bei dem er 100 Prozent Leistung von seinen Spielern fordert:
Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, da geht es auch um Wille und Entschlossenheit.
Fakten zum Spiel:
- Würzburg hat neun der letzten zehn Ligaspiele verloren (1 Sieg).
- Pauli konnte seit dem 2. Spieltag nicht mehr gewinnen (seitdem 4 Unentschieden, 7 Niederlagen).
- Die beiden bisherigen Duelle in der 2. Bundesliga endeten jeweils mit einem 1:0 für die Heimmannschaft mit einem Remis zur Halbzeit.
- Würzburg stellt mit Braunschweig (je 32 Gegentore) die schwächste Defensive der Liga, holte jedoch alle vier Saisonpunkte im eigenen Stadion.
- Pauli holte nur drei Punkte aus den bisherigen sieben Auswärtsspielen.
Kein Endspiel für St. Pauli?
Für den FC St. Pauli hat die neue Saison eigentlich gar nicht so schlecht begonnen. Von den ersten sechs Spielen wurde nur eines verloren. Dem standen ein Sieg und vier Unentschieden gegenüber. Unter anderem holten die Kiez-Kicker einen Punkt gegen die starken Bochumer, im Derby gegen den HSV oder auch beim 2:2 gegen den Club aus Nürnberg. Insgeheim träumte man am Millerntor zu Saisonbeginn vielleicht sogar von der Rückkehr in die Bundesliga. Mittlerweile sieht die Realität ganz anders aus. Der letzte Sieg in der Liga liegt tatsächlich schon fast vier Monate zurück. Von den letzten sieben Begegnungen wurden sechs verloren. Wie die Würzburger stecken die Gäste aus Hamburg in einer echten Ergebniskrise. Ganz klar also, dass das Spiel bei den Kickers auch für St. Pauli richtungsweisenden Charakter hat.
Während die Würzburger vorne zumindest noch regelmäßig für Gefahr sorgen, ist der Angriff der Hamburger an Harmlosigkeit derzeit fast nicht zu überbieten. Viermal in den letzten sieben Spielen blieb man ohne eigenen Treffer. Nur beim 2:2 gegen Aue gelang es, das Leder mehr als einmal im gegnerischen Kasten zu versenken. So gewinnt man auch keine Auswärtsspiele. Von sieben Begegnungen in fremden Stadien hat St. Pauli lediglich dreimal einen Punkt geholt. Der ist diesmal allerdings klar zu wenig. Das stellte auch Trainer Timo Schulz klar, der im Gegensatz zu Trares nichts vom Finalcharakter des Spiels wissen will:
Ich bin weit davon entfernt, von einem Endspiel zu sprechen. Wir wissen, dass es für uns eine riesen Chance ist, mit drei Punkten vom direkten Abstiegsplatz runterzukommen und das Ding in eine andere Richtung zu drehen. Wir fahren voller Optimismus und Überzeugung nach Würzburg, wollen eine gute Leistung zeigen und hoffentlich die drei Punkte holen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Würzburg
Giefer
Feltscher, Hägele, Ewerton, Feick
Toko, Dietz
Kopacz, Sontheimer
Baumann, Pieringer
St. Pauli
Brodersen
Ohlsson, Ziereis, Buballa, Paqarada
Benatelli, Becker
Kyereh, Zalazar, Dittgen
Matanovic