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Pauli – HSV: Erster Heimsieg für Kiezkicker seit 1960?

Pauli - HSV: Erster Heimsieg für Kiezkicker seit 1960?

imago images/MIS: In der vergangenen Saison erkämpfte sich Pauli (Mats Möller Daehli, r.) ein 0:0 bei Sakais HSV. Nun wollen die Kiezkicker endlich wieder einen Heimsieg im Derby

Vor 59 Jahren landete der FC St. Pauli den letzten Heimsieg gegen den Hamburger SV. Diese Negativserie wollen die Kiezkicker am Montagabend unbedingt beenden. Doch der HSV ist in dieser Saison noch ungeschlagen und will dies auch nach dem Derby sein.


Dass der 14. Februar 1960 historisch sein würde, konnte beim FC St. Pauli damals noch keiner wissen. Denn an diesem Tag gewann das Team zuhause mit 4:1 gegen den Hamburger SV. Es ist der bis dato letzte Heimsieg im Stadtderby. Emil Schildt und Peter Osterhoff brachten die Paulianer bereits nach rund 20 Minuten mit 2:0 in Front. Mitte der zweiten Hälfte erhöhte Rolf Beergest. HSV-Idol Uwe Seeler verkürzte zwar noch eine Viertelstunde vor Schluss, doch Pauli machte durch Horst Haecks Elfmeter in der 80. Minute den Deckel drauf.

Damals traf man noch in der Oberliga Nord aufeinander, heute stehen sich St. Pauli und der HSV in der 2. Bundesliga gegenüber. Und dort soll endlich der nächste Heimsieg für Pauli her. Denn seit 59 Jahren oder 12 Heimspielen wartet man auf einen Dreier gegen den großen Rivalen. Insgesamt ist die Bilanz nicht gerade rosig gegen den HSV: 7 Siege, 9 Unentschieden und 24 Niederlagen. Immerhin ist der letzte Pauli-Sieg noch nicht so lange her: In der Bundesliga gewann man 2011 beim HSV mit 1:0. Gerald Asamoah traf damals per Kopf.

St. Pauli – HSV im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei Sky.

St. Pauli braucht Sieg im Abstiegskampf

Derzeit stehen die Gastgeber nur wegen der besseren Tordifferenz nicht auf dem Abstiegsrelegationsplatz. Doch man ist punktgleich mit Holstein Kiel, das derzeit auf diesem Rang zu finden ist. Umso wichtiger wäre ein Sieg über den HSV. Damit würde man sich Luft verschaffen.

Das hätte Pauli auch schon im letzten Spiel in Dresden machen können. Mit 3:0 führte das Team von Trainer Jos Luhukay schon in Sachsen. Doch Dynamo kam zurück, so dass es letztendlich nur zu einem 3:3 reichte. Immerhin konnte Pauli das letzte Heimspiel gegen Kiel mit 2:1 gewinnen. Doch jetzt geht es ins Derby. Und es gibt wahrlich einfachere Aufgaben, wie Coach Luhukay findet:

„Der HSV ist die beste Mannschaft der Liga. Wir treffen auf den Top-Favoriten, wir sind der Underdog. Die Ergebnisse vorher spielen in einem Derby keine Rolle, wir wollen spielen, um zu gewinnen und nicht mit der Angst antreten, etwas zu verlieren. Der HSV ist offensiv und defensiv sehr gut strukturiert. Wir müssen nach vorn Ideen kreieren und benötigen hinten eine hohe Aufmerksamkeit. Wir wollen weiter unseren Weg verfolgen, müssen aber die individuellen Fehler in der Defensive abstellen.“

Fünfter Liga-Sieg in Serie für den HSV?

Nach dem 1:1 zum Liga-Auftakt gegen Darmstadt gab es für die Hamburger nur noch Siege. Ein 4:0 in Nürnberg. Ein 1:0 gegen Bochum. Ein 4:2 in Karlsruhe. Ein 3:0 gegen Hannover. Dadurch stand der HSV vor diesem Spieltag an der Tabellenspitze. Weil Stuttgart sein Spiel am Wochenden bereits gewonnen hat, rangieren die Schwaben derzeit aber vor den Rothosen. Doch mit einem Unentschieden bei Pauli wären die Hanseaten schon wieder vorne.

Doch das reicht dem HSV nicht. Er will einen Dreier beim Rivalen. So wie in der vergangenen Zweitligasaison, als man am Millerntor mit 4:0 gewann. Das wäre auch ein Statement in Richtung direkter Aufstiegskonkurrenz. Denn in dieser Saison soll – anders als in der Spielzeit davor – der Wiederaufstieg in die Bundesliga gelingen. Trotz namhafter Konkurrenz wie Stuttgart, Hannover oder Nürnberg. Coach Dieter Hecking freut sich auf das Derby, ohne jedoch nervös zu sein:

„Ich bin nicht gefühlskalt, aber es ist auch nicht so, dass vor solchen Spielen mein Herz rast oder ich schlecht schlafen kann. Ich freue mich einfach darauf und tue alles dafür, um am Spieltag meine Arbeit gut zu machen. Denn dann macht meine Mannschaft auch einen guten Job. St. Pauli wird viel auf Umschaltmomente gehen und es liegt letztlich an uns, wir müssen jeden Meter machen. Wir dürfen nicht meinen, wir hätten schon irgendwas erreicht. Ich glaube, dass meine Mannschaft vor einem Stadt-Derby keine besondere Motivationsrede benötigt. Sie ist immer motiviert und wird es gegen St. Pauli noch mehr sein.“  

Voraussichtliche Aufstellungen

St. Pauli

Himmelmann – Ohlsson, Carstens, Lawrence, Buballa – Knoll, Becker – Miyaichi, Möller Daehli, Conteh – Diamantakos.

HSV

Heuer Fernandes – Narey, Jung, van Drongelen, Leibold – Fein – Kinsombi, Kittel – Harnik, Hinterseer, Jatta.

Mein Tipp

St. Pauli brennt auf den ersten Heimsieg seit 1960. Doch der HSV ist sehr stark und auch gut in Form. Deshalb endet die Partie am Millerntor 1:1. Pauli muss also weiter auf einen Heimsieg im Derby warten.
mm
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