Im Finale um den Stanley Cup steht es nach zwei Spielen 1:1. Nachdem Dallas Partie eins gewann (4:1), holte sich Tampa Match zwei (3:2). Dabei lag Lightning schon nach Drittel eins mit 3:0 vorne. Gelingt ihnen auch in Spiel drei ein Blitzstart?
Mit Tampa Bay hat sich nun also der ursprüngliche Favorit der Best-of-Seven-Serie um den Stanley Cup zurückgemeldet. Das Team aus Florida gilt als das nominell stärkere gegenüber dem der Texaner. In der abgebrochenen NHL-Hauptrunde 19/20 war Tampa die viertbeste Mannschaft. Bilanz nach 70 Partien: 43 Siege, 27 Niederlagen. Dallas war „nur“ die Nummer zehn unter 31 Teams. Bilanz nach 69 Matches: 37 Siege, 32 Niederlagen.
In den bisherigen Playoffs hinterließen die Lightning einen glänzenden Eindruck: Gegen Columbus (4:1), Boston (4:1) und die New York Islanders (4:2) verloren sie insgesamt nur vier Partien. Die Stars mussten zumindest in den ersten beiden K.-o.-Runden gegen Calgary (4:2) und Colorado (4:3) mehr Gegenwehr hinnehmen, sie verließen hier fünfmal das Eis als Verlierer. Im Halbfinale gegen Vegas setzte sich Dallas dann aber überraschend deutlich mit 4:1 Siegen durch.
Stemmt am Ende Tampa Bay erstmals seit 2004 den Stanley Cup in die Höhe? Oder angelt sich Dallas nach 21 Jahren Durststrecke wieder die wertvollste Vereinstrophäe im Eishockey?
Stanley Cup, Spiel drei: Dallas Stars gegen Tampa Bay Lightning im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 2 Uhr bei Sport 1+ und bei DAZN.
Dallas braucht überragende Defensive
„Die ersten 40 Minuten haben wir so gespielt, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagte ein zufriedener Stars-Coach Rick Bowness nach dem überraschend deutlichen Sieg in Spiel eins. Hier holte seine Mannschaft das Optimum aus sich heraus. Sie ließ nur wenige Schüsse der offensivstarken Lightning zu und zeigte sich vorne mit vier Treffern ziemlich effektiv.
Und in den letzten 20 Minuten? Da machte ein überragender Keeper Anton Khudobin dem Gegner den Garaus. Hatte der 34-jährige Russe in Drittel eins und zwei schon 13 von 14 Schüssen entschärft, setzte er in Durchgang drei nochmals einen drauf: Er angelte sich alle 22 Schüsse der Lightning, die in dieser Phase alles nach vorne warfen, um noch einmal heranzukommen.
Umso schlechter lief es dann für die Stars im Startdrittel des zweiten Spiels: Innerhalb von drei Minuten und 53 Sekunden fingen sie sich drei Gegentore. Davon erholten sich Kapitän Jamie Benn & Co. zwar wieder und kämpften sich mit viel Einsatz nochmals auf 2:3 heran. Aber letztlich war der Traum von der 2:0-Serienführung und damit einer kleinen Vorentscheidung im Kampf um den Stanley Cup dahin. Bowness:
„Wir haben am Anfang einfach zu viele Bullys verloren und unnötige Strafzeiten kassiert. Was wir im ersten Drittel gemacht haben, das geht so einfach nicht.“
Können sich die Stars in Spiel drei eine ähnliche Schwächephase verkneifen?
Tampa jetzt nicht mehr aufzuhalten?
Spiel eins verlor Tampa Bay zwar deutlich. Doch aus einer Niederlage ging das Team aus Florida in dieser NHL-Endrunde 2019/20 bislang immer gestärkt hervor: Alle fünf Spiele nach Pleiten gewannen die Lightning (16:9 Tore). Als Scorer glänzten dabei besonders Nikita Kucherov mit sieben Punkten (ein Tor, sechs Assists) und Brayden Point mit sechs Punkten (vier Tore, zwei Assists).
So auch beim 3:2-Erfolg in Spiel zwei:
„Wir wollten einfach mit Geschwindigkeit und viel Bewegung ins Spiel kommen und unser gutes Forechecking ausspielen“,
erklärte Point hinterher. Zudem klappte das Überzahlspiel dieses Mal. Hier fand man ein wirkungsvolles Rezept, den starken Khudobin im Stars-Gehäuse zu überwinden:
„Wir wollen einfach unser Spiel durchziehen, den Puck zum Tor bringen, vor ihm für Verkehr sorgen und ihm die Sicht nehmen. So trifft man in den Playoffs“,
bilanzierte Kucherov. Zwar verlor sein Team nach der schnellen 3:0-Führung in Drittel zwei etwas den Faden, hielt aber im Schlussabschnitt wieder voll dagegen. Der ging zwar wie Drittel zwei mit 0:1 verloren, die Schussbilanz aus Sicht der Lightning war aber mit 11:5 positiv.
Die Lightning haben für die weitere Finalserie eventuell noch einen besonderen Joker in der Hinterhand: Steven Stamkos. Der Kapitän bestritt verletzungsbedingt bislang noch kein Playoff-Spiel. Laut Lightning-Coach Jon Cooper komme der Stürmerstar aber einem Einsatz immer näher.
Starting Six
Dallas
Khudobin – Klingberg, Lindell – Radulov, Seguin, Benn
Tampa
Vasilevski – Shattenkirk, Hedman – Kutcherov, Point, Palat