Während sich Colorado im Halbfinale gegen Edmonton glatt in vier Spielen durchsetzte, brauchte Titelverteidiger Tampa gegen die New York Rangers sechs Partien. Wer holt sich nun das erste Finalspiel um den Stanley Cup?
Die ersten beiden Partien am Donnerstag und Sonntag finden in Denver statt, die Begegnungen Nummer drei und vier dann am 21. beziehungsweise 23. Juni in Tampa. Alle Finalspiele beginnen um 2 Uhr nachts.
Die Finalserie wird im Best-of-Seven-Modus gespielt. Wer also zuerst vier Spiele gewinnt, der ist Stanley Cup Sieger 2022/23. In der Hauptrunde war das Team der Colorado Avalanche in der Western Conference mit 119 Zählern das punktbeste Team. Die Eastern Conference schloss Tampa mit 110 Punkten nur auf Rang fünf ab.
In den Playoffs aber zeigte die erfahrene Mannschaft aus Florida ihre ganze Klasse. Sie schaltete die Toronto Maple Leafs (4:3), die Florida Panthers (4:0) und die New York Rangers (4:2) aus. Besonders beeindruckend war der Sweep (4:0-Erfolg nach Siegen) gegen die Panthers. Denn das Team aus Fort Lauderdale hatte im Osten mit 122 Zählern Platz eins belegt.
Die Avalanche überrollte im Halbfinale Edmonton mit Leon Draisaitl mit 4:0. Ein Sweep gelang auch schon davor in Runde eins gegen Nashville. Dazwischen wurde St. Louis mit 4:2 aus dem Weg geräumt.
Auch ein Deutscher greift nach dem Stanley Cup
Im Aufgebot der Avalanche ist auch ein Deutscher zu finden: Nico Sturm. Der gebürtige Augsburger hofft in den Finalspielen auf einen Einsatz in der dritten oder vierten Reihe.
In den diesjährigen NHL Playoffs kam der 27-jährige Angreifer bislang siebenmal zum Einsatz, wobei ihm eine Torvorlage gelang. Erst vor rund drei Monaten wurde Sturm von Minnesota nach Denver transferiert. Er ist übrigens weder verwandt noch verschwägert mit dem ehemaligen Bundestrainer Marco Sturm.
Fakt ist: Nico Sturm ist der insgesamt achte deutsche Eishockey-Spieler, der im Finale um die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt steht.
Jene Trophäe könnten sich die Tampa Bay Lightning zum dritten Mal in Folge nach 2019 und 2020 sichern. Es wäre der erste Titelhattrick, seitdem sich die New York Islanders zwischen 1980 und 1983 viermal hintereinander die NHL-Meisterkrone aufsetzten.
Die NHL im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es die NHL Playoffs um den Stanley Cup beim Pay-TV-Sender Sky und darüber hinaus ausgewählte Spiele im Free-TV bei ProSieben MAXX.
Colorado Avalanche zu Hause Favorit .
Nicht zuletzt dank des Heimvorteils sind die Colorado Avalanche Favorit in Spiel eins. Zugute kommt der Lawine wie immer auch die Höhenlage im heimischen Denver. Auf 1600 Meter Höhe werden die Spiele in der Ball Arena ausgetragen.
„Wir tun alles dafür, die Jungs optimal vorzubereiten. Am meisten spürt man die Auswirkungen im ersten Drittel. Danach wird es besser“, erklärte Tampa-Assistenzcoach Jeff Halpern.
Colorado hingegen muss den vermeintlichen Nachteil hinnehmen, dass man nunmehr neun Tage hintereinander ohne Spielpraxis blieb. „Wir hatten eine etwas längere Pause. Das Warten zehrt eigentlich am meisten an den Nerven. Wir wollen jetzt einfach, dass es losgeht“, meinte Nico Sturm im BR.
Tampa Bay Lightning wollen dagegenhalten .
In der Hauptrunde begegneten sich beide Mannschaften zweimal. Beide Duelle entschied die Avalanche für sich: Sie gewann mit 4:3 nach Penaltyschießen in Tampa und daheim mit 3:1.
Trotzdem sieht sich das Team aus West-Florida nicht im Nachteil. „Wenn du einen Stanley Cup gewonnen hast, dann erkennst du, was du dafür investieren musstest. Es ist schwer und du musst viel opfern. Wir zeigen das auch dieses Jahr wieder“, erklärt Lightning-Kapitän Steve Stamkos. In der Tat zeigte Tampa in den Playoffs, dass man erneut bereit ist, alles für den Titel zu geben. Gegen die New York Rangers lag man schon 0:2 zurück, ehe man die Serie doch noch 4:2 gewann.
Anführer Stamkos ist einer der Stars der Lightning. Teamkollege Nikita Kucherov gilt aufgrund seiner Dynamik und Schnelligkeit als einer der besten Stürmer der Welt. Die Torhüterposition ist mit Andrej Vasilevski herausragend setzt. Vor ihm räumt mit Victor Hedman ein Abwehrchef mit dem Gardemaß von 1,98 Metern auf.
Bei Colorado zählt man im Angriff auf Nathan MacKinnon, Mikko Rantanen und Gabriel Landeskog. Das Trio bildet den derzeit gefährlichsten Sturm der Welt. In der Abwehr hat man mit Cale Makar den besten Offensivverteidiger auf diesem Planeten in seinen Reihen – obwohl der erst 23 Jahre alt ist.