Die Colorado Avalanche sind neben Titelverteidiger Tampa Bay Lightning und den Las Vegas Knights einer der drei Topfavoriten auf den Gewinn des Stanley Cup. Zum NHL-Saisonstart haben die Avs die Chicago Blackhawks zu Gast. Neu in der Liga sind die Seattle Kraken.
Nach der verkürzten Corona-Saison kehrt die beste Eishockeyliga der Welt zu ihrem alten Modus zurück. Jeder der 32 Klubs absolviert 82 Partien in der regulären Saison, die am 29. April 2022 endet.
Es gilt wieder die Einteilung in Divisionen, die vor der Pandemie Bestand hatte, also in Pacific, Central, Atlantic und Metropolitan Division. Die jeweils besten acht Teams der Eastern Conference (Atlantic, Metropolitan) und Western Conference (Pacific, Central) qualifizieren sich für die Play-offs (ab 4. Mai).
Zum NHL-Saisonstart in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch werden sechs bis sieben deutsche Spieler auf dem Eis in Kanada und in den USA stehen. Neben Leon Draisaitl (Angriff/Edmonton) sind dies Philipp Grubauer (Tor/Seattle), Tim Stützle (Angriff/Ottawa), Moritz Seider (Abwehr/Detroit), Thomas Greiss (Tor/Detroit) und Nico Sturm (Angriff/Minnesota). Noch nicht endgültig ist entschieden, ob John Peterka (Angriff) für Buffalo auflaufen wird. Mit Marco Sturm (LA Kings) ist zudem ein deutscher Co-Trainer an der Bande vertreten. Tobi Rieder (Angriff) erhielt nach seinem Tryout in Anaheim keinen Vertrag.
Ein Blick auf Favoriten in den vier Divisionen und deren erste Partien zum NHL-Saisonstart:
NHL-Saisonstart in der Central Division: Überrollt die Avalanche alle?
Colorado geht wieder einmal als Favorit in der Central Division ins Rennen. In der Vorsaison gewannen die Avs die Presidents Trophy, die an das jeweils beste Team der Hauptrunde vergeben wird. Doch dann ereilte den Mitfavoriten bereits zum dritten Mal in Folge in der zweiten Playoff-Runde der K. o. Dieses Mal scheiterten Starstürmer Nathan MacKinnon & Co. überraschend am späteren Halbfinalisten Las Vegas.
Die wichtigste personelle Änderung bei den Avs fand im Tor statt. Philipp Grubauer verließ den Stanley-Cup-Sieger von 1996 und 2001 Richtung Seattle. Als Nachfolger konnte General Manager und Klublegende Joe Sakic den kanadischen Weltmeister-Keeper Darcy Kuemper nach Denver lotsen.
Erster Verfolger von Colorado könnten die Minnesota Wild werden. Das Team aus Saint Paul scheiterte in der abgelaufenen Spielzeit in der ersten Playoff-Runde nur knapp mit 3:4 nach Spielen an Las Vegas und will nun den nächsten Schritt nach vorne machen. Nico Sturm hofft in der vierten Reihe der Wild auf regelmäßig Eiszeit. Generell über Einsätze in der besten Liga der Welt würde sich das deutsche Talent Lukas Reichel freuen – und zwar für Chicago. Das Team um Pat Kane gilt zumindest als Playoff-Kandidat.
NHL-Saisonstart in der Pacific Division: Golden (K)Nights?
In der Pacific Division könnten es wieder viele goldene Nächte für Las Vegas werden – die Knights sind klarer Favorit auf Platz eins. In den Playoffs 20/21 platzte der Traum vom ersten Stanley-Cup-Gewinn erst im Halbfinale, als man an Montreal scheiterte.
Neue Nummer eins im Tor ist Robin Lehner. Der Schwede verdrängte Publikumsliebling Marc-Andre Fleury, der den Finalisten von 2018 verlassen musste. Erster Gegner der Knights ist mit Seattle ausgerechnet der Neuling der Liga. Die junge Mannschaft der Kraken geht zwar als Außenseiter in ihre erste Saison. Sie könnte aber auch wegen Rückhalt Grubauer Teams wie San Jose, Los Angeles oder Anaheim am Ende hinter sich lassen.
Den Knights das Leben so schwer wie möglich machen will Edmonton. Die Oilers um Leon Draisaitl und MVP Connor McDavid träumen vom ersten Stanley Cup seit 31 Jahren. Nach dem enttäuschenden Erstrunden-Aus in der Vorsaison (0:4 gegen Winnipeg) soll es in den Playoffs endlich einmal weit gehen. Gegner am ersten Spieltag ist im rein kanadischen Duell Vancouver.
Die NHL im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es ausgewählte Spiele bei Sky Sport, unter anderem das Eröffnungsspiel Pens gegen Lightning.
NHL-Saisonstart in der Metropolitan Division: Fegen die Hurricanes über alle hinweg?
Heißester Kandidat auf den Spitzenplatz in der Metropolitan Division ist Carolina. Im Team des Playoff-Viertelfinalisten der Vorsaison gab es zwar einige personelle Änderungen. Doch die könnten sich bezahlt machen: Unter anderem wurde das große Talent Jesperi Kotkaniemi aus Montreal nach Raleigh gelotst.
Hinter den Hurricanes könnte sich Washington zum ersten Verfolger aufschwingen. Bei den Caps hat Alexander Ovechkin seinen Vertrag um fünf Jahre verlängert. Der russische Star könnte irgendwann Legende Wayne Gretzky den Torrekord abjagen. Ovechkin traf bislang in der regulären Saison insgesamt 730 Mal, Gretzky brachte es dort auf unglaubliche 894 Treffer.
Auf Rang zwei in dieser Division schielen auch die New York Islanders und die Pittsburgh Pinguins. Doch gerade die Pens sind momentan von Verletzungssorgen geplagt. Denn mit Kapitän Sidney Crosby und Evgeni Malkin fehlen zwei enorm wichtige Spieler noch mehrere Wochen aus. Erster Gegner ist ausgerechnet Titelverteidiger Tampa – zugleich das Auftaktspiel der NHL-Saison 2021/22.
NHL-Saisonstart in der Atlantic Division: Lightning auf dem Weg zum Titel-Hattrick?
In der Atlantic Division dreht sich vieles um die Lightning. Sie wollen den Titel-Hattrick perfekt machen. Der letzte Hattrick gelang den New York Islanders. Sie stemmten den Cup zwischen 1980 und 1983 sogar viermal in Folge in die Höhe.
Doch auf Tampa Bay wartet mit den Boston Bruins und den Toronto Maple Leafs harte Konkurrenz – die Atlantic Division ist wohl die beste aller vier Gruppen in der NHL. Dazu kommt der aktuelle Finalist Montreal, der aber nicht über die Außenseiterrolle hinauskommen dürfte. Dabei warten gerade die Kanadier sehnlichst auf einen Stanley-Cup-Gewinn – und zwar seit mittlerweile 1993.
Schwer haben im Kampf um die Playoff-Plätze werden es auch die Teams aus Detroit und Ottawa haben. Umso gespannter darf man sein, ob die Entwicklung der deutschen Talente Moritz Seider und Tim Stützle bei den Red Wings beziehungsweise bei den Senators weiterhin positiv verläuft.