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NHL-Re-Start: Meister 2020 gesucht

NHL Topscorer Leon Draisaitl trifft beim Re-Start mit den Edmonton Oilers auf die Chicago Blackhawks.

imago images/Curtis Comeau/Icon Sportswire | Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers (r.) beim Bully gegen Ryan Carpenter von den Chicago Blackhawks.

In der NHL, der besten Eishockey-Liga der Welt, fliegen mitten im Sommer wieder die Pucks. Im Finalturnier, das ab Samstag in Edmonton und Toronto ausgetragen wird, sind die besten 24 von 31 Teams der abgebrochenen Hauptrunde dabei. Wer sind die heißesten Titelkandidaten?


Bevor wir einen Blick auf die Teams der NHL werfen, die am Ende die Hand am Stanley Cup 2020 haben könnten, schauen wir uns an, wie der Weg zum Titel verläuft:

Weg bis zum Playoff-Achtelfinale der NHL: Am 12. März war die Hauptrunde unterbrochen worden. Die Mannschaften, die damals auf den Plätzen eins bis vier der Eastern und Western Conference standen, spielen nun in zwei Vierergruppen die Platzierungen aus, nach denen sie später im Playoff-Achtelfinale gesetzt werden. Modus: Einfachrunde, Jeder gegen Jeden:

Eastern Conference

Platz Team
1. St. Louis
2. Colorado
3. Las Vegas
4. Dallas

Western Conference

Platz Team
1. Boston
2. Tampa Bay
3. Washington
4. Philadelphia

Parallel dazu findet eine Playoff-Qualifizierungsrunde mit den restlichen 16 Teams aus dem Osten und Westen statt. Modus: Best-of-Five. Jene 16 Teams ermitteln die weiteren acht Achtelfinal-Teilnehmer. Dabei tritt der Fünfte einer Conference gegen den Zwölften aus derselben Conference an, der Sechste gegen den Elften, und so weiter. Bis 9. August soll feststehen, wer in der Runde der besten 16 steht:

Eastern Conference

Platz Team
5. Edmonton
6. Nashville
7. Vancouver
8. Calgary
9. Winnipeg
10. Minnesota
11. Arizona
12. Chicago

Western Conference

Platz Team
5. Pittsburgh
6. Carolina
7. NY Islanders
8. Toronto
9. Columbus
10. Florida
11. NY Rangers
12. Montreal

Weg vom Achtelfinale bis zu den Stanley-Cup-Finalspielen der NHL: Im Gegensatz zu früheren Jahren steht der Weg ins Finale nicht durch einen vorgegeben Playoff-Baum fest. Stattdessen tritt im Viertel- und Halbfinale das jeweils beste verbliebene Team gegen das schlechteste verbliebene Team an, das zweitbeste gegen das zweitschlechteste, und so weiter.

Die Matches werden wie üblich im Best-of-Seven-Modus ausgetragen. Bis Oktober soll Gewissheit herrschen, wer Stanley-Cup-Sieger 2020 ist.

Spielorte (hub cities) – die Blase der NHL: Die Mannschaften der Eastern Conference schließen sich in den nächsten Monaten in Hotels in Toronto ein und spielen in der dortigen Scotiabank Arena gegeneinander. Die Klubs aus der Western Conference sind in Edmonton einquartiert und duellieren sich im Rogers Place. Warum man sich für Kanada entschied? Die Corona-Zahlen sind niedriger als in den USA.

Die NHL im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es die Spiele bei DAZN oder nhl.tv, ausgewählte Spiele auch bei sport1+.

Die Titelkandidaten der NHL:

Auf dem Papier sind das aus dem Osten die , und die , aus dem Westen die ,  und Titelverteidiger .

Diese Teams belegten vor der Unterbrechung die vordersten Plätze. Die Frage ist, ob sie am Ende auch um den Cup spielen: Denn im letzten Jahr triumphierte mit den Blues ein Team, das zunächst eine verkorkste Hauptrunde hinter sich brachte. Und: 2019/20 schieden alle vier Division-Sieger in Runde eins aus!

Dazu kommt die lange Corona-Pause, durch die die jetzigen Favoriten womöglich aus dem Tritt gekommen sind. Die „Heimteams“ mit dem deutschen Nationalspieler Leon Draisaitl sowie die als vermeintliche Außenseiter machen sich daher ebenso Hoffnungen auf den Cup.

Draisaitl, der bislang eine überragende Spielzeit hinlegte, die NHL-Scorerwertung anführt und unter anderem für die Hart Memorial Trophy als wertvollster Spieler der Saison nominiert ist, erklärte beispielsweise der Sport Bild:

„Wir kennen die Halle und das Eis in Edmonton, aber die Zuschauer und die Atmosphäre fehlen natürlich. Die Playoffs werden speziell – jedes Team, das jetzt dabei ist, hat eine Chance, den Stanley Cup zu gewinnen.“

Weitere Faktoren, die die Playoffs speziell machen: Es gibt dieses Mal keinen Reisestress mehr – stattdessen aber könnte die Teams der Lagerkoller plagen. Und: Bestimmte Teams können plötzlich wieder auf Langzeitverletzte bauen – zum Beispiel Steven Stamkos, der wieder für Tampa wirbelt.

Vom Stanley-Cup träumen neben Draisaitl im Übrigen noch ein paar weitere deutsche Stars, allen voran Keeper Philipp Grubauer mit Colorado, Stümer Tobi Rieder mit den und Verteidiger Korbi Holzer mit den . Stemmt am Ende tatsächlich ein Deutscher den Pott in die Höhe?

Mein Tipp für den NHL-Re-Start

Selten war es so schwer, den kommenden NHL-Champion zu tippen – die wohl einmaligen Umstände machen's möglich. Hier der Versuch: Die Boston Bruins machen das Rennen um den Cup. Viele Teams haben einen exzellenten Keeper, die Bruins haben mit Tuukka Rask und Jaroslav Halak zwei Ausnahmekönner im Tor – für mich ein ganz wichtiger Faktor. Dazu ließ Boston bislang die wenigsten Gegentore zu (174) und knackte als einziges Team die 100-Punkte-Marke. Vorne stehen David Pastrnak und Brad Marchand Topstürmern wie dem Oilers-Duo Draisaitl/McDavid in kaum etwas nach. Apropos Edmonton: Sorry, aber der Heimvorteil wird schon nach wenigen Spielen keine Rolle mehr spielen!
t.a.
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